Anstieg der Sparzinsen "Vielleicht kommen wir beim Tagesgeld noch auf 4 Prozent Zinsen"

Festverzinslich: Geldanlagen bei Banken und Sparkassen können wieder Erträge bringen
Foto: Daniel Karmann/ dpaSie können den Artikel leider nicht mehr aufrufen. Der Link, der Ihnen geschickt wurde, ist entweder älter als 30 Tage oder der Artikel wurde bereits 10 Mal geöffnet.
manager magazin: Herr Geiseler, die Neobroker Scalable und Trade Republic sind Anfang des Jahres mit Zinsangeboten von 2 Prozent und mehr aufs Tagesgeld vorgeprescht, auch die Onlinebank Consors bietet mehr als 2, die ING 3 und bei der Volkswagen Bank gibt es mittlerweile sogar 3,1 Prozent auf das Tagesgeld. Können sich Sparer wirklich über steigende Zinsen freuen, oder sind das eher Schaufensterangebote mit vielen Einschränkungen im Kleingedruckten?
Oliver Geiseler: Die Zinsen steigen definitiv. Dank der Leitzinserhöhungen der EZB können sich Banken besser refinanzieren. Die Frage für die Banken ist nun, wie sie damit umgehen. Geben sie das Geld an die Kunden weiter oder nicht? Tatsächlich ist mit Scalable zunächst ein Nischenanbieter mit höheren Zinsen gestartet. Dann haben Direktbanken nachgezogen, die eher auf Brokerage fokussiert sind. Mit der ING haben wir nun eine richtig große Nummer. All das zeigt: Die Banken haben Spielraum für Zinserhöhungen, es ist kein Verlustgeschäft. Es ist aber auch immer die Frage, wie preissensitiv die Klientel ist, die angesprochen wird. Die Banken beobachten sehr genau, wohin sich die Gelder bewegen, die bei ihnen abgezogen werden.

Oliver Geiseler (49) hat nach einer Ausbildung bei der Deutschen Bank 15 Jahre lang bei Banken gearbeitet, dann wechselte er auf die Beraterseite. Nach Stationen bei Roland Berger und KPMG ist Geiseler nun seit zehn Jahren für die auf die Finanzbranche spezialisierte Beratungsfirma Capco tätig. Als Senior Partner ist er dort unter anderem Head of Banking and Payment für die Regionen Deutschland, Österreich und Slowakei.
Es fällt auf, dass Neo- und Onlinebanken aktiver sind als beispielsweise Sparkassen oder Volksbanken. Letztere lassen sich eher Zeit mit Zinserhöhungen auf Einlagen, ihnen scheint die eigene Marge wichtiger zu sein als neue Kundengelder.
Die meisten Sparkassen geben die höheren Zinsen bei den Einlagen tatsächlich noch nicht an ihre Kunden weiter. Im Kreditbereich ziehen sie die Zinsen sehr wohl an, aber auf der Einlagenseite nicht.
Oliver Geiseler
Woran liegt das?
Die Überlegung ist: Wenn ich die Zinsen nicht erhöhen muss, weil meine Kundschaft das von mir vielleicht nicht verlangt, dann kann ich auch meine Ertragssituation verbessern. Schließlich sind die hiesigen Banken kostenseitig schon arg gebeutelt. Die Institute, die Filialgeschäft betreiben, haben höhere Kosten – etwa für Energie und Miete. Inzwischen wird auch über höhere Gehälter diskutiert. Der Kostendruck ist also immens. Da kommt eine höhere Zinsmarge vielen Geldinstituten sehr gelegen.
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