Börsenprofi Markus Zschaber zeigt Warum die Nestlé-Aktie gut in beinahe jedes Depot passt

Have a break: Von Nestlé kommen auch beliebte Schokoriegel
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Markus Zschaber ist Gründer der Vermögens-verwaltung V.M.Z. (www.zschaber.de) und Leiter des Instituts für Kapitalmarkt-Analyse (www.kapitalmarktanalyse.com).Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss hinter diesem Link.
Auch in unruhigen Börsenzeiten gibt es Aktien-Basisinvestments, die Anleger nicht so rasch aus der Hand geben sollten. Dazu gehört Nestlé , der größte Nahrungs- und Lebensmittelkonzern der Welt. Die Aktie des Schweizer Unternehmens kletterte im Laufe dieser Woche auf ein neues Allzeithoch. Ein Grund mehr, sich dieses Unternehmen einmal im Detail anzuschauen.
An Produkten des schweizerischen Nahrungsmittelkonzerns Nestlé kommt im Supermarkt niemand vorbei, weltweit bietet Nestlé den Endverbrauchern ein Portfolio bestehend aus mehr als zweitausend Marken an. Zu den bekanntesten Produkten auf dem deutschen Markt zählen dabei Marken wie der Lebensmittelproduzent "Maggi", das Kaffeekapselgeschäft "Nespresso", das Kakaopulver "Nesquik" und die Wassermarke "Vittel".
Insgesamt verkauft Nestlé seine Produkte in 191 Ländern und ist damit in fast jedem Land der Welt vertreten, dazu beschäftigt der Nahrungsmittelkonzern mehr als 328.000 Mitarbeiter und produziert in 86 Ländern und in 418 Produktionsstätten. Damit ist Nestlé nicht nur der größte Nahrungsmittelproduzent der Welt, sondern zählt auch im Allgemeinen zu den größten 15 Unternehmen weltweit gemessen an der Marktkapitalisierung.

Nestlé ist gut in das Jahr 2017 gestartet. Im ersten Quartal 2017 stieg der Umsatz um 0,4 Prozent auf 21 Milliarden CHF, trotz der negativen Wechselkurseffekte und Nettoveräußerungen. Organisch lag das Wachstum sogar bei 3,2 Prozent, welches vor allem durch die aufstrebenden Märkte getragen wurde. Wichtigster Einzelabsatzmarkt sind mit großem Abstand weiterhin die USA, die knapp 30 Prozent am Gesamtumsatz ausmachen. Zweitgrößter Absatzmarkt ist China, allerdings nur noch mit einem Anteil am Umsatz in Höhe von rund 7,5 Prozent.
Insgesamt konnte das Management mit bekanntwerden der ersten Quartalszahlen, auch die Ziele für das Jahr 2017 bestätigen. Trotz guter Marktpositionierung und breitem Marktportfolio ruht sich Nestlé nicht auf seinen Lorbeeren aus, so werden beispielsweise die bestehenden Produkte laufend überarbeitet und Innovationen neu in den Markt eingeführt. Damit erzielte Nestlé rund 30 Prozent des Umsatzes mit Produkten, die in den letzten drei Jahren neu oder überarbeitet auf den Markt gebracht worden sind.
Der Gewinn im Jahr 2016 belief sich insgesamt auf rund 8,5 Milliarden CHF, welches einem Rückgang von rund 5,5 Prozent entspricht. Der Rückgang ist vor allem auf steuerliche Einmaleffekte zurückzuführen.
Um künftig die Profitabilität wieder zu steigern, plant Nestlé die derzeitigen Restrukturierungskosten deutlich zu erhöhen. Ziel ist es, bis 2020 ein mittleres einstelliges organisches Wachstum zu erzeugen und strukturelle Kosten einzusparen.
Profitieren von der Preissetzungsmacht
Den größten Absatz erzielt Nestlé mit dem Vertrieb von Pulver- und Flüssiggetränken. Mit den Marken "Nescafé" und "Nespresso" rangiert Nestlé als weltgrößter Kaffeeproduzent an Platz eins. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass täglich etwa eine halbe Milliarde Kaffeekapseln konsumiert werden. Diese gigantische Zahl verdeutlicht sehr gut die Marktstellung von Nestlé in dieser Branche. Um weiteres Wachstum zu erzeugen setzt Nestlé unter anderem auf den strategischen Ausbau von Nespresso-Boutiquen und die Angebotserweiterung bei Ready-to-Drink-Kaffee aus dem Kühlregal. Der Jahresgesamtumsatz der Sparte belief sich 2016 auf 19,8 Milliarden CHF und macht damit rund 22 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Besonders interessant ist dabei die hohe organische Wachstumsrate von 4,8 Prozent. Die zweitgrößte Sparte des Unternehmens bildet der Bereich "Milchprodukte und Eis". Dazu bietet Nestlé eine Vielzahl von Molkereierzeugnissen, Smoothies und Nahrungsergänzungsmitteln an. Das internationale Eisgeschäft wird hauptsächlich unter der Marke Mövenpick vertrieben, allerdings gibt es je nach Markt eigene, regional zugeschnittene Eismarken. Der Anteil der Sparte am Gesamtumsatz des Nestlé-Konzerns betrug im Jahr 2016 rund 16 Prozent.
Eine zum heutigen Tage eher weniger bedeutende Sparte bildet der Bereich "Nestlé Waters", hier bündelt Nestlé den Vertrieb von Mineralwasser. Neben vielen weiteren Wassermarken vereint Nestlé mit den Marken "Poland Spring", "Nestlé Pure Life" und "Vittel" drei der größten Mineralwassermarken weltweit. Schon heute sichert sich Nestlé vorausschauend Fördererlaubnisse für riesige Unterwasservorkommen beispielsweise in Afrika. Besonders die Versorgung der Weltbevölkerung mit sauberem Trinkwasser wird eines der zentralen Problemstellungen im Rahmen des weltweiten Klimawandels darstellen, damit sichert sich Nestlé schon heute den Erfolg von morgen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé wahrlich zu den wichtigsten Unternehmen unserer Zeit gehört. Mit einem gigantischen Produktportfolio sichert sich Nestlé einen festen Platz an unserem Essenstisch. Auf Sicht von drei Jahren liegt die Aktie auf Euro-Basis rund 28 Prozent im Plus. Als elementarer Nahrungsmittelversorger verfügt Nestlé über eine starke Preisdurchsetzungsmacht. Auch wird es Nestlé möglich sein, an den Trendthemen "Klimawandel" und "Weltbevölkerungswachstum" zu partizipieren.
Nestlé stellt damit ein sehr solides Basisinvestment da und sollte in keinem Anlegerportfolio fehlen. Derzeit könnte es sein, dass wir in unseren Anlagerdepots Gewinnmitnahmen umsetzen und auf allgemeine Rücksetzer warten, um dann erneut nachzukaufen, dieses ist der aktive Ansatz. Ebenfalls interessant für Anleger könnte natürlich die Tatsache sein, dass es Nestlé erneut gelungen ist, seine Dividende anzuheben und das im 22. Jahr in Folge.