Während tausende EADS-Beschäftigte ihren Job verlieren werden, verspricht der Konzern seinen Aktionären eine stetig steigende Dividende. An der Börse kommt die Nachricht gut an.
A380 hebt ab: Gleiches gilt derzeit auch für die Aktie des Mutterkonzerns EADS, denn die Dividende soll kontinuierlich steigen, verspricht das Management
Foto: BOGDAN CRISTEL/ REUTERS
London - Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS will seine Aktionäre künftig mit einer stetig steigenden Dividende beglücken. Die Ausschüttungsquote sollte sich auf 30 bis 40 Prozent des Nettogewinns belaufen, teilte das Unternehmen zum Investorentag in London mit.
An der Börse sorgte die Nachricht für einen Höhenflug der Aktie. Die Titel von
EADS legten an der Euronext und auf Xetra in der Spitze jeweils 8,4 Prozent zu. "Die Aussagen zur Dividendenpolitik sind der Knackpunkt dafür, dass die Aktien so nach oben gehen", sagte ein Händler.
Wenn die Dividende dauerhaft steigen soll, steht diese Prognose auch für stetig wachsende Gewinne. Ab kommendem Jahr nimmt der Konzern zudem den Namen seiner wichtigsten Tochter Airbus an. Unter dem Namen Airbus Group sollen ab 2. Januar auch die Aktien gehandelt werden.
Für das operative Geschäft hält das Management um Vorstandschef Thomas Enders an seinen Zielen für das Jahr 2015 fest: Einmaleffekte und die Belastungen durch den neuen Langstreckenflieger A350 herausgerechnet, soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (bei EADS als Ebit bezeichnet) auf 10 Prozent des Umsatzes klettern. Einschließlich der A350 entspricht dies einer Ebit-Marge von 7 bis 8 Prozent.
Betriebsräte informieren Belegschaft über Stellenabbau
Derweil informieren die Betriebsräte des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS informieren die Mitarbeiter seit heute über den geplanten massiven Stellenabbau im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft.
So gab es eine Betriebsversammlung am Sitz der bisherigen Wehrtochter Cassidian in Unterschleißheim, nördlich von München. Der Standort soll im Rahmen des Sparprogramms geschlossen und zu großen Teilen nach Ottobrunn südlich von München verlegt werden. Auch bei Airbus in Bremen kamen die Beschäftigten zusammen.
In den kommenden Tagen sind weitere Veranstaltungen geplant, sagte ein EADS-Sprecher. Am Freitag gibt es am EADS-Deutschland-Sitz in Ottobrunn eine Versammlung, zu der auch Finanzvorstand Harald Wilhelm erwartet wird. Der künftig unter dem Namen Airbus Group firmierende EADS-Konzern hatte am Montag den Abbau von 5800 Jobs vor allem im Rüstungsbereich bis 2016 angekündigt und auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Viele Details sind noch unklar und sollen im ersten Halbjahr zwischen Betriebsrat und Management verhandelt werden.
A380 hebt ab: Gleiches gilt derzeit auch für die Aktie des Mutterkonzerns EADS, denn die Dividende soll kontinuierlich steigen, verspricht das Management