Stromversorger holt drei Partner ins Boot So will RWE einen Windpark zum Fliegen bringen
Der hoch verschuldete Energiekonzern RWE hat drei Partner für einen milliardenschweren Windpark vor der britischen Küste gewonnen. Für das Unternehmen ein Befreiungsschlag, denn RWE drücken Schulden von mehr als 25 Milliarden Euro.
Der Konzern hat deswegen auch die Investitionen in Erneuerbare Energien zurückgefahren. Kein Wunder also, wenn man nach finanzstarken Partnern suchte - und glücklich fündig wurde.
Die Ökostromtochter Innogy hatte bereits für andere Projekte Kooperationen geschlossen. Eine Beteiligung eines Investors an Innogy selbst sei derzeit kein Thema, sagte Innogy-Chef Hans Bünting . "Wir machen diese Partnerschaften ausschließlich auf Projektebene." Dank der Milliardeninvestitionen der vergangenen Jahre soll das Ökostromgeschäft aber zum Gewinnbringer werden. Bünting bekräftigte die Prognose, wonach die Tochter im laufenden Jahr ihr operatives Ergebnis von 2014 in Höhe von 186 Millionen Euro in etwa verdoppeln will.
Partner 1 - ein Brite

Die britische Green Investment Bank ist einer dieser Partner. Eine Schöpfung der britischen Regierung, um das Land im wahrsten Sinne des Wortes "nachhaltig" zu ändern, um in grüne Projekte zu investieren.
Dafür machte der britische Steuerzahler ursprünglich 3,8 Milliarden Pfund locker. Und britisch ist der geplante Windpark - immerhin soll die Anlage bekanntlich vor Suffolk liegen. 25 Prozent davon gehören nun den Briten.
Partner 2 - ein Australier

Ein weiterer Partner ist Macquarie Capital. Das australische Unternehmen ist bekannt dafür, auf Infrastrukturinvestments zu setzen. Brücken zum Beispiel oder Abwassernetze. Investoren können sich dann über Fonds des Hauses daran beteiligen.
Mit dem Bau der Anlage vor der Küste von Suffolk soll bereits im November begonnen werden. Bis März 2018 sollen die Windräder mit einer Leistung von 336 Megawatt in Betrieb gehen. Rein rechnerisch könne Galloper bis zu 336.000 Haushalte mit Strom versorgen. 25 Prozent des Ganzen gehören dann Marquarie.
Partner 3 - ein Deutscher

Siemens Financial Services ist der dritte Partner, eine Tochter von Siemens. Das Unternehmen ist ein Finanzdienstleister wie andere auch, allerdings hat man sich vor allem auf Geschäftskunden spezialisiert, so dass ein Privatkunde kaum eine Siemens-Finanzierung in seiner Hausbank angeboten bekommen wird. Auch dieses Unternehmen bekommt 26 Prozent.
"Solche Partnerschaften sind für uns sehr wichtig. Dadurch können wir unsere Projekte realisieren", sagte Innogy-Chef Bünting der Nachrichtenagentur Reuters.