Kapitalerhöhung bei Videokonferenzdienst
Zoom nimmt Milliarden mit neuen Aktien ein
Der Videokonferenzdienst Zoom nutzt den Corona-Boom, um frisches Kapital zu gewinnen. Das Unternehmen ist zehnmal so viel wert wie beim Börsengang vor knapp zwei Jahren.
Krisengewinner: Zoom-Werbung der Nasdaq am New Yorker Times Square zum Börsengang im April 2019
Foto: Mark Lennihan / AP
Der Videokonferenzdienst Zoom hat sich über ein Aktienangebot frisches Geld besorgt. Es seien 5,15 Millionen Aktien zu 340 US-Dollar das Stück im Zuge einer Kapitalerhöhung platziert und damit 1,75 Milliarden US-Dollar eingenommen worden, teilte Zoom in der Nacht zu Mittwoch in San Jose mit. Der Ausgabepreis lag knapp 5 Prozent unter dem Schlusskurs von Dienstag. In den nächsten 30 Tagen kann Zoom noch einmal gut 735.000 Aktien losschlagen, falls die Konsortialbank diese Option nutzt.
Der Zeitpunkt war aber nicht optimal für Zoom: Der Kurs lag gestern bei Bekanntgabe der Pläne rund 40 Prozent unter dem Höchststand von Mitte Oktober. Doch gegenüber dem Stand vor zwölf Monaten hat sich der Aktienkurs immer noch fast verfünffacht. Das Unternehmen wurde zuletzt mit rund 100 Milliarden Dollar bewertet und damit zehnmal höher als beim Börsengang im Frühjahr 2019.
Die Zoom-Aktie gehört damit zu den größten Gewinnern der Corona-Krise. Zoom hat in der Corona-Krise ein beispielloses Wachstum erlebt. Der ursprünglich für den Einsatz in Unternehmen gedachte Dienst wird auch breit von Verbrauchern und Bildungseinrichtungen zum Beispiel für private Kommunikation und Kurse genutzt.