Am unteren Ende der Preisspanne Ausgabepreis für Ionos-Aktien bei 18,50 Euro

Der Börsengang des Webhosting- und Cloud-Anbieter Ionos ist der erste Neuemission in Europa in diesem Jahr. Euphorie bei den Investoren löste die Tochter des Internet-Konzerns United Internet allerdings nicht aus – die Aktien wurden am unteren Ende der Preisspanne zugeteilt.
Erste Neuemission 2023: Die Ionos-Aktie gibt Mittwoch ihr Debüt an der Frankfurter Börse

Erste Neuemission 2023: Die Ionos-Aktie gibt Mittwoch ihr Debüt an der Frankfurter Börse

Foto: Kai Pfaffenbach/ REUTERS

Der Webhosting- und Cloud-Anbieter Ionos löst bei seinem Börsengang bei Investoren keine Euphorie aus. Die Aktien der United-Internet-Tochter werden zu 18,50 Euro ausgegeben und damit am unteren Ende der bis 22,50 Euro reichenden Preisspanne, wie Ionos am Dienstag in Montabaur mitteilte. Zu diesem Preis seien die 24,15 Millionen angebotenen Aktien vielfach überzeichnet, teilte die Investmentbanken den Investoren mit.

Die Zeichnungsfrist lief am Dienstagnachmittag (14 Uhr MEZ) aus. Das Unternehmen aus Montabaur kommt damit bei dem für Mittwoch geplanten Debüt an der Frankfurter Börse auf einen Börsenwert von 2,59 Milliarden Euro. Einschließlich Schulden wird Ionos mit 3,9 Milliarden Euro bewertet. Es ist der erste Börsengang in Europa im neuen Jahr.

Die Hoffnungen von United Internet und dem bisher mit 24,9 Prozent beteiligten Finanzinvestor Warburg Pincus haben sich damit nicht erfüllt. Sie hatten sich im Vorfeld auf eine Bewertung eingelassen, die deutlich unter den fünf Milliarden Euro liegt, die Warburg Pincus beim Verkauf einiger Ionos-Anteile an United Internet erlöst hatte.

Die beiden Eigner beschränken sich beim Börsengang deshalb auf die Abgabe von zusammen 17,3 Prozent der Anteile und setzen darauf, dass der Verkauf weiterer Ionos-Aktien nach einer positiven Kursentwicklung an der Börse lukrativer wird. Der Börsengang bringt ihnen zusammen maximal 447 Millionen Euro, davon gehen 336 Millionen an Mehrheitsaktionär United Internet. Der Internetkonzern lässt seine Beteiligung an Ionos bis auf 62,1 Prozent abschmelzen.

Hoffnungen auf "Eisbrecher" kaum erfüllt

Börsianer hatten gehofft, dass Ionos den "Eisbrecher" spielen könnte, der die lange Flaute am Markt für Neuemissionen beendet, die nur der Sportwagenbauer Porsche AG unterbrochen hatte. "Ionos ist nicht der Dosenöffner, und alle kommen herausgesprudelt", zeigte sich ein deutscher Investor im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters skeptisch. "Das aktuelle Marktumfeld ist vor dem Hintergrund der steigenden Zinsen ein anderes als vor 18 Monaten."

Ionos sieht sich als Marktführer in Europa beim Webhosting für kleinere und mittlere Firmen. Der Löwenanteil der Einnahmen stamme aus Abonnements. Der Umsatz – 2021 bei 1,1 Milliarden Euro – sollte im vergangenen Jahr um 15 bis 18 Prozent steigen. Die bereinigte operative Umsatzrendite wird im Börsenprospekt mit 25 bis 28 Prozent veranschlagt. Mittelfristig traut sich Ionos mehr als 30 Prozent zu. "Ionos hat in Deutschland einen hohen Marktanteil. Entsprechend hoch ist die Eintrittsbarriere für Konkurrenten", sagte der Investor. Diese müssten versuchen, mit niedrigeren Preisen gegenzuhalten

hr/reuters

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