45 statt 10 Millionen Aktien
Zurich ermöglicht milliardenschwere Kapitalerhöhung
45 Millionen statt 10 Millionen Aktien - mit dem Vorratsbeschluss für eine große Kapitalerhöhung kann sich die Zurich Versicherung Milliarden am Kapitalmarkt besorgen. Man werde die Option in "verantwortungsvoller Weise nutzen", so der Vorstand. 72 Stunden zuvor hörte sich das etwas anders an.
Der Schweizer Versicherer Zurich hat den Weg für eine Kapitalerhöhung geebnet. Bei der Hauptversammlung stimmte am Mittwoch eine Mehrheit der Aktionäre für einen entsprechenden Vorratsbeschluss, wie das Unternehmen mitteilte.
Laut der Einladung zur Hauptversammlung ist der Verwaltungsrat nun ermächtigt, das Aktienkapital um bis zu 45 Millionen Namensaktien aufzustocken. Derzeit stehen die Papiere deutlich über 260 Euro. Die zuvor geltende Ermächtigung umfasste nur 10 Millionen Aktien. Eine Kapitalerhöhung dieser Größenordnung würde es dem Versicherer ermöglichen, mögliche Übernahmen oder Wachstum zu finanzieren und die Finanzkraft des Konzerns zu stärken.
Anfang der Woche hatte die italienische Zeitung "Il Sole 24 Ore" berichtet, dass sich Zurich auf eine milliardenschwere Kapitalerhöhung vorbereite. Dabei gehe es um die Ausgabe neuer Aktien, die 20 Prozent der derzeitigen Kapitalisierung nicht übersteige. Möglich sei dadurch eine Kapitalerhöhung um umgerechnet bis zu 13 Milliarden Euro, schrieb die Zeitung. "Wir haben gegenwärtig keine Pläne, Kapital aufzunehmen", hatte Investor-Relations-Chef Richard Burden am Montag noch erklärt.
Anders klingen jetzt die Worte von Zurich-Vorstandschef Mario Greco. "Die Gruppe ist sehr stark kapitalisiert. Wir werden die zusätzliche Flexibilität, welche wir durch die Vorschläge betreffend des Aktienkapitals gewinnen, in verantwortungsvoller Weise nutzen." Mit anderen Worten: Der Vorstandschef hält eine Kapitalerhöhung durchaus für möglich.