Insolvenzverfahren eröffnet, Ermittlungen gegen Manager KTG-Agrar-Anleger müssen wohl viel Geld abschreiben

Investitionsziel Landwirtschaft: Mit KTG Agrar erleben Anleger eine bittere Enttäuschung
Foto: DPAJetzt ist es amtlich: Deutschland größter Agrarkonzern, die in Hamburg ansässige KTG Agrar SE, ist pleite. Das Amtsgericht Hamburg hat am Mittwoch das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Das Unternehmen ist zahlungsunfähig und mit 394 Millionen Euro überschuldet.
Die KTG Agrar wird auf Beteiligungen und Forderungen mindestens 391 Millionen Euro abschreiben müssen. Damit werden die Gläubiger von ihrem Geld nicht mehr viel zurückbekommen, stellt das Unternehmen in einer adhoc-Meldung klar.
Zur Stunde informieren der Sachwalter Stefan Denkhaus und KTG-Vorstandsmitglied Jan Ockelmann in Hamburg über die Lage des Unternehmens.
Die Muttergesellschaft hatte Anfang Juli Insolvenz angemeldet, nachdem eine fällige Zinszahlung von knapp 18 Millionen Euro für eine 2011 begebene Anleihe nicht gezahlt werden konnte. Diese Inhaber-Teilschuldverschreibung hat ein Volumen von 250 Millionen Euro und ist mit 7,125 Prozent jährlich verzinst. Auch Tochterfirmen haben ebenfalls Anträge auf Insolvenzverfahren stellen müssen.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-KTG-Agrar-Chef Hofreiter
Nach Einschätzung der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK) müssen die betroffenen Anleiheinhaber damit rechnen, nur einen Bruchteil des ursprünglichen Nennwertes der Anleihen zurückzuerhalten.
Die "WirtschaftsWoche" meldet indes vorab aus ihrer neuen Ausgabe, dass die Staatsanwaltschaft Hamburg gegen den früheren KTG-Agrar-Chef Siegfried Hofreiter und vier weitere Manager des Konzerns ermittelt.
Dem Bericht zufolge hegen die Anwälte den Verdacht, dass Hofreiter die wirtschaftliche Lage des Unternehmens falsch dargestellt und damit gegen das Aktiengesetz verstoßen haben soll. Hofreiter weise gegenüber der WiWo auf die Unschuldsvermutung hin und wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.