Krisenwährung Goldpreis steigt auf mehr als 2000 Dollar

Die Angst vor weiteren Bankenpleiten treibt immer mehr Anleger in die Krisenwährung Gold. Der Preis für eine Feinunze ist am Montag zeitweise über die Marke von 2000 Dollar gestiegen. In Euro erreichte der Goldpreis sogar ein Rekordhoch.
Krisenwährung: Der Goldpreis ist deutlich gestiegen

Krisenwährung: Der Goldpreis ist deutlich gestiegen

Foto: Sven Hoppe / dpa

Der Goldpreis ist angesichts der anhaltenden Verunsicherung an den Finanzmärkten am Montag zeitweise über die Marke von 2000 US-Dollar gestiegen. Damit nähert er sich seinem Rekordhoch von 2075 US-Dollar aus dem Frühjahr 2020. Am Vormittag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Londoner Rohstoffbörse bis auf 2009 Dollar. Das ist der höchste Stand seit etwa einem Jahr. In Euro gerechnet, stieg der Goldpreis bis auf 1880 Euro und damit auf ein Rekordhoch.

Am Markt wurde die rege Goldnachfrage mit der zunächst negativen Reaktion der Aktienbörsen auf die Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS begründet. Hintergrund der Rettungsaktion sind zahlreiche Probleme der Credit Suisse, die zuletzt zu erheblichen Turbulenzen im europäischen Bankensektor und an der Börse geführt hatten. Auch in der US-Bankenbranche herrscht seit dem Kollaps des kalifornischen Techfinanzierers Silicon Valley Bank Unruhe.

Gold gilt unter Anlegern als klassischer sicherer Hafen, der in unruhigen Zeiten angelaufen wird. Im vergangenen Jahr wurde die Preisentwicklung durch die stark steigenden Zinsen und den aufwertenden US-Dollar gedämpft. Seit einigen Monaten geht es mit dem Preis aber wieder bergauf.

Die Krise der US-Regionalbanken dominiert das Geschehen. In einem "historischen Schritt", wie ihn J.P. Morgan nennt, hatte die in Schieflage geratene First Republic Bank milliardenschwere Unterstützung von den größten amerikanischen Geldhäusern erhalten. Zu einer wirklichen Beruhigung führte dies jedoch nicht. "Die weitere Entwicklung hängt vor allem von den Erwartungen bezüglich der künftigen Politik der US-Notenbank ab", kommentierte Barbara Lambrecht, Edelmetallexpertin bei der Commerzbank. Die US-Notenbank gibt ihre Entscheidung am Mittwoch bekannt.

mg, la/dpa-afx
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