Reproduktionsmedizin
Fresenius übernimmt Kinderwunschkliniken in neun Ländern
Der Gesundheitskonzern Fresenius übernimmt die Kinderwunschklinik-Kette Eugin. Die Krankenhaustochter Helios steigt damit zu einem der führenden internationalen Anbieter in der Reproduktionsmedizin auf.
Baby mit Kopfhörer: Fresenius übernimmt die Kinderwunsch-Kliniken von Eugin
Foto: PETR JOSEK/ REUTERS
Der Dax-Konzern Fresenius kauft die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netz an Reproduktionskliniken und stärkt so seine Krankenhauskette Helios. Zu Eugin gehören 31 Kliniken und 34 weitere Standorte in weltweit neun Ländern; die wichtigsten Märkte sind derzeit die USA, Spanien, Brasilien, Italien und Schweden.
Fresenius bietet bereits Kinderwunschbehandlungen in einzelnen Krankenhäusern und ambulanten Zentren in Deutschland, Spanien und Lateinamerika an. Angaben zum Kaufpreis machte Fresenius nicht und erklärte nur, dieser solle aus vorhandenen Barmitteln und Kreditlinien finanziert werden.
2021 erwartet Eugin ein operatives Ergebnis von 35 bis 40 Millionen Euro. Bei der Übernahme wird die Gesellschaft einschließlich Schulden mit dem etwa 11,4-fachen des Mittelpunkts dieser Spanne bewertet - das entspricht 427,5 Millionen Euro. Der Verkäufer von Eugin, die Gesundheitskette NMC Health aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, steht unter Insolvenzverwaltung.
Im vergangenen Jahr erzielte die Eugin-Gruppe mit rund 1300 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 160 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 31 Millionen Euro. Bereits im kommenden Jahr soll sie deutlich positive Beiträge zum Konzernergebnis von Fresenius liefern. Den Abschluss der Übernahme erwartet Fresenius im ersten Halbjahr 2021.