Im Dunkeln: Mit Bitcoins und Co geht es weiter abwärts.
Foto: Benoit Tessier/ REUTERSZwischenzeitlichen Erholungsversuchen zum Trotz bleibt der Markt für Krypto-Währungen unter Druck. Ende vergangener Woche kam es erneut zu umfangreichen Verkäufen, so dass die Digitalwährungen reihenweise abstürzten. Der Bitcoin, das mit einer Marktkapitalisierung von etwa 109 Milliarden Dollar bedeutendste Cyber-Geld, rutschte sogar unter die Marke von 6000 Dollar.
Auf dieses Niveau war der Bitcoin im Laufe des Absturzes seit Dezember 2017 noch nicht gefallen. Das Minus seit den Höchstständen bei 20.000 Dollar, die im Dezember vergangenen Jahres erreicht worden waren, beträgt damit in der Spitze etwa 70 Prozent. Inzwischen hat sich der Bitcoin auf knapp 6400 Dollar wieder leicht erholt.
Dennoch, Bloomberg zufolge befindet sich der Bitcoin- und Krypto-Markt damit auf dem Weg in die Geschichtsbücher: Selten zuvor verlor eine Assetklasse im Verlaufe eines Ausverkaufs nach dem Platzen einer Spekulationsblase dermaßen an Wert. Vergleichbar ist die Marktentwicklung bereits mit jener der US-Tech-Börse Nasdaq nach dem Platzen der Dot-Com-Blase im Jahr 2000. Die US-Tech-Werte verloren seinerzeit in der Spitze bis zu 78 Prozent, so Bloomberg.
Insgesamt, so Bloomberg mit Verweis auf Daten der Plattform Coinmarketcap.com, haben Krypto-Währungen seit Dezember beinahe 600 Milliarden Dollar an Marktvolumen verloren - von einstmals rund 830 Milliarden Dollar auf gegenwärtig nur noch rund 236 Milliarden Dollar.
Das manager magazin Mynd erklären: So funktionieren Krypto-Währungen
Wird sich der Markt wieder erholen? Skepsis erscheint angebracht. Manch einer mag wiederum auf die Tech-Werte an der Börse verweisen, die inzwischen wieder eine dominierende Rolle spielen. Der Vergleich dürfte jedoch hinken: Bei den IT-Unternehmen steht in der Regel ein realer Wert im Hintergrund, der ein Investment rechtfertigen kann.
Bei den Krypto-Währungen ist das dagegen nicht der Fall. Viele Investoren dürften daher nach dem Kursverlauf des vergangenen Jahres skeptisch auf den Krypto-Markt blicken und in Bezug auf ein Engagement sehr zurückhaltend sein.
Microsoft-Gründer Bill Gates ist der neueste prominente Kryptowährungs-Skeptiker: Er glaube nicht, dass die Anonymität, die Bitcoin et al erlaubten, "eine gute Sache" sei, sagte Gates jüngst bei einer "Ask-me-anything"-Fragerunde der Forumsplattform "Reddit". Vielmehr...
... seien Kryptowährungen "eine der seltenen Technologien, die ziemlich direkt Todesfälle verursacht haben", weil man mit ihnen "Fentanyl und andere Drogen" kaufen könne. Das sei zwar auch mit Bargeld möglich, führte Gates weiter aus, "aber man muss dazu physisch anwesend sein, was auch Dinge wie Lösegeld-Übergaben schwieriger macht."
SHANNON STAPLETON/ REUTERS
Zuvor galt Gates als Fan digitaler Währungen. "Bitcoin ist besser als herkömmliche Währungen", hatte der Milliardär 2014 in einem Bloomberg-Interview gesagt, eben weil Transaktionen auch in Abwesenheit möglich seien.
Milliardär Gates ist Stammgast bei Reddits "Ask-me-anything"-Runden. Zum mittlerweile sechsten Mal hat sich der Microsoft-Gründer nun den Fragen der Community gestellt - und ganz unterschiedliche Themenbereiche behandelt.
Ob er seine Zeit bei Microsoft (im Bild: das Gründungsteam im Jahr 1978) vermisse, wollte ein User wissen. Er vermisse vor allem die Geschwindigkeit der Arbeit, antwortete Gates, weil sein Unternehmen den Vorsprung vor Konkurrenten habe halten müssen. "Jetzt arbeite ich an Dingen wie Malaria, wo ich mir ein bisschen mehr Konkurrenz wünschen würde, um die Probleme zu lösen."
In welchem Alter hat sich Bill Gates für einen erfolgreichen Menschen gehalten? Der Milliardär antwortet diplomatisch: Man könne in vielen Bereichen erfolgreich sein - in der Schule, wo er gute Noten eingesammelt habe, in seinen Zwanzigern (im Bild: Gates 1977 nach einem Verkehrsdelikt), als er "guten Code" geschrieben habe. Aktuell arbeite er daran, ein guter Vater zu sein und Polio und Malaria auszurotten.
"Machen Sie sich selbst manchmal ein Erdnussbuttersandwich? Oder haben Sie da Leute für?" Nein, Sandwiches mache er nicht besonders häufig, gibt Gates zu. "Ich mache mir manchmal Tomatensuppe. Es ist ein beruhigendes Essen und erinnert mich an frühere Gelegenheiten, zu denen ich es gekocht habe." (im Bild: Bill Gates 1999)
Hat Bill Gates Zeit für Hobbies? Er versuche, zweimal pro Woche Tennis zu spielen, schreibt der Milliardär (im Bild: Gates mit Amazon-Gründer Jeff Bezos vor einem Promi-Tennisturnier 2001). Zudem bemühe er sich, jeden Monat ein paar Bücher zu lesen (welches Buch er für sein "ewiges Lieblingsbuch" hält, lesen Sie hier).
Wer sind Bill Gates' Lieblingsprominente? "Melinda [seine Ehefrau, Anmerkung der Redaktion] und Warren [Investmentlegende Waren Buffett] sind meine Lieblinge, gefolgt von Bono." Die meisten Promis kenne er nicht besonders gut; unter den Politgrößen, die er getroffen habe, hätten ihn Nelson Mandela und Jimmy Carter am meisten beeindruckt.
Der Milliardär erwartet etwa eine neuerliche Finanzkrise: "Es ist schwer zu sagen, wann, aber dass sie kommt, ist sicher." Sein Freund Buffett habe schon oft darüber gesprochen, er verstehe weit mehr davon als Gates selbst. Insgesamt sei der Microsoft-Gründer aber "ziemlich optimistisch, dass Innovationen und Kapitalismus die Situation der Menschen überall verbessern werden."
Wäre sein Leben anders verlaufen, wenn er in eine Familie mit geringem Einkommen geboren worden wäre? Ja - "ich habe eine großartige Ausbildung genossen", schreibt Gates, "also ist die Chance groß, dass ich andernfalls niemals Gefallen an Software und Mathematik gefunden hätte und deshalb nicht so erfolgreich wäre."
Und was ist sein Lieblingsbier? "Ich bin kein großer Biertrinker", verrät der Milliardär. Beim Baseball trinke er vielleicht mal ein Light-Bier, um dem "Vibe" all der anderen Biertrinker zu entsprechen - "tut mir leid, die echten Biertrinker zu enttäuschen."
Ob er seine Zeit bei Microsoft (im Bild: das Gründungsteam im Jahr 1978) vermisse, wollte ein User wissen. Er vermisse vor allem die Geschwindigkeit der Arbeit, antwortete Gates, weil sein Unternehmen den Vorsprung vor Konkurrenten habe halten müssen. "Jetzt arbeite ich an Dingen wie Malaria, wo ich mir ein bisschen mehr Konkurrenz wünschen würde, um die Probleme zu lösen."
Foto: MicrosoftWer sind Bill Gates' Lieblingsprominente? "Melinda [seine Ehefrau, Anmerkung der Redaktion] und Warren [Investmentlegende Waren Buffett] sind meine Lieblinge, gefolgt von Bono." Die meisten Promis kenne er nicht besonders gut; unter den Politgrößen, die er getroffen habe, hätten ihn Nelson Mandela und Jimmy Carter am meisten beeindruckt.
Foto: Dimitrios Kambouris/ Getty Images