
VW ist König der Kurs-Kapriolen: 50 Prozent Verlust? Lächerlich - VW kann noch viel mehr
Börse VW-Aktie verliert 34 Prozent in einer Woche
Der Dax hat zum Ende einer verlustreichen Woche einen Erholungsversuch gestartet. Der Index kletterte bis zum Handelsschluss auf Xetra (18.30 Uhr) um 2,8 Prozent auf 9689 Zähler, nachdem er am Vortag auf den tiefsten Stand seit 11 Monaten gestürzt war. Auf Wochensicht verlor der deutsche Leitindex dennoch 2,3 Prozent. An den US-Börsen lag der Dow Jones Jones bei Handelsschluss in Europa rund ein Prozent im Plus.
VW-Aktie fällt zurück ins Minus
Vor allem die gebeutelten Aktien der Autobauer BMW und Daimler legten wieder zu. Lediglich die Aktie von Volkswagen Vz. fiel am Nachmittag zurück ins Minus und schloss 4,3 Prozent schwächer bei 107,30 Euro. Der Konzern hat eingeräumt, dass auch Nutzfahrzeuge in Europa von den Diesel-Manipulationen betroffen sind. Das könnten laut Verkehrsminister Dobrindt rund 2,8 Millionen Fahrzeuge allein in Deutschland sein.
Die Aktien von VW haben wegen "Dieselgate" seit Wochenbeginn knapp 34 Prozent eingebüßt. Der VW-Aufsichtsrat wollte noch am Freitag Abend einen Nachfolger für den zurückgetretenen Konzernchef Martin Winterkorn küren. Alles läuft auf Porsche -Chef Matthias Müller hinaus.
Yellen signalisiert Zinserhöhung - und stützt damit die Aktienmärkte
Ein deutliches Signal von US-Notenbankchefin Janet Yellen für eine Zinserhöhung in diesem Jahr hat unterdessen am letzten Tag der Handelswoche die Aktienkurse gestützt. "Das ist genau das, was der Markt hören wollte", sagte ein Börsianer. "
Yellen geht ebenso wie die meisten ihrer Kollegen davon aus, die Zinswende in den kommenden Monaten einzuleiten. Die allgemeinen konjunkturellen Aussichten nannte sie in einer Rede "solide".
Dollar legt zu
Der Dollar profitierte zusätzlich von einer stärker als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal. Das Bruttoinlandsprodukt legte von April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet um 3,9 Prozent zu. Bislang war von einem Plus von 3,7 Prozent die Rede. Der Euro verbilligte sich um bis zu ein Prozent auf 1,1116 Dollar.
Schnäppchenjäger bei Daimler und BMW unterwegs
Unterstützung lieferten den Aktienmärkten die zuletzt gebeutelten Autowerte. BMW und Daimler zählten mit Kursgewinnen von 4,2 Prozent und 3,5 europaweit zu den Favoriten. Die beiden Autobauer waren in den Strudel der Volkswagen -Affäre um manipulierte Abgas-Tests geraten und hatten seit Wochenbeginn kräftig an Wert verloren. Daimler wies Behauptungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zurück, bei Mercedes-Dieselfahrzeugen womöglich auch die Abgasmessung manipuliert zu haben. Auch BMW betonte, der Autobauer manipuliere nicht.
Rekordhoch bei Nike stützt Adidas
Beim Sportausrüster Adidas sorgte ein Gewinnsprung beim Konkurrenten Nike für gute Stimmung. Der US-Weltmarktführer übertraf in den ersten drei Monaten seines neuen Geschäftsjahrs zum neunten Mal in Folge die Erwartungen von Branchenexperten. Die Aktien stiegen um knapp neun Prozent auf ein Rekordhoch von 125,81 Dollar. Im Fahrwasser kletterten Adidas um 4,1 Prozent.
Übersicht: Hier sehen Sie Dax und Dow in Echtzeit