Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Herr Mumm!

Japanische Aktien - Ausbruch aus dem Seitwärtstrend
Nach der deutlichen Korrektur bis auf 8750 Punkte konnte sich der Index bis Ende 2013 auf sage und schreibe über 16.320 Zähler hochkatapultieren. Dann kam die allgemeine Ernüchterung: Nach einem zwischenzeitlichen Plus von über 50 Prozent gab der Nikkei 225 wieder über die Hälfte dieser Gewinne ab, notiert aber mittlerweile schon wieder über der 15.700'er Marke und konnte sogar jüngst seinen 2014'er-Seitwärtstrend verlassen.
Bei einer nachhaltigen Bestätigung dieses Ausbruchs könnte der japanische Leitindex nun sogar wieder das Jahreshoch bei 16.320 Punkten ins Visier nehmen. Auch weiterhin ist ein Investment in Japan aus technischer Sicht als chancenreich aber auch als extrem spekulativ einzustufen. Als nächste Widerstände sind die Marken 15.741, 16.320, 18.473 und 19.088 auszumachen. Unterstützt wird der Nikkei 225 bei 13.603 Punkten.
Ein Investment in Japan sollte immer mit einer stringenten Stop-Loss-Disziplin versehen werden. Ausreißer nach unten wie oben können nach wie vor sehr schnell und unerwartet auftreten. Nicht umsonst gilt der Nikkei 225 als einer der Indizes mit den meisten "Gap"-Formationen. Mit einem weiter schwachen Yen könnten diese "Gaps" aber weiterhin vom "exhausted" in den "opening"-Modus umschwenken, also in steigende Kurse münden.
Chinesische Aktien - Aufwärtstempo nimmt zu

Der Hang Seng China Enterprise Index (HSCEI) ist ein an der Börse Hongkong gelisteter Index, der chinesische Aktiengesellschaften abbildet. Seit nunmehr rund vier Jahren befindet sich dieser in einer übergeordneten charttechnischen Formation: Einem klassischen und fast schulbuchmäßigen "Symmetrischen Dreieck". Durch dessen Ausgeprägtheit und dem sich aktuell anbahnenden Ausbruch liegt das abgeleitete mittel- bis langfristige Kursziel bei 19.000 Zählern.
Diese Marke entspricht zudem dem Hoch aus dem Jahr 2007. Der HSCEI liegt aktuell noch satte 40 Prozent darunter. Damit ist bei diesem Index das Chance-Risiko-Verhältnis gut verteilt. Beachtet man neben dem Chart auch die aktuellen Makrodaten zu China, dann stoßen bei diesem Index "Fundis" und "Chartisten" in dasselbe Horn.
Nichtsdestotrotz sollten bei Investments im asiatischen Raum stringente Stopp-Loss-Linien gezogen werden. Die nächste Absicherung läge hier bei rund 9500 Punkten beziehungsweise analog dem unteren Dreiecks-Schenkel. Der chinesische Aktienmarkt ist allerdings noch sehr intransparent.
Aluminium - Wichtiger Rohstoff für die globale Luftfahrtindustrie

Der Aluminiumpreis verzeichnete vergangene Woche einen starken Kursanstieg um nahezu 3 Prozent. Unterstützung ging hier vor allem von den erfreulichen US-Zahlen bei den Auftragseingängen der langlebigen Wirtschaftsgüter aus. Im Juli wurde ein Anstieg von knapp 23 Prozent gegenüber Juni verzeichnet. Dies wurde auf die immens hohe Nachfrage nach Flugzeugen zurückgeführt, die um 318 Prozent angestiegen war.
Der Luftfahrtsektor ist mit einem aktuellen Anteil von 17 Prozent der wichtigste Kunde für die Aluminiumindustrie. Somit steigen auch allgemein die Erwartungen, dass der Aluminiumpreis in den nächsten vier bis sechs Monaten weiter in Richtung seiner Produktionskosten von rund 2300 US-Dollar pro Tonne tendieren wird. Charttechnisch lauert bei circa 2100 USD ein relativ starker Widerstand, der angesichts der fundamentalen Gegebenheiten aber wohl nicht standhalten wird.
Silber - Vom verlorenen Glanz eines Edelmetalls

Seit Anfang Mai 2011 befindet sich der "kleine Bruder" des Goldes auf Talfahrt und hat seither massiv an Wert verloren. Den Status des "sicheren Hafens" haben die zwei Edelmetalle längst abgegeben und sind damit zum Spekulationsobjekt für Hedgefonds und Trader avanciert. Die weltweit haussierenden Aktienmärkte verbunden mit der steigenden Risikofreude der Anleger bieten für einen steigenden Silberpreis keine gute Basis.
Die aktuellen geopolitischen Risiken werden indes nahezu komplett ausgeblendet. Aktien sind "in" und Edelmetalle "out". Silber konnte sich zwar in letzter Zeit durch die nach wie vor hohe Nachfrage der Schmuck- und Elektronikindustrie stabilisieren und tendiert derzeit seitwärts, der Abwärtstrend ist jedoch nach wie vor intakt. Sollte die entscheidende Marke von 1900 US-Cents pro Unze (19 USD/Unze) unterschritten werden, ist von einer "Stop-Loss-Welle" auszugehen, die den Kurs des Edelmetalls sogar Richtung 1500 US-Cents pro Unze (15 USD/Unze) drücken könnte. Dem Edelmetall stehen also keine "glänzenden" Zeiten bevor.
US-Holzpreise nehmen Fahrt auf

Die Preise für Holz in verschiedenen Längen haben in der vergangenen Woche einen Boden ausgebildet und könnten in den kommenden Wochen sogar noch um weitere 8 Prozent ansteigen. Die Holzpreise weisen eine hohe Korrelation mit den Entwicklungen im Hausbausektor auf. Das Ereignis im Chart straft jene Lügen, die von einer Eintrübung des Häusermarktes in den Vereinigten Staaten ausgehen.
Tatsächlich brachte das erste Halbjahr 2014 das stärkste Geschäft für die Holzindustrie der Vereinigten Staaten seit fünf Jahren. Die Zweifel um das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal dieses Jahres konnten den Aufwärtstrend nicht brechen. Das ist ein gutes Zeichen. Es zeigt das Vertrauen der Anleger in die Erholung der US-Wirtschaft. Zudem kann man im Chart eine "umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter"-Formation erkennen. Diese lässt ein technisches Kursziel von rund 370 US-Dollar zu.
Euro - Draghi und Yellen betreiben Abwertung

Der Euro kennt seit Monaten nur noch eine Richtung und diese zeigt nach Süden. Auslöser für die Flucht aus dem Euro war der erstmals in der Geschichte der Europäischen Zentralbank (EZB) verhängte Strafzins auf Bankeinlagen. Seitdem ziehen die großen Finanzinstitute ihre Gelder massiv aus dem Euroraum ab und legen dafür lieber in US-Dollar an. Die Aussicht Yellens auf eine früher als geplante Anhebung der Zinsen in den USA schwächt den Euro zusätzlich.
Somit könnte die Südwärtstendenz länger anhalten als gedacht, da viele Investoren auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone wetten. Dies würde zwar die Exporte des Euroraumes durch eine günstige Währung beflügeln, jedoch ist zu bedenken, dass die Stärke einer Währung die jeweilige wirtschaftliche Lage in der betreffenden Währungszone widerspiegelt.
Bei weiterer drastischer Abwertung könnten zudem andere Notenbanken in Zugzwang geraten und einen weltweiten Abwertungswettlauf in Gang setzen. Aus technischer Sicht ist der Euro aus seinem im August letzten Jahres etablierten Aufwärtstrend mit dem nachhaltigen Unterschreiten des gleitenden 200-Wochendurchschnitts nach unten ausgebrochen und besitzt nun ein Abwärtspotenzial bis 1,28 EUR/USD. An dieser Marke wird sich entscheiden, ob er sich stabilisieren kann oder ob er sich weiter gegenüber dem Dollar in Richtung der Marke von 1,22 EUR/USD verabschiedet. Es bleibt also spannend.
Singapur-Dollar - Der Franken Asiens

Der Singapur-Dollar zählt neben dem Schweizer Franken zu den stärksten Währungen der Welt. Der Vergleich zum Franken ist daher durchaus angebracht. Auch in Bezug auf die Landesgröße ähneln sich die beiden Staaten sehr. Die Gründe für die hohe Attraktivität des Singapur-Dollars sind in der relativ robusten Wirtschaft und einem sehr soliden Staatshaushalt zu finden. Zudem hat die Zentralbank Singapurs, die "Monetary Authority of Singapore", ein starkes Interesse daran die eigene Währung aufzuwerten, um inflationären Tendenzen gegenzusteuern.
Singapur ist wegen seiner Größe bei den Produktionskapazitäten limitiert, was eine preistreibende Wirkung für die Konsumwaren des Landes hat. Seit dem Allzeit-Tief des US-Dollars gegenüber dem Singapur-Dollar bei 1,20 befindet sich das Währungspaar untergeordnet in einem beständigen Aufwärtstrend. Allerdings ist der übergeordnete Abwärtstrend nach wie vor intakt und die Aufwärtsdynamik des Sekundärtrends schwächt sich zunehmend ab.
Es ist daher trotz des sehr starken Dollars wahrscheinlich, dass mit dem Trendbruch des Sekundärtrends der US-Dollar gegenüber dem Singapur-Dollar weiter schwächer wird und sich der Abwärtstrend gegenüber dem Dollar dynamisch nach unten fortsetzt. Zudem fungiert die von oben auf den Aufwärtstrend laufende 200-Wochen-Durchschnittslinie bei rund 1,28 als starker Widerstand für dieses Währungspaar.