Börsengang
Warren Buffett investiert in Cloud-Firma Snowflake
Starinvestor Warren Buffett bricht mit seiner Zurückhaltung gegenüber Techaktien. Ein Großinvestment von Buffett und Salesforce stützt den geplanten Mega-Börsengang der Cloudfirma Snowflake.
Der amerikanische Softwarespezialist Snowflake bereitet einen milliardenschweren Börsengang vor. Das Unternehmen will dabei rund 2,4 Milliarden Dollar erlösen. Die Aktien sollen zwischen 75 und 85 Dollar kosten. Rund 28 Millionen Anteilsscheine sollen ausgegeben werden. Zu einem Aktienkurs von 80 Dollar käme das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 28,2 Milliarden Dollar. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde war Snowflake mit rund zwölf Milliarden Dollar bewertet worden.
Begleitet wird der Börsengang von einer Privatplatzierung weiterer Aktien für 500 Millionen Dollar, die je zur Hälfte an den Wagniskapitalarm des Cloud-Softwarekonzerns Salesforce und an die Holding Berkshire Hathaway von Börsenguru Warren Buffett (90) gehen. Für weitere 320 Millionen Dollar wolle Berkshire Hathaway ein Aktienpaket von Snowflake-Alteignern kaufen, insgesamt also 570 Millionen Dollar in Snowflake stecken.
Buffetts Beteiligung ist bemerkenswert, weil der Starinvestor in diesem Jahr an der Börse extrem zurückhaltend agiert und seit eh und je auf Aktien von Unternehmen mit Endkundengeschäft setzt - nach dem Mantra, dass Buffett das Geschäft vertraut sein müsse, in das er investiert. Über die Technologiebranche äußerte er sich oft skeptisch, weil sei anfällig für plötzliche Brüche und nicht verlässlich Werte schaffe.
Als Ausnahme hatte Buffett sich 2011 mit einem Großinvestment in IBM auf den Softwaremarkt für Firmenkunden gewagt, doch anschließend herbe Kursverluste damit verbucht.
In Snowflake scheint Buffett nun trotz der aktuellen Zitterpartie um die Rekordjagd der Techbörsen ein vertrauenswürdiges Investment gefunden zu haben. Snowflake ist ein cloudbasierter Anbieter von Data-Warehouse-Diensten und bietet Firmen eine Software zur Analyse ihrer Daten an.