Schatzsuche in Folkestone
Berliner Künstler versteckt 30 kleine Goldbarren an englischem Strand - zur freien Verfügung
Die Suche nach dem vergrabenen Schatz, wer hätte noch nicht davon geträumt. Im englischen Folkestone kann der Traum jetzt wahr werden: Ein Künstler hat dort Goldbarren im Wert von mehr als 11.000 Euro vergraben.
Goldbarren: So ähnlich dürften auch die wertvollen Stücke aussehen, die Künstler Sailstorfer in Großbritannien am Strand vergraben hat
Foto: Bundesbank/ dpa
Hamburg - Jedes Jahr zu Ostern werden am Strand der Nordseeinsel Föhr hunderte Schokoladeneier vergraben, nach denen Kinder dann einen Nachmittag lang mit bloßen Händen suchen dürfen. Eine ähnliche Aktion hat jetzt ein deutscher Künstler an der Küste Großbritanniens gestartet. Allerdings ist momentan keine Osterzeit. Und vergraben wurden im südenglischen Folkestone keine Schoko-Eier, sondern veritable Goldbarren.
Die Aktion ist Teil des Kunstfestivals "Folkestone Triennial", das am morgigen Sonnabend beginnen und bis zum 30. November andauern wird. Wie auf der Website des Festivals zu lesen ist, hat der Berliner Künstler Michael Sailstorfer im Vorfeld des Festivals am Strand von Folkestone insgesamt "30 einzelne Stücke aus 24-karätigem Gold" vergraben, nach denen nun jedermann suchen könne. Wer das Gold findet, kann es auch behalten. Dem Künstler gehe es bei seinen Aktionen um die "Unterbrechung des Alltags", heißt es auf der Website.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg handelt es sich bei Sailstorfers Schatz um wenige Zentimeter lange Goldbarren, von denen jeder einen Wert von etwa 300 Pfund, also rund 380 Euro habe. Insgesamt schlummert unter dem "Outer Harbour Beach" von Folkestone damit ein Goldschatz im Wert von etwa 11.400 Euro.
Zugang nur bei Niedrigwasser
Und es gibt offenbar nicht wenige, die hinter diesem Vermögen her sind. Laut Bloomberg tummeln sich am "Outer Harbour Beach" bereits Scharen von Schatzsuchern mit Metalldetektoren. Ob die Geräte allerdings helfen, scheint fraglich. Denn zusammen mit den Barren wurden nach Angaben des Festival-Kurators Lewis Biggs auch andere Metallteile unter die Erde gebracht.
"Wir werden nie wissen, ob das Gold gefunden wurde", sagte Biggs dem britischen Sender BBC.
Hinzu kommt für die Schatzsucher noch ein anderes Hindernis: Laut Festival-Website gibt es an besagtem Strandabschnitt Ebbe und Flut - und die Goldbarren befänden sich in einem Bereich, der ausschließlich während des Niedrigwassers zugänglich sei.
Was das angeht, haben es die Kinder auf Föhr zumindest leichter. Versteckt und gesucht wird dort nur auf dem trockenen Teil des Strandes.