Wochenausblick Fortgesetztes Zahlengewitter
Frankfurt - An den internationalen Börsen dürften sich in der kommenden Woche die Kurse der meisten Aktien erholen. So zeigen die aktuellen Konjunkturdaten nach oben - eine Entwicklung, die auf Besserung deutet, schreiben die Analysten der Commerzbank.
Auch stiegen die institutionellen Anleger in Deutschland wieder mit nachhaltigen Käufen ein, so die Analysten weiter. Doch die Zeit, Entwarnung zu geben, halten alle Experten noch für viel zu verfrüht. Die Lage bleibe weiter unsicher.
Trendwende in Sicht
Denn das Zahlengewitter aus den USA, das die internationalen Märkte in der vergangenen Woche auf Trab hielt, geht noch eine ganze Zeit lang weiter. Die Angst, dass noch mehr US-amerikanische Unternehmen ihre Bilanzen geschönt haben, wird den Anlegern erst am Ende der Quartalsberichtssaison Mitte August genommen.
Die Analysten der Bankgesellschaft Berlin machen jedoch bereits jetzt erste Anzeichen einer "technologiegestützten Trendwende" aus: Die Stimmung an den Märkten habe sich gebessert, so dass vor allem Technologie- und Telekomtitel trotz teilweise enttäuschender Bilanzen an den Märkten "relative Stärke" bewiesen hätten. Gleichwohl rechnen die Experten einer Frankfurter Bank in der kommenden Woche weiter mit enormen Schwankungen und großem "Rückschlagpotenzial".
Schlechtes Geschäftsklima in Deutschland
Ob sich die Stimmung tatsächlich gebessert hat, dafür werden nächste Woche wieder die Barometer gezückt. In München legt das Ifo-Institut am Donnerstag seinen Geschäftsklima-Index auf den Tisch. Am Freitag veröffentlicht die Universität Michigan das US-Verbrauchervertrauen für Juli. Die Analysten der WestLB rechnen mit einem verbesserten Index in den USA, glauben allerdings, dass sich das Geschäftsklima in Deutschland etwas verschlechtert hat.
Der Bilanzreigen vieler amerikanischer und deutscher Unternehmen dürfte in der kommenden Woche die Börsen wieder einmal kräftig durchschütteln. So legen etwa Volvo, Renault, Fiat und Peugeot Citroen ihre Ergebnisse vor. Der Donnerstag steht ganz im Zeichen der zuletzt arg gebeutelten Telekommunikationskonzerne: France Telecom, die BT Group und Telecom Italia stehen zum Rapport an.
Am Mittwoch wartet Siemens mit 9-Monats-Zahlen auf, Freitag folgt das Berliner Pharmamunternehmen Schering mit seiner Halbjahres-Bilanz. Aus den USA kommen unter anderem die Bilanzen von Texas Instruments, Amazon und Lucent Technologies.
Tanja Vedder, dpa