Vermögenssicherung Das Lehrbuch der Unternehmerclans für unruhige Zeiten

Familienschatz: Elena von Metzler gehören 40 Prozent am Bankhaus Metzler. Ihr Großvater konnte nach 1945 den Neuaufbau aus dem Aktienvermögen der Bank finanzieren.
Foto:Evelyn Dragan für manager magazin
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Elena von Metzler (34) war zwölf Jahre alt, als sie zum ersten Mal selbst investierte. "Meine Großmutter hatte mir einen großen Betrag geschenkt, zumindest empfand ich es damals so: 50 Mark."
Sie lief zu ihrem Vater Friedrich von Metzler (78), dem Chef und Eigentümer des Bankhauses Metzler in Frankfurt. Der spendierte etwas dazu und kaufte zwei Fondsanteile. Und schon hatten die zwei noch mehr gemeinsam: "Ab diesem Zeitpunkt haben wir immer zusammen in der ,FAZ' geschaut, wie der Kurs sich entwickelt", erzählt die Tochter.
Der Familien-Investmentklub hat bei den Metzlers System. Seit mehr als 300 Jahren ist die Familie im Bankgeschäft. Seuchen, Kriege, Börseneinbrüche – alles hat die Familie erlebt. Elena und ihrem Bruder Franz (35) gehören heute je 40 Prozent, dem Cousin Leonhard 20 Prozent der Anteile am Frankfurter Bankhaus. Und Elena spielt ihren Frühstart als Anlegerin inzwischen als Senior-Kundenberaterin voll aus: "In unseren Gesprächen mit Kunden geht es immer wieder darum, wie ich mein Vermögen sicher strukturiere, vor allem um Krisenzeiten zu überstehen", sagt sie.
Ganz offensichtlich haben Deutschlands Unternehmer- und Vermögendenclans den Corona-Test gut bestanden: Das Vermögen der 100 reichsten Deutschen ist seit dem Vorseuchenjahr 2019 um 20 Prozent auf 722 Milliarden Euro gestiegen.
manager magazin hat daher in der Welt der deutschen Wirtschaftsdynastien recherchiert, wie dort die Wohlstandssicherung betrieben wird – um entsprechende Lehren abzuleiten. Die ermutigendste Einsicht: Für viele Ratschläge ist kein Wirtschafts- oder Finanzstudium nötig. Wohl aber die Bereitschaft, einige praxisnahe Lehren nachzuvollziehen.
1. Lehre: Aktien kaufen
Weil die Inflation steigt und damit auch die Angst davor, erzählt Elena von Metzler in diesen Monaten häufig die Geschichte ihres Großvaters. Der hatte erlebt, wie Weltwirtschaftskrise und Währungsreform zweimal hintereinander alle Anleihen im Besitz der Bank vollständig entwerteten. Und doch überlebte das Haus. "Wir waren in Aktien investiert bei Unternehmen, die nach dem Krieg vom Wirtschaftswunder profitiert haben", weiß sie von ihrem Vater, der es oft von seinem Vater hörte. "Das hat die Bank gerettet." Diese Lehre gibt sie nun an die Kunden weiter, sofern die angesichts von hochinfektiösen Viren, Schuldenbergen und Armeeaufmärschen an Europas Grenzen mit den Aktien im Depot hadern.
Wenn Aktiengesellschaften wie Siemens (börsennotiert seit 1899) und Daimler (seit 1911) so vieles überstanden haben, warum sollten die Anteile solcher Unternehmen dann nicht auch in Zukunft einen Wert behalten? Diese in dritter Generation bewahrte Lehre aus dem Leben hilft, die Aktien im Depot auch dann nicht zu verkaufen, wenn die Kurse 20, 30 oder 40 Prozent fallen, wie im März 2020. Ein paar weniger Aktien im Depot können vorkommen, wenn Bewertungen und Risiken stark steigen. "Aber an der strategischen Aktienquote sollten die Kunden langfristig festhalten", sagt von Metzler. Wegen der Zinsflaute liegt der Depotanteil oft oberhalb von 60 Prozent.
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