Mögliches Steuersparmodell Tesla-Chef spendet Aktien im Wert von 5,7 Milliarden

Elon Musk (bei einem Besuch im Tesla-Werk in Brandenburg im September 2020)
Foto: ALEXANDER BECHER/EPA-EFE/ShutterstockDie Spende hatte einen Wert von 5,74 Milliarden Dollar, basierend auf den Schlusskursen der Tesla-Aktien an den fünf Tagen, an denen er die Aktien spendete. Der Name der Wohltätigkeitsorganisation wurde in dem Bericht nicht genannt.
"Sein Steuervorteil wäre enorm"
Die Spende erfolgte zu einem Zeitpunkt, als der Milliardär Aktien im Wert von 16,4 Milliarden Dollar verkaufte, nachdem er Anfang November Twitter-Nutzer öffentlichkeitswirksam befragt hatte, ob er zehn Prozent seiner Anteile an dem Elektroautohersteller abgeben solle. Musk wollte damit Steuern bezahlen.
Laut Analysten ergibt sich ein Steuervorteil, wenn Aktien für wohltätige Zwecke gespendet werden. Dann unterliegen sie nicht der Kapitalertragsteuer, wie es bei einem Verkauf der Fall wäre.
"Sein Steuervorteil wäre enorm", sagte Bob Lord, vom Institute for Policy Studies, der sich mit Steuerpolitik beschäftigt. "Er würde zwischen 40 und 50 Prozent der 5,7 Milliarden Dollar an Steuern einsparen, je nachdem, ob er den Abzug mit seinem kalifornischen Einkommen verrechnen kann, und er würde die Kapitalertragsteuer vermeiden, die er bei einem Verkauf der Aktien zahlen müsste."
Lord fügte hinzu, dass Musk die Aktien möglicherweise über Vermittler und nicht direkt an wohltätige Gruppen gespendet hat. Tesla war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Musk hatte via Twitter verkündet, dass er im Jahr 2021 mehr als elf Milliarden Dollar an Steuern zahlen werde, indem er Aktienoptionen zieht, die auslaufen. Diese Optionen laufen nach zehn Jahren aus.
Laut dem US-Magazin Forbes ist Musk mit einem geschätzten Vermögen in Höhe von etwa 268 Milliarden Dollar der reichste Mensch der Welt. Je nach Stand der jeweiligen Aktienkurse wechselt Musk sich hier mit Amazon-Gründer Jeff Bezos ab.
Musks Reichtum basiert weitgehend auf Aktienbeteiligungen, mit denen er anstelle eines Gehalts für seine Arbeit bezahlt wird. Diese werden erst bei einem Verkauf besteuert, weshalb er sich in den USA Kritik von Politikern zuzog, weil sich Reiche wie Musk durch solche Konstruktionen bei ihrer Bezahlung höheren Steuern entzögen.
Der Tesla-Chef lieferte sich dazu auch einen Schlagabtausch mit den Politikern Bernie Sanders und Elizabeth Warren, die reiche Menschen aufforderten, mehr Steuern zu zahlen.
Auch eine Stiftung trägt seinen Namen
Mit seiner Aktienspende schafft es Musk, hinter Bill Gates und dessen Ex-Frau Melinda French Gates zum zweitgrößten Spender Amerikas im Jahr 2021 aufzusteigen, berichtet der »Chronicle of Philanthropy«. Dieses Magazin richtet sich an Philanthropen.
Im Vergleich zu anderen Superreichen ist Musk bislang mit öffentlichen Spendengesten zurückhaltend. Er ist Präsident der Musk Foundation, die laut ihrer Website unter anderem Zuschüsse für die »Entwicklung sicherer künstlicher Intelligenz zum Nutzen der Menschheit« vergibt.
Musk und die Stiftung haben ein Preisgeld von 100 Millionen Dollar für diejenigen ausgelobt, die eine Technologie entwickeln, mit der Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernt werden kann.
Vergangenes Jahr gab Musk bekannt, dass er 20 Millionen Dollar an Schulen in Cameron County, Texas , dem Standort eines Space-X-Raketenstartplatzes, und zehn Millionen Dollar an die Stadt Brownsville spenden werde.