Krisenwährung Goldpreis steigt auf den höchsten Stand seit elf Monaten

Die Angst vor weiteren Bankenpleiten treibt immer mehr Anleger in die Krisenwährung Gold. Der Preis für eine Feinunze kratzt nun wieder an der 2000-Dollar-Marke.
In der Krise gefragt: Gold gilt in schwierigen Zeiten als sicherer Hafen

In der Krise gefragt: Gold gilt in schwierigen Zeiten als sicherer Hafen

Foto: Sven Hoppe / dpa

Der Goldpreis ist angesichts der anhaltenden Verunsicherung an den Finanzmärkten am Freitag auf den höchsten Stand seit April gestiegen. Am Freitagabend legte der Preis für eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) des Edelmetalls auf 1989 US-Dollar zu. Das waren rund 3,6 Prozent mehr als am Vortag. In der abgelaufenen Woche hat der Goldpreis damit um mehr als100 Dollar zugelegt. Auch in Euro gerechnet, legte der Preis deutlich zu. Zuletzt kostete die Unze 1864 Euro.

Die Verunsicherung an den Märkten bleibt nach den Finanzmarktturbulenzen der vergangenen Tage hoch. Gold als sicherer Hafen profitiert weiter davon. Die Krise der US-Regionalbanken dominiert das Geschehen. In einem "historischen Schritt", wie ihn J.P. Morgan nennt, hatte die in Schieflage geratene First Republic Bank milliardenschwere Unterstützung von den größten amerikanischen Geldhäusern erhalten. Zu einer wirklichen Beruhigung führte dies jedoch nicht. Die Schweizer Großbank Credit Suisse geriet am Freitag trotz eines milliardenschweren Stützungspakets der Notenbank an der Börse erneut unter Druck.

"Die weitere Entwicklung hängt vor allem von den Erwartungen bezüglich der künftigen Politik der US-Notenbank ab", kommentierte Barbara Lambrecht, Edelmetallexpertin bei der Commerzbank. Die US-Notenbank gibt ihre Entscheidung am Mittwoch bekannt. "Sollte sich die Lage am Markt bis dahin beruhigt haben und die Fed zugleich weiteren Handlungsbedarf bei der Bekämpfung der Inflation herausstellen, dürfte Gold einen Teil der jüngsten Gewinne wieder abgeben", erwartet Lambrecht.

mg/dpa-afx
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