Musk befeuert Kryptowährung Dogecoin steigt auf Rekordhoch

"Who let the Dog out?": Symbol der neuen Hype-Währung Dogecoin
Foto: Yuriko Nakao / imago images/AFLODie unter Fans von Kryptogeld derzeit stark angesagte Digitalwährung Dogecoin setzt ihren Höhenflug fort. Am Montag stieg der Kurs der 2013 eingeführten Internetwährung auf ein Rekordhoch von 8,6 US-Cent. Das Niveau klingt nach wenig, der Marktwert aller im Umlauf befindlichen Dogecoins beträgt aktuell aber gut zehn Milliarden US-Dollar. Außerdem hatte der Kurs vor wenigen Wochen noch an der Nullmarke gelegen. Der Webseite Coinmarketcap.com zufolge stiegt der Preis binnen 24 Stunden um 25 Prozent.
Auftrieb erhält die ursprünglich als Internetwitz gestartete Kryptowährung derzeit vor allem durch prominente Twitter-Mitteilungen. Mehrfach hat sich zuletzt der Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk zu Dogecoin geäußert. Mit augenzwinkernden Bemerkungen treibt er Diskussionen über den "Doge" an, erklärte ihn etwa zur "Kryptowährung des Volkes" oder postete ein Video über den raketenhaften Aufstieg der Währung. Seine offensichtlich scherzhaft gemeinte Frage, ob der Dogecoin oder "alle anderen Kryptowährungen zusammengenommen" die "Zukunftswährung der Erde" sei, beantwortete seine Fangemeinde Stand heute mehrheitlich: natürlich der Dogecoin.
In den vergangenen Tagen kamen weitere bekannte Persönlichkeiten zum Kreis der Fangemeinde hinzu, so der Rapper Snoop Dogg oder der Bassist der Rockband Kiss, Gene Simmons. "Spekulanten scheinen weiterhin gefallen an der Währung zu haben und folgen blindlings Elon Musk", kommentierte Analyst Timo Emden von Emden Research. Die größte und bekannteste Digitalwährung Bitcoin schwankte am Montag weiterhin um die Marke von rund 40.000 US-Dollar.
Die wichtigsten Kryptowährungen der Welt
Der Bitcoin ist die bei Weitem älteste und bekannteste Digitalwährung. Er hat zudem mit aktuell etwa 60 Prozent den größten Marktanteil unter den derzeit rund 7000 Kryptowährungen. Entstanden ist der Bitcoin zu Zeiten der Finanzkrise 2008. Sein Erfinder ist bis heute nur unter einem Decknamen bekannt. Wichtigste Merkmale des Bitcoins sind seine dezentrale Organisation und die Verwendung der Datenbanktechnik "Blockchain". Beides zusammen sichert den Bitcoin-Nutzern ein hohes Maß an Anonymität: Zahlungen in Bitcoin sind praktisch nicht nachzuverfolgen.
Ether ist nach Bitcoin die zweitgrößte Digitalwährung der Welt. Ihr Marktanteil beträgt etwas mehr als zehn Prozent. Kennzeichnend für Ether ist zum einen die ebenfalls dezentrale Organisation des zugrundeliegenden Netzwerks Etherum. Zum anderen - und das ist ein wichtiger Unterschied zum Bitcoin - liegt ein Schwerpunkt von Ether auf "intelligenten Verträgen". Bei diesen sogenannten Smart Contracts handelt es sich im Grunde um kleine Computerprogramme, die Verträge nach der Zahlungsabwicklung quasi automatisch ausführen können. Ähnlich wie der Datenbanktechnik Blockchain wird Smart Contracts eine große Zukunft vorhergesagt.
Tether gehört zu den "Stable Coins", deren Wert durch die Unterlegung mit klassischen Anlagen garantiert wird. Im Fall von Tether ist es die weltgrößte Währung US-Dollar. Dadurch wird jedoch eine wichtige Idee des Kryptowährungskonzepts verletzt, nämlich die Unabhängigkeit von staatlichen Institutionen. Dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - erfreut sich Tether großer Beliebtheit. Ein Vorteil der Anbindung an den US-Dollar ist nämlich, dass der Kurs im Vergleich zu anderen Digitalwährungen weniger stark schwankt. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Zweifel, ob die behauptete Deckung mit US-Dollar den Tatsachen entspricht.
Ähnlich wie Tether ist Libra eine Digitalwährung nach dem Prinzip "Stable Coins", jedoch mit zwei gewaltigen Unterschieden. Erstens: Es gibt sie noch gar nicht. Zweitens: Hinter Libra steht mit Facebook eines der mächtigsten Technologieunternehmen der Welt. Die Idee von Libra ist, einer Digitalwährung auf breiter Front den kommerziellen Durchbruch zu verschaffen. Das Problem: Staatliche Institutionen sind davon überhaupt nicht begeistert. Zwar untersuchen auch Staaten und Zentralbanken seit Längerem, wie sie sich das Konzept digitaler Währungen nutzbar machen können. Sie lassen sich dabei aber nicht gerne das Zepter aus der Hand nehmen. Auf entsprechend großen Widerstand stößt daher die von Facebook initiierte "Libra Association" mit ihrem Vorhaben.
Schon länger arbeitet China an der digitalen Variante seiner Währung Yuan oder Renminbi. Das Vorhaben steht im klaren Gegensatz zu den freiheitlichen Ideen, die die Vordenker digitaler Währungen einst hatten. Denn eine staatlich unkontrollierte, dezentrale Währung mit anonymisierten Zahlungsvorgängen ist sicherlich nicht das, was die politische Führung der Volksrepublik im Sinn hat. Im Gegenteil dürfte ihr eher daran gelegen sein, Zahlungsvorgänge und damit verbundene Geschäfte möglichst engmaschig zu kontrollieren. Der Digital-Yuan kann damit als eine Art Gegenentwurf zur Ur-Kryptowährung Bitcoin angesehen werden.
Quelle: dpa-afx
Der Aufstieg von Dogecoin ging schnell. Noch vor Kurzem war die Digitalwährung kaum jemandem außerhalb der Kryptoszene ein Begriff. Nach Marktwert gehört sie aber mittlerweile zu den zehn größten Digitalwährungen. Der Name lehnt sich an den englischen Begriff für Hund ("dog") an. Das Symbol von Dogecoin zeigt das Gesicht eines asiatischen Hundes mit großen Augen - einst ein im Internet häufig verwendetes Spaßbild ("Meme").