Die Deutsche Bank findet für ihre Vermögensverwaltungstochter DWS offenbar einen Ankeraktionär
Foto: Arne Dedert/ dpaDie an die Börse strebende Vermögensverwaltung der Deutschen Bank kann auf einen zweiten Großaktionär neben dem Mutterhaus hoffen. Der größte japanische Lebensversicherer Nippon Life wolle sich mit knapp 10 Prozent beteiligen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Mittwoch unter Berufung auf Informationen aus Asien. Eine Vereinbarung dürfte noch in den kommenden Tagen geschlossen werden, heißt es in dem Bericht.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass die DWS kurz davor sei, einen strategischen Investor aus Asien an Bord zu holen. Eine entsprechende Vereinbarung könnte schon am Sonntag verkündet werden, zusammen mit weiteren Details des Börsengangs wie der Preisspanne und dem Gesamtumfang, hatte es unter Berufung auf eine eingeweihte Person geheißen. Ein Name wurde aber nicht genannt. Die DWS selbst hatte einen Kommentar abgelehnt.
Nippon Life womöglich mehr als nur ein Ankeraktionär
In den Berichten war auch die Rede davon, dass beide Seiten eine geschäftliche Partnerschaft eingehen könnten. Unter anderem sei im Gespräch, dass Nippon Life Produkte der DWS in Asien verbreite, schrieb die FAZ. DWS-Chef Nicolas Moreau hatte schon bei den Vorbereitungen zum Börsengang angekündigt, in Asien und hier insbesondere in Japan wachsen zu wollen.
Die Deutsche Bank will einen Minderheitsanteil an der DWS - der früheren Deutsche Asset Management - über die Börse abgeben. Das ist Teil der von Bankchef John Cryan angestoßenen Neuaufstellung des Frankfurter Geldhauses. Zum einen soll der Börsengang Geld in die Kasse spülen, zum anderen der DWS mehr Freiheiten bei ihrem Wachstum geben.
"Es gibt großes Interesse von Investoren", hatte DWS-Chef Moreau unlängst gegenüber der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-afx gesagt. Dem Vernehmen nach sollen ein Viertel der Anteile für rund 2 Milliarden Euro verkauft werden. Ein Ankerinvestor aus der Boomregion Asien könnte anderen Anlegern einen zusätzlichen Anreiz zum Einstieg geben.
Dass die Deutsche Bank ihre Vermögensverwaltung DWS an die Börse bringen will, ist schon länger bekannt. Doch jetzt macht das Geldhaus ernst: Die Deutsche Bank hat diesen Montag den DWS-Börsengang offiziell ankündigt. Angaben über den genauen Termin und weitere Details machte die Bank aber noch nicht. Wahrscheinlich ist aber, dass der IPO noch vor Ostern über die Bühne geht.
Analysten schätzen den Wert des Fondsanbieters DWS, zu dessen bekanntesten Portfolio-Lenkern Klaus Kaldemorgen gehört, auf bis zu acht Milliarden Euro. Erwartet wird, dass der Börsengang ein Volumen von etwa zwei Milliarden Euro haben wird, womit er zu den größeren Emissionen hierzulande zählen würde. Kritik erntete die Deutsche Bank dafür, die DWS als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) an die Börse zu bringen, denn in einer solchen Rechtsform haben die Aktionäre weniger Einfluss als in einer herkömmlichen AG. Der DWS-Börsengang ist indes nicht die einzige große Neuemission am deutschen Aktienmarkt in diesem Jahr:
Der Börsengang der Siemens-Medizintechnik-Sparte Healthineers wird vermutlich einer der größten dieses Jahres. Siemens will bis zu 4,65 Milliarden Euro einnehmen. Healthineers wäre dann mit bis zu 31 Milliarden Euro bewertet. Das IPO, das noch vor Ostern über die Bühne gehen kann, wäre damit das größte in Deutschland seit vielen Jahren. Analysten hatten jedoch noch mit höheren Werten kalkuliert.
"Die Möglichkeit eines Börsenganges wird vorrangig geprüft", sagte Heinz Hermann Thiele, Mehrheitseigner des Lkw- und Bahn-Zulieferers Knorr-Bremse, schon im vergangenen Jahr. "Wir befassen uns sehr intensiv mit dem Thema." Mit dem IPO, bei dem Thiele und seine Tochter Julia allerdings die Mehrheit der Anteile behalten wollen, rechnen Beobachter noch in diesem Jahr. Details zu einem möglichen Volumen gibt es bislang aber noch nicht.
Neben diesen Groß-IPOs dürfte es am deutschen Aktienmarkt im Laufe des Jahres weitere kleinere Börsengänge geben. Vor wenigen Tagen startete beispielsweise bereits das Essener Immobilienunternehmen Instone an der Börse. Der Münchener Ferienimmobilienspezialist Homes & Holiday etwa, der vor allem auf Mallorca (Bild: Santa Ponsa) aktiv ist, hat seine Pläne für 2018 bereits publik gemacht. Darüber hinaus kreisen namhafte Firmen wie Douglas in der Warteschleife, wobei deren IPO-Termine auch nach Ende dieses Jahres liegen können.
Das weltweit bislang größte IPO könnte im Laufe des Jahres zudem die saudi-arabische Ölgesellschaft Aramco hinlegen, allerdings nicht in Frankfurt sondern eher in London, New York, Hongkong oder Tokio. Saudi-Arabien will 5 Prozent der staatlichen Gesellschaft, die weltgrößter Ölproduzent ist, an die Börse bringen. Nachdem offizielle saudische Schätzungen von einem Firmenwert von etwa zwei Billionen Dollar ausgehen, könnte der Börsengang ein Volumen von 100 Milliarden Dollar erreichen - das wäre Weltrekord. Ob diese Zahlen allerdings verlässlich sind, ist offen. Es gibt auch konservativere Schätzungen, die den Firmenwert auf lediglich 500 Milliarden Dollar taxieren.
Dass die Deutsche Bank ihre Vermögensverwaltung DWS an die Börse bringen will, ist schon länger bekannt. Doch jetzt macht das Geldhaus ernst: Die Deutsche Bank hat diesen Montag den DWS-Börsengang offiziell ankündigt. Angaben über den genauen Termin und weitere Details machte die Bank aber noch nicht. Wahrscheinlich ist aber, dass der IPO noch vor Ostern über die Bühne geht.
Foto: Boris Roessler/ dpaAnalysten schätzen den Wert des Fondsanbieters DWS, zu dessen bekanntesten Portfolio-Lenkern Klaus Kaldemorgen gehört, auf bis zu acht Milliarden Euro. Erwartet wird, dass der Börsengang ein Volumen von etwa zwei Milliarden Euro haben wird, womit er zu den größeren Emissionen hierzulande zählen würde. Kritik erntete die Deutsche Bank dafür, die DWS als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) an die Börse zu bringen, denn in einer solchen Rechtsform haben die Aktionäre weniger Einfluss als in einer herkömmlichen AG. Der DWS-Börsengang ist indes nicht die einzige große Neuemission am deutschen Aktienmarkt in diesem Jahr:
Foto: DB dws/ picture-alliance/ dpaDas weltweit bislang größte IPO könnte im Laufe des Jahres zudem die saudi-arabische Ölgesellschaft Aramco hinlegen, allerdings nicht in Frankfurt sondern eher in London, New York, Hongkong oder Tokio. Saudi-Arabien will 5 Prozent der staatlichen Gesellschaft, die weltgrößter Ölproduzent ist, an die Börse bringen. Nachdem offizielle saudische Schätzungen von einem Firmenwert von etwa zwei Billionen Dollar ausgehen, könnte der Börsengang ein Volumen von 100 Milliarden Dollar erreichen - das wäre Weltrekord. Ob diese Zahlen allerdings verlässlich sind, ist offen. Es gibt auch konservativere Schätzungen, die den Firmenwert auf lediglich 500 Milliarden Dollar taxieren.
Foto: epa Jamal Nasrallah/ picture-alliance/ dpa