Anlage-Studie Wo die Deutschen traurige Weltspitze sind

Geldanlage und Deutschland, das ist oftmals eine schwierige Beziehung. Doch in einer Disziplin lassen die Deutschen alle anderen Nationen hinter sich. Zu ihrem eigenen Schaden.
Von Arne Gottschalck
Im deutschen Nieselregen: Die hiesigen Anleger sind Weltmeister der Vorsicht. Das muss kein Fehler sein - zumindest in Maßen ist Vorsicht an der Börse eine Tugend. Doch ohne Risiko keine Rendite

Im deutschen Nieselregen: Die hiesigen Anleger sind Weltmeister der Vorsicht. Das muss kein Fehler sein - zumindest in Maßen ist Vorsicht an der Börse eine Tugend. Doch ohne Risiko keine Rendite

Foto: DPA

Hamburg - Zumindest in einer Anlagedisziplin sind die Deutschen Weltmeister - im Konservatismus. Eine aktuelle Studie von der Fondsgesellschaft Legg Mason zeigt, dass sich 62 Prozent der Investoren hierzulande als "konservativ" einordnen und 22 Prozent als "sehr konservativ". Weltweit sehen sich nur 51 Prozent der Befragten als "konservativ", 8 Prozent als "sehr konservativ".

In der Summe also 84 Prozent deutscher Konservatismus gegen globale 59 Prozent - diese Einstellung schlägt sich auch im Anlageverhalten nieder. Denn 69 Prozent der Deutschen wollen an ihrer derzeitigen Anlagestrategie nichts ändern. Weltweit sind es nur 38 Prozent der Befragten, die ihr Portfolio so lassen wollen, wie es ist. Immerhin - die Briten und die Schweizer sind noch reservierter. 72 Prozent der Briten und 71 Prozent der Schweizer sehen keinen Handlungsbedarf.

Wenig Zutrauen haben die Deutschen offenbar auch in Europa. Nur 2 Prozent glauben, auf dem alten Kontinent ihr Investment-Glück machen zu können. 42 Prozent trauen zum Beispiel Amerika einiges zu. Weltweit trauen übrigens 26 Prozent einiges zu.

Nur in einem Punkt sind die Deutschen nicht ganz so konservativ. Denn die Hälfte der Deutschen steht Fintech-Dienstleistungen offen gegenüber, also zum Beispiel der Möglichkeit, anonymen Netzteilnehmern Darlehen gegen Zinsen zu überlassen.

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