Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Herr Klude!

Gold fällt, Palladium steigt
Während der Goldpreis seit Herbst 2012 um gut 500 US-Dollar je Unze gefallen und auch in diesem Jahr kaum vom Fleck gekommen ist, hat der Palladiumpreis in der vergangenen Woche das höchste Niveau seit dem Jahr 2001 erreicht. Neben der weltweit guten Automobilnachfrage - Palladium wird bei der Produktion von Katalysatoren benötigt - hat vor allem ein monatelanger Streik in den südafrikanischen Minen zu dem Preisanstieg beigetragen.
Nachdem Gold und Silber in Dollar die Erwartungen in den vergangenen beiden Jahren nicht erfüllen konnten, setzten nun einige Anleger ihre Hoffnungen auf eine weiter positive Entwicklung des Palladiumpreises. Zwar gibt es Hinweise auf ein bevorstehendes Ende der Streiks, so dass die Preise zunächst wieder etwas nachgeben könnten, doch so lange weltweit immer mehr Autos verkauft werden, dürfte die globale Nachfrage der entscheidendere preisbeeinflussende Faktor bleiben.
Brasilianische Aktien - Börse im WM-Fieber

Brasiliens Aktienmarkt hat sich in den vergangenen drei Monaten von seiner für den Anleger besten Seite gezeigt: Mit einem Kursplus von 20 Prozent ist die Börse des südamerikanischen Titelaspiranten schon in weltmeisterlicher Verfassung. Nicht nur die Hoffnung auf eine bevorstehende konjunkturelle Erholung hat zu der guten Stimmung am Zuckerhut beigetragen, auch die jüngsten Wahlumfragen wurden positiv bewertet. Für die im Oktober anstehende Präsidentschaftswahl zeichnet sich ein enges Rennen ab.
Einige Anleger hoffen darauf, dass die derzeitige Staatspräsidentin Dilma Rousseff nicht wiedergewählt und ein neuer Präsident mehr Reformen durchsetzen wird. Die Fußball-WM könnte dabei für die Politik eine wichtige Rolle spielen: Seit 1986 kam es jedes Mal zu einem Regierungswechsel, wenn die Seleção Fußballweltmeister wurde.
Schwellenländeranleihen: Wieder en Vogue

Die Anleihen der Schwellenländer haben im letzten Jahr stark unter der Verringerung der Anleihekäufe der US-Notenbank gelitten. Dieses Bild hat sich jedoch komplett gewandelt. Dank der sehr behutsamen und damit erfolgreichen Forward-Guidance der US-Notenbank konnte die Kapitalflucht gestoppt werden.
Auch wenn die fundamentalen Rahmenbedingungen in vielen Schwellenländern nach wie vor nicht überzeugend sind, gehören die Anleihen aus den Schwellenländern mit einer Performance von knapp 8 Prozent seit Jahresbeginn zu den Top-Performern auf der Rentenseite. Aufgrund der signifikanten Spreads gegenüber US-Treasuries (aktuell 285 Basispunkte) ist das Risiko-/Ertragsverhältnis aus unserer Sicht attraktiv. Wir raten zu einer Übergewichtung von Schwellenländeranleihen in US-Dollar.
Staatsanleihen - Abkopplung zwischen US-Treasuries und Bundesanleihen

Der aktuelle Renditeabstand von 125 Basispunkten zwischen 10-jährigen US-Treasuries und 10-jährigen Bundesanleihen ist im historischen Vergleich relativ hoch. Die Unterschiede in der Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) sprechen dafür, dass sich die Renditen der US-Treasuries von denen der Bundesanleihen abkoppeln.
Denn während die Fed versucht, den Einstieg in einen Zinserhöhungszyklus zu timen und schon dabei ist, ihre außergewöhnlichen geldpolitischen Maßnahmen zurückzufahren, hat die EZB gerade bei ihrer letzten Sitzung ein neues Bündel an expansiven Maßnahmen beschlossen. Da wir davon ausgehen, dass erste Zinserhöhungen in den USA schon im Jahresverlauf 2015 erfolgen und in Europa nicht vor 2017, hat die Wahrscheinlichkeit eine Abkopplung der Renditeentwicklung von US-Treasuries und Bundesanleihen deutlich zugenommen.
Großbritannien - Konjunktur und Immobilienpreise treiben das Pfund

Die britische Wirtschaft könnte 2014 die höchste Wachstumsrate aller großen Industrieländer verzeichnen. Im ersten Quartal belief sich das BIP-Wachstum auf mehr als 3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Unangenehmer Nebeneffekt: Die Preise für Wohneigentum sind ebenfalls kräftig angestiegen, vor allem in den Großstädten. Die Sorge wächst, dass es sich dabei um eine ungesunde Entwicklung handeln könnte.
Die Bank of England dürfte darauf reagieren und könnte die Zinsen bereits 2014 erstmals anheben. In der Eurozone sind Zinserhöhungen dagegen weder im laufenden noch im kommenden Jahr zu erwarten. Bereits seit August 2013 verliert der Euro gegenüber dem Britischen Pfund an Wert. Wir erwarten, dass sich der Abwertungstrend des Euro weiter fortsetzen wird.
Türkische Aktien - wieder im Aufwind?

Als die US-Notenbank Fed Mitte 2013 erstmals ein Ende der quantitativen Lockerung in Aussicht stellte, hatte dies negative Auswirkungen auf die Schwellenländer. Davon war auch die Türkei betroffen. In lokaler Währung verlor der türkische Aktienindex ISE 100 über 35 Prozent an Wert. Mittlerweile hat die Zuversicht der Investoren jedoch wieder zugenommen, und türkische Aktien verzeichneten in den vergangenen Monaten kräftige Kursgewinne.
Wir halten es für möglich, dass die Rally noch nicht zu Ende ist. Fundamental steht die Türkei wieder etwas besser da, die Gewinnerwartungen steigen und das Bewertungsniveau des Aktienmarktes ist fair im Vergleich zu anderen Aktienmärkten. Risiken bestehen, wenn die Zinsen in den Industrieländern stark ansteigen sollten oder der Konflikt im Irak über die Landesgrenzen hinaus eskaliert.
Bet-at-home - mehr Aufmerksamkeit dank der Fußball-WM

Die bet-at-home.com AG zählt mit 3,7 Millionen registrierten Nutzern und einem Spielvolumen von rund 1,8 Milliarden Euro (2013) zu den größten europäischen Sportwettenanbietern im Internet. Das Interesse an Sportwettenanbietern nimmt bei sportlichen Großereignissen - wie der Fußball-Weltmeisterschaft - regelmäßig zu. Dabei ist nicht sicher, dass die Wettanbieter auf der Gewinnseite kurzfristig von Großereignissen profitieren.
Das Wett- bzw. Transaktionsvolumen nimmt zwar zu, doch dies gilt ebenso für die Aufwendungen für das Marketing und Sponsoring. Zudem hängt die Ergebniswirkung für die Unternehmen davon ab, wie viel Wettgewinne ausgeschüttet werden. Der unmittelbare Ergebniseffekt der Weltmeisterschaft sollte insofern nicht überschätzt werden. Für 2014 und 2015 rechnet Warburg Research jedoch mit weiter steigenden Gewinnen (Ebitda) für bet-at-home.com und empfiehlt das Unternehmen zum Kauf. Kursziel: 53 Euro.