Goldman-Sachs-Händler an der New Yorker Börse: Die Bank hat ihre Einschätzungen für 2018 veröffentlicht.
Foto: Brendan McDermid/ REUTERSRegelmäßig, wenn sich ein Jahr dem Ende zuneigt, veröffentlicht die US-Bank Goldman Sachs eine Liste mit Ideen, wie Investoren an den Finanzmärkten in den bevorstehenden zwölf Monaten agieren sollten. Im vergangenen Jahr beispielsweise wurden diese Denkanstöße von der beginnenden Präsidentschaft Donald Trumps dominiert, sprich: von der Sorge, der Mann im Weißen Haus könnte den weltweiten Handel beeinträchtigen.
Jetzt hat Goldman seine Liste für 2018 publiziert, wie verschiedene US-Medien berichten. Von Trumps "America First"-Devise findet sich in dem Papier nichts. Die US-Bank bevorzugt dagegen die Schwellenländer sowie den Euro-Raum. Hier die sieben Empfehlungen, die Goldman Sachs den Akteuren an den Finanzmärkten für das kommende Jahr mit auf den Weg gibt:
Viele Player am Finanzmarkt glauben offenbar, die US-Notenbank Fed werde die Zinsen im kommenden Jahr lediglich ein Mal erhöhen. Goldman Sachs ist da anderer Meinung: Nach Auffassung der US-Bank stehen 2018 vier Zinserhöhungen seitens der Fed bevor - und die sind an den Märkten bislang nicht eingepreist, so die Goldman-Überzeugung.
Folge: Das Institut rät, bei US-Staatsanleihen auf fallende Kurse zu setzen, denn ein Zinsanstieg werde Kursverluste mit sich bringen.
2017 war ein starkes Jahr für den Euro. Gegenüber wichtigen Währungen wie dem US-Dollar oder dem japanischen Yen konnte die europäische Gemeinschaftswährung deutlich zulegen.
Nach Ansicht von Goldman Sachs wird sich der Anstieg des Euro insbesondere gegenüber dem Yen auch im kommenden Jahr fortsetzen. Die Bank sieht den Euro zum Jahreswechsel 2018/2019 auf bis zu 140 Yen steigen. Zum Vergleich: Gegenwärtig kostet ein Euro etwa 132 Yen.
Der Grund: Laut Goldman werden Investoren 2018 weiterhin auf europäische Aktien setzen, während die Europäische Zentralbank (EZB) gleichzeitig allmählich ihre Geldpolitik zügelt. Anderes sei in Japan zu erwarten, so Goldman Sachs: Dort werde die Notenbank an ihrer ultralockeren Geldpolitik vorerst festhalten.
Goldman erwartet auch 2018 anhaltendes Weltwirtschaftswachstum, aber die Schwellenländer werden daran nach Ansicht der Analysten besonders großen Anteil haben. Die Bank empfiehlt daher Investments in Schwellenländer-Aktien.
Schon im laufenden Jahr legte der Schwellenländer-Index MSCI Emerging Markets um etwa 30 Prozent zu. Laut Goldman Sachs kann der Index 2018 um weitere 15 Prozent steigen. Grund seien unter anderem steigende Unternehmensgewinne in Ländern wie China, Indien und anderen, so die Bank.
Nach Ansicht von Goldman Sachs sollten Investoren einen Wiederanstieg der Inflation in der Euro-Zone erwarten. Laut "Wall Street Journal" empfiehlt die Bank den Kauf von Inflations-Swap-Kontrakten, die eine Preissteigerung von 2 Prozent anvisieren. Ein Wert, der schon seit 2014 nicht mehr erreicht wurde, wie die Zeitung bemerkt.
Auch für den Bereich der Unternehmensanleihen hat Goldman Sachs eine Einschätzung parat: Der US-Kreditbereich sehe längst nicht so attraktiv aus, wie jener in den Schwellenländern, heißt es bei der Bank. Emerging-Market-Bonds erschienen vielmehr "jünger und freundlicher".
Goldman rät daher, in Schwellenländer-Unternehmensanleihen zu investieren, und zwar in solche, die in US-Dollar notiert sind. Möglich ist das beispielsweise über den JP Morgan EMBI Global Total Return Index, so die Bank. Gleichzeitig sollten Investoren auf fallende Kurse bei US-High-Yield-Bonds setzen, etwa mithilfe des iBoxx USD Liquid Yield Index.
Besonders starkes Wachstum im asiatischen Raum erwartet Goldman Sachs in den kommenden zwölf Monaten in Indien, Indonesien und Südkorea. Der folgerichtige Ratschlag daher: Investoren sollten sich auf diese Länder konzentrieren, am besten, indem sie auf die jeweilige Währung wetten.
Als Einsatz für die Wette eignen sich Goldman Sachs zufolge vor allem der japanische Yen sowie der Singapur Dollar, die nach Ansicht der Bank zurzeit beide zinsbedingt günstig zu haben sind.
Anhaltend starkes Wachstum der Weltwirtschaft wird die Nachfrage nach Industriemetallen wie Kupfer auch künftig befeuern, so Goldman Sachs. Profitieren kann davon nach Ansicht der Bank, wer in einen Korb aus den Währungen der südamerikanischen Rohstoffländer Brasilien, Chile und Peru investiert. Nach Angaben von Goldman Sachs haben sich alle drei Währungen in vergleichbaren Situationen zuvor bereits gut entwickelt.
Ob das auch dieses Mal gelingt, steht allerdings in den Sternen - ebenso wie der Erfolg der übrigen von Goldman Sachs aufgelisteten Investment-Tipps für 2018. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr empfahl die Bank unter anderem, auf einen weiteren Anstieg des US-Dollar zu setzen. Diese Einschätzung mussten die Goldmänner jedoch bereits im April dieses Jahres revidieren, weil die US-Währung die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen hatte, wie auch das "Wall Street Journal" rückblickend bemerkt.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs kann ihre Belegschaft in Frankfurt nach dem Brexit mehr als verdreifachen. Die Bank zieht vom Messeturm, wo sie bisher rund 200 Banker beschäftigt, in den neuen Marienturm. In einer Simulation stellen sich die Planer bereits vor, wie sich der Marienturm im Frankfurter Stadtbild einfügt ...
2019 soll der Marienturm bezugsfertig sein. In dem 155 Meter hohen Turm ...
... mietet Goldman Sachs rund 10.000 Quadratmeter Bürofläche ...
... bis zu 700 Banker können dann dort Platz finden. Ob diese dann allerdings einem "Open Space Office", wie es sich die Planer hier vorstellen, ihre Arbeit verrichten, ist offen ...
... Eckbüros mit spektakulärem Blick über Frankfurt werden wahrscheinlich den Top-Bankern vorbehalten sein.
Platz fürs Fußvolk: So soll künftig das Restaurant im Marienturm aussehen.
Der Marienturm liegt genau gegenüber der Zentrale der Deutschen Bank Börsen-Chart zeigen im Bankenviertel der deutschen Finanzmetropole. Der 1991 erbaute Messeturm, der etwas am Rande des Finanzdistrikts liegt, verliert damit in zwei Jahren seinen wichtigsten Ankermieter.
Eine Übersicht der Beratungsfirma Equilar zeigt: Deutsche-Bank-Chef John Cryan verdiente im vergangenen Jahr etwa 5,2 Millionen Dollar. Damit steht er im Ranking der 20 bestverdienenden Bankchefs der Welt auf Platz 18.
Platz fünf des Rankings belegt Michael Corbat, Chef der Citigroup, mit Jahreseinkünften von 15,5 Millionen Dollar.
Auf Platz vier: Brian Moynihan (Bank of America), der 2016 auf Bezüge in Höhe von 20,2 Millionen Dollar kam.
Lloyd Blankfein von Goldman Sachs erhielt 2016 Bezüge von 22,3 Millionen Dollar - Platz drei.
James Gorman, Vorstandschef von Morgan Stanley, belegt mit einem Jahresgehalt von 22,5 Millionen Dollar 2016 Platz zwei.
Topverdiener unter den Bankchefs weltweit war im vergangenen Jahr Jamie Dimon, der Chef von JP Morgan Chase. Sein Jahresgehalt: 28,2 Millionen Dollar.