Russlands Präsident Wladimir Putin hält Kryptowährungen für werthaltig

Als Zahlungsmittel etwa für Ölexporte sieht Russlands Präsident Wladimir Putin Kryptowährungen noch nicht. Grundsätzlich ließ der Machthaber in einem Interview aber Sympathien für Bitcoin und Co erkennen.
Krypto-Freund: Russlands Präsident Putin äußerte Interesse an Bitcoin und Co

Krypto-Freund: Russlands Präsident Putin äußerte Interesse an Bitcoin und Co

Foto: Alexei Druzhinin / dpa

Russlands Präsident Wladimir Putin (69) kann Kryptowährungen offenbar einiges abgewinnen. In einem Interview mit dem US-Sender CNBC  nannte er das elektronische Geld werthaltig. Kryptowährungen, denen Aufsichtsbehörden vielerorts mit zunehmender Regulierung begegnen, und die nach wie vor in dem Ruf stehen, für Geldwäsche und andere kriminelle Aktivitäten genutzt zu werden, hätten das Recht zu existieren und seien als Zahlungsmittel grundsätzlich geeignet, so Putin.

Als Ersatz für den US-Dollar etwa bei den für Russland so wichtigen Ölgeschäften sieht Putin Kryptowährungen allerdings noch nicht. Es sei zu früh, über den Handel von Energiequellen in Kryptowährungen zu sprechen, sagte der russische Machthaber. Putin nannte zudem den enormen Energiebedarf, der beim Krypto-Mining anfällt, als Nachteil.

Hintergrund: Seit die USA 2014 in Folge des Krim-Konflikts Sanktionen über Russland verhängt haben, sucht Moskau nach Alternativen zum Dollar-notierten Ölhandel. Washington setze seine Währung als Waffe ein, lautet ein Vorwurf Putins. Anhänger der Kryptowährungen sind der Ansicht, dass diese das herkömmliche Papiergeld über kurz oder lang ersetzen können.

Andererseits hat die russische Zentralbank Investoren bereits vor den starken Schwankungen am Kryptomarkt gewarnt. Einen Krypto-Bann, wie er kürzlich in China verhängt wurde, plant Russland nach Angaben des stellvertretenden Finanzministers allerdings nicht, wie Bloomberg berichtet .

Unterdessen hat der Kurs des Bitcoin zuletzt wieder einen Schub bekommen. Die bedeutendste Kryptowährung verteuerte sich auf bis zu 58.158 Dollar, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Analysten der DZ Bank gehen davon aus, dass Bitcoin schon bald sein Allzeithoch von knapp 65.000 Dollar ansteuern könnte.

"Sollte der Preisdruck mittelfristig erhöht bleiben und Zentralbanken nicht angemessen reagieren, dürfte der Bitcoin-Kurs hiervon profitieren", schreibt DZ-Bank-Experte Sören Hettler in einem Kommentar. Viele Anleger sähen die Kryptowährung als Schutzschild gegen eine übermäßige Geldentwertung bei den traditionellen Währungen Euro, Dollar & Co. Derzeit sorgen vor allem Energiepreise, aber auch coronabedingte Nachholeffekte für anhaltenden Inflationsdruck.

cr
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