Politik spricht von Meilenstein
KfW begibt erste Renminbi-Anleihe in Frankfurt
Frankfurt will führendes Finanzzentrum in Europa für die chinesische Währung Renminbi werden. Erstmals wurde nun an der Börse Frankfurt eine entsprechende Anleihe platziert. Damit will nicht nur die Förderbank KfW ein Zeichen setzen.
Chinesische Renminbi: Die erste Anleihe der Währung wurde nun an der Frankfurter Börse notiert
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Frankfurt am Main - Die Förderbank KfW begibt in Frankfurt erstmals eine Anleihe in chinesischer Währung. Mit der eine Milliarde Renminbi (rund 120 Millionen Euro) schweren Emission wolle die Staatsbank ein Signal setzen, sagte KfW-Kapitalmarktvorstand Günther Bräunig am Montag.
"Als Deutschlands größte Förderbank unterstützen wir die aktuelle Initiative zur Etablierung des Finanzplatzes Frankfurt als Renminbi-Finanzzentrum." Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sprach von einem Meilenstein.
Frankfurt hatte sich mit anderen europäischen Finanzplätzen ein Kopf-an-Kopf-Rennen darum geliefert, zur ersten Drehscheibe für die auch als Yuan bekannte chinesische Währung außerhalb Asiens zu werden. Ende März hatte die hessische Bankenmetropole fast zeitgleich mit der britischen Hauptstadt London den Zuschlag aus Peking für den Aufbau eines Renminbi-Handelszentrums erhalten. Nun prescht Frankfurt mit der ersten Anleiheemission voran.
Die Platzierung der KfW unterstreiche, dass Frankfurt neben dem Handel mit der chinesischen Währung auch im Anleihe-Geschäft eine führende Rolle in Europa einnehmen wolle, sagte Al-Wazir. "Ich bin mir sicher, dass nun andere Unternehmen und Banken dem Schritt der KfW zeitnah folgen werden." Der Grünen-Politiker will im Juli eine hochrangig besetzten Renminbi-Konferenz veranstalten und im November will mit einer Delegation nach China reisen.
Die KfW hat in der Vergangenheit bereits Bonds in Renminbi (Yuan) in Luxemburg begeben. Die nun geplante "Goethe-Anleihe" soll an der Frankfurter Börse eingeführt und über die Deutsche-Börse -Tochter Clearstream Banking AG abgewickelt werden. Die Staatsbank will mit dem Bond, der eine Laufzeit von zwei Jahren hat, institutionelle Investoren ansprechen.
Begleitet wird die Emission von Commerzbank und Deutscher Bank. Deutsche-Bank-Manager Dirk Schmitz geht davon aus, dass weitere Renminbi-Bonds folgen werden. "Durch die Emission einer Yuan-Anleihe in Frankfurt können Finanzinstitute und Unternehmen, die ihre Geschäfte in China ausbauen wollen, sich leichter und effizienter in der chinesischen Währung finanzieren."