Michael Burry gegen Cathie Wood Starinvestor Burry wettet gegen "Queen Cathie"

Die eine setzt auf disruptive Firmen wie Tesla oder Robinhood, der andere auf den Absturz von überbewerteten Firmen. Starinvestor Michael Burry wettet nun sogar gegen den Hedgefonds von Cathie Wood - die kontert den Angriff mit scharfen Worten.
"Burry versteht die Grundlagen nicht": Starinvestorin Cathie Wood nimmt die Short-Attacke von Michael Burry auf ihren Fonds nach außen hin gelassen

"Burry versteht die Grundlagen nicht": Starinvestorin Cathie Wood nimmt die Short-Attacke von Michael Burry auf ihren Fonds nach außen hin gelassen

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Alex Flynn / Bloomberg via Getty Images

Zwei Starinvestoren unterhalten derzeit die Finanzszene: Auf der einen Seite steht Michael Burry. Bekannt geworden ist der 50-Jährige durch seine Wette gegen den US-amerikanischen Immobilienmarkt und seine Vorhersage der Finanzkrise von 2008. Sein Hedgefonds Scion Capital setzte früh auf einen Kollaps der Hypothekenanleihen und verdiente damit mehr als 700 Millionen Dollar. Sein Handeln wurde in dem Hollywood-Streifen "The Big Short" verfilmt.. Noch heute ist er mit seinem in Scion Asset Management umbenannten Hedgefonds ein erfolgreicher Investor.

Auf der anderen Seite steht Cathie Wood. Die 65-jährige Ökonomin aus den USA hatte 2014 ihre Investmentgesellschaft Ark Invest gegründet, die vor allem in Unternehmen mit disruptiven Technologien investiert. Berühmt wurde sie durch ihre extrem hohen Kursziele für Tesla und Bitcoin sowie während der Corona-Krise, als immer mehr Privatanleger sich im Zuge der Lockdowns die Zeit mit Investments an der Börse vertrieben. Inzwischen ist Wood ein regelrechter Star in der Szene, Fans können sogar Merchandising-Artikel mit dem Logo ihres Hedgefonds kaufen.

Burrys Short-Wette gegen Ark Innovation

Wie nun aus bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen  bekannt wurde, hält Burry mit seinem Scion-Fonds Stand Ende Juni Put-Kontrakte im Wert von fast 31 Millionen Dollar auf den wichtigsten Fonds von Ark, den Ark Innovation ETF. Diese Put-Kontrakte geben Scion das Recht, Anteile an dem Ark-Fonds vor einem bestimmten Datum und zu einem vorher vereinbarten Preis zu verkaufen. Wenn der Kurs von Ark unter diesen Schwellenwert fällt, gewinnt Burry seine Short-Wette.

Burry hält viele der Firmen, die Wood ausgewählt hat, für überbewertet und erwartet das Platzen einer Blase. Vor allem vor Investitionen in Kryptowährungen und sogenannte Meme-Aktien, die in Internetforen wie Reddit zum Kauf angeboten werden, warnt der Starinvestor. Ganz oben auf seiner Short-Liste steht der Elektroautobauer Tesla, dessen Aktien er für komplett überbewertet hält. Wie aus den Unterlagen hervorgeht, hat er seine Wette gegen die Tesla-Aktie nun noch einmal erhöht.

Wood setzt auf all das, was Burry ein Dorn im Auge ist

Auf genau diese von Burry verpönten Aktien setzt dagegen Cathy Wood. Die Tesla-Aktie ist beispielsweise die größte Einzelposition. Im Jahr 2018 gelang dem Hedgefonds mit einer Investition in den Elektroautobauer der Durchbruch. Die Investorin hält die Aktie noch immer für unterbewertet und geht davon aus, dass der Kurs bis 2025 auf 3000 Dollar steigen wird. Kaum zu glauben, denn derzeit notiert die Aktie bei 670 Dollar, schon das Rekordhoch von Ende Januar dieses Jahres mit 880 Dollar scheint weit entfernt.

Daneben investiert der Ark Innovation ETF natürlich auch in Bitcoin. Hier rechnet Wood mit einer Wertsteigerung auf bis zu 500.000 Dollar. Auch hier erscheint die Prognose gigantisch weit entfernt vom aktuellen Kurs: Derzeit notiert die größte und bekannteste aller Kryptowährungen auf der Handelsplattform Bitstamp  bei 45.000 US-Dollar, Mitte April wurde das bisherige Rekordhoch bei 63.000 Dollar erreicht.

Wood sorgte auch mit ihrem Investment bei dem US-Onlinebroker Robinhood Anfang August für Aufsehen: Das Börsendebüt des Unternehmens Ende Juli war alles andere als erfolgreich. Als Wood wenige Tage später eine Investition in die Trading-App öffentlich machte, griffen ihre Fans zu und katapultierten den Aktienkurs um 65 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen, das von vielen Kleinanlegern genutzt wird, um gezielt Aktien zu pushen, wurde nun selbst das Ziel dieser sogenannten Crowd-Spekulationen.

"Queen Cathie", wie sie von ihren Anhängern auch genannt wird, investiert also genau dort, wo Burry nie investieren würde. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann sich der Hedgefondsmanager direkt gegen seine Konkurrentin stellen würde. Zumal der Fonds nach einer Wachstumssteigerung im vergangenen Jahr von 200 Prozent in diesem Jahr mit 6 Prozent im Minus liegt.

Doch Wood bläst nun ihrerseits zum Angriff: "Burry versteht die Grundlagen nicht, die zu einem explosiven Wachstum führen und dementsprechend Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Innovation bieten", konterte sie auf Twitter.

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Wer von den beiden Starinvestoren am Ende recht behalten wird, wird erst die Zeit zeigen.

mg
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