Digitales Vermögensmanagement für manager-magazin.de Roboter mit Erfahrung

Der Rasenmäh-Roboter zieht im Vorgarten seine Kreise, die Musik-Playlist erstellt der Spotify-Algorithmus und die nächste Lieblingsserie kennt Netflix schon heute: In vielen Lebensbereichen hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten. Auch bei der Geldanlage gibt es Angebote, die ohne Berater und Besuch in der Bankfiliale auskommen.
Robo-Advisors etwa bieten eine zunehmend automatisierte professionelle Vermögensverwaltung. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern Robot (Roboter) und Advisor (Berater) zusammen. Die Roboter treffen anhand fester Kriterien Anlageentscheidungen oder prüfen bestehende Portfolios und strukturieren sie unter anderem mithilfe von Algorithmen neu. Diese meist weitgehend standardisierte Form der Geldanlage findet immer mehr Zuspruch. Die ersten Anbieter kamen 2008 in den USA auf den Markt, 2013 starteten die ersten deutschen Robo-Advisors. Die Beratungsgesellschaft Oliver Wyman geht davon aus, dass Robo-Advisors bis 2021 in Deutschland 35 Milliarden Euro verwalten werden. Aktuell sind es etwa drei Milliarden Euro. Das Potential ist gewaltig.
Für die Wahl der Investmentstrategie geben Sparer unter anderem Auskunft über ihr Anlageziel, ihr Einkommen und ihre Risikoneigung. Aus diesen Präferenzen leiten Algorithmen eine Anlagestrategie ab. Das Kapital wird dementsprechend auf die geeigneten Anlageklassen gestreut. Bei vielen Robo-Advisors können Anleger ihr Geld ausschließlich in ETFs (Exchange Traded Funds, dt.: Indexfonds) investieren. Diese passiven, börsengehandelten Fonds bilden oft große Aktienindizes wie den Dax ab und sparen so die Vergütung für einen Fondsmanager.
Die Vorteile: Robo-Advisors sind vergleichsweise günstig und in ihrer Funktionsweise leicht verständlich. Viele Routineaufgaben haben die Robo-Plattformen automatisiert, was Verwaltungskosten spart und sich in niedrigeren Gebühren niederschlägt. Privatanleger profitieren zudem davon, dass ihr Vermögen in der Regel frei von Emotionen und Launen und mathematisch präzise nach zuvor festgelegten Regeln angelegt wird, was gerade unerfahrenen Sparern mitunter schwerfällt.
Kombination von Mensch und Maschine
Robo ist aber nicht gleich Robo: Passive Robo-Advisors nehmen nach Festlegung und Umsetzung der originären Anlagestrategie keine Anpassungen mehr vor, was Verlustrisiken birgt, sobald die Kurse an den Börsen fallen. Aktive Robo-Advisors schichten dagegen das Kundenportfolio selbständig und je nach Marktentwicklung um.
Letztere lassen sich sogar noch weiter unterteilen. Denn neben den reinen Robo-Advisorn haben sich inzwischen die sogenannten "Human Robos" etabliert. Sie verwalten das Portfolio aktiv in einer Kombination aus Mensch und Maschine. Dabei werden die Algorithmen, die das Depot nach festgelegten Prinzipien immer wieder optimieren, durch jenes Know-how und Marktwissen ergänzt, das Anlagestrategen im Tagesgeschäft sammeln.
Individuelle Online-Vermögensverwaltung
Und die Entwicklung geht noch weiter: Solidvest, die Online-Vermögensverwaltung der DJE Kapital, verzichtet komplett auf Investments in Fonds. Als eine von wenigen Online-Vermögensverwaltungen in Deutschland bietet sie Anlegern die Möglichkeit, direkt in Aktien und Anleihen zu investieren. Zudem können Sparer Einfluss auf die Gewichtung von Investmentthemen nehmen. "Der Anleger legt seine Vorlieben fest. Und wir finden dann global die Werte, die zum gewählten Rendite-Risiko-Profil, der Marktlage und den gewählten Themenschwerpunkten passen", erklärt der Leiter Vertrieb bei Solidvest Sebastian Hasenack. So sollen die Vorteile eines digitalen Robo-Advisors mit den Vorzügen des klassischen Vermögensmanagements kombiniert werden.
Risikohinweise: Aktienkurse können relativ stark schwanken. Langfristige Erfahrungen und Auszeichnungen garantieren keinen Anlageerfolg.