Börse Dax beendet Woche knapp unter Rekord

Börse: Der Dax notiert nahe Rekordhoch
Foto: A3796 Uwe Anspach/ dpaDie robuste Wall Street hat dem Dax am Vortag geholfen und schob ihn auch am Freitag weiter an. Bis zum Handelsschluss gewann der Dax 0,9 Prozent auf 14.748 Punkte. Das Dax-Rekordhoch der Vorwoche bei 14.804 Punkten rückt damit wieder in den Blick. Der MDax stieg am Freitag 0,9 Prozent und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx legte vergleichbar zu. Zu den größten Gewinnern im Dax gehörte der Kunststoffkonzern Covestro.
Dax
Dax, Dow und Aktien auf einen Blick: Hier geht es zur Börsenseite
Ifo-Index steigt spürbar - bessere Stimmung in Deutschland
In Deutschland hat sich die Stimmung in den Unternehmen im März trotz der jüngsten Corona-Maßnahmen stark verbessert. Der Ifo-Geschäftslimaindex sei auf 96,6 Punkte gestiegen, nach 92,7 Zählern im Februar, teilten die Wirtschaftsforscher vom Ifo-Institut am Freitag in München mit. Der Anstieg ist der zweite in Folge und fiel deutlich stärker als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Zuwachs des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers auf 93,2 Punkte gerechnet. Sowohl bei der Einschätzung der aktuellen Lage als auch bei der Bewertung der künftigen Geschäfte legten die vom Ifo-Institut ermittelten Indexwerte zu. «Trotz steigender Infektionszahlen startet die deutsche Wirtschaft zuversichtlich in den Frühling», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Ergebnisse der Umfrage unter etwa 9000 deutschen Unternehmen.
An der Spitze der Nebenwerte-Indizes fanden sich mit Delivery Hero, Shop Apotheke und Zooplus gleichwohl einige Corona-Gewinner. Denn die Pandemie bleibt brisant: Die Zahl der dem Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Neuinfektionen steigt weiter. Besonders gefragt waren dabei Zooplus-Papiere, die mit über 7 Prozent Kursplus auf ihr Rekordhoch von Mitte Februar zusteuern. Tags zuvor hatte der Onlinehändler für Heimtierbedarf ehrgeizige Ziele bis 2025 veröffentlicht, auf die nun weitere Analysten positiv reagierten.
Covestro legt deutlich zu
Im Dax gehörten zudem Papiere von Covestro mit plus 2,5 Prozent zur Spitzengruppe. Der Jefferies-Analyst Laurence Alexander erhöhte in einer aktuellen Studie seine Schätzungen für die ersten beiden Quartale des Spezialchemiekonzerns und signalisiert noch viel Kurspotenzial. Am SDax-Ende büßten derweil Indus Holding über zwei Prozent ein. Die Beteiligungsgesellschaft hat sich mit einer Kapitalerhöhung gut 85 Millionen Euro für Übernahmen besorgt.
Corona-Lage bleibt brisant, Suezkanal weiterhin blockiert
Die Corona-Lage bleibt dagegen weiterhin brisant: Die Zahl der dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) ist klar über 100 und steigt weiter. "Darüber hinaus zeigt sich durch die Blockade des Suez-Kanals, wie anfällig die globalen Lieferketten auf Störungen reagieren", heißt es im Morgenkommentar der Helaba. "Rund 16 Prozent der Chemie-Importe kommen aus Asien per Schiff durch den Suez-Kanal." Dabei ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig angesichts der hohen Auslastung der Branche. Die Helaba-Experten sehen insgesamt steigende Risiken für den Aktienmarkt.
Zudem ist die wichtige Wasserstraße, der Suezkanal, noch immer von einem 400 Meter langen Containerschiff blockiert. Die Bemühungen, das Schiff freizubekommen, wurden am Donnerstag bei Flut wieder aufgenommen. Etwa 10 Prozent des Welthandels gehen über den Suezkanal. Mit dem Schiffstracker von "Vesselfinder" kann man die Bergungsversuche live im Internet verfolgen.
Bitcoin startet Erholungsversuch
Die Kryptowährung Bitcoin legte am Freitag wieder zu. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise war am Vortag um mehr als 10 Prozent gefallen und hatte sich der Marke von 50.000 US-Dollar genähert. Zuletzt notierte Bitcoin wieder bei rund 54.000 US-Dollar.
Bitcoin
US-Börsen: Dow Jones und Nasdaq legen wieder zu
Die New Yorker Aktienbörsen sind am Freitag mit Gewinnen in den Handel gestartet. Rund eine halbe Stunde nach dem Start legte der Leitindex Dow Jones Industrial um 0,4 Prozent auf 32 777 Punkte zu. Damit zeichnet sich für ihn ein Wochenplus von knapp einem halben Prozent ab. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag zuletzt um 0,5 Prozent auf 3932 Punkte hoch. Beide Standardwerte-Indizes hatten am Donnerstag letztlich einer Schwächephase getrotzt. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte nach den moderaten Vortagsverlusten um 0,6 Prozent auf 12 865 Zähler vor.
Brent
Ölpreise legen zu, Stau am Suez Kanal
Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent kostete am Morgen 62,71 US-Dollar. Das waren 76 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass amerikanisches Rohöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg um 81 Cent auf 59,37 Dollar. Am Ölmarkt bleibt die Blockade des Suezkanals nach der Havarie eines Container-Frachters weiter das bestimmende Thema. Zahlreiche Schiffe stecken wegen des festgefahrenen Frachters im Stau und warten auf die Weiterfahrt.
Brent
Asiens Börsen erholen sich, Euro kaum verändert
Die Börsen in Asien haben sich am Freitag zunächst von einem Drei-Monate-Tief am Donnerstag erholt. Die späte Rallye an der Wall Street und die wachsende Hoffnung auf eine weltweite wirtschaftliche Erholung beflügelten den Optimismus der Anleger, der jedoch gleichzeitig von den herrschenden Spannungen zwischen China und den westlichen Ländern überschattet wurde. "Die bisher eher symbolischen Sanktionen gegen China sollten keine größeren wirtschaftlichen Auswirkungen haben", sagt Yasutada Suzuki von der Sumitomo Mitsui Bank. "Aber die Spannungen zwischen den USA und China wirken sich auf die Märkte aus."
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,6 Prozent höher bei 29.178 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 1,4 Prozent und lag bei 1983 Punkten.
Die Börse in Shanghai lag 1,4 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 2 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 109,27 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,5422 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9399 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1775 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,1070 Franken an. Das Pfund Sterling gewann 0,2 Prozent auf 1,3757 Dollar.
USD/EUR
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86068 (0,86250) britische Pfund, 128,75 (128,60) japanische Yen und 1,1045 (1,1068) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1731 Dollar gehandelt. Das waren drei Dollar weniger als am Vortag.