Börse Dax schließt klar im Minus

Händler in Frankfurt: Der Aufschwung an der Börse ist ins Stocken geraten
Foto: KAI PFAFFENBACH/ REUTERSFrankfurt am Main - Anlass für die Verkäufe am Dienstag: Mehrere hochrangige Offizielle der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie ein Mitglied der US-Notenbank Fed hatten mit relativ klaren Äußerungen Spekulationen über ein baldiges Ende der sehr lockeren Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantik hervorgerufen. Der Leitindex Dax schloss mit einem Minus von 0,88 Prozent bei 9114 Punkten.
Der MDax mittelgroßer Werte fiel um 0,58 Prozent auf 15.954 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex TecDax verlor 0,43 Prozent auf 1137 Zähler.
Studie stützt Commerzbank
Zu den auffälligsten Werten im Dax zählten die Aktien der Commerzbank . Händler führten die Kursgewinne auf einen positiven Analystenkommentar von JP Morgan zurück. Die Erholung der Reederei-Branche und die anziehenden Preise für den Frachttransport seien positiv für die Schiffsfinanzierer, hieß es in der Studie. Die Analysten rechneten bei der Commerzbank mit geringeren Verlusten aus faulen Schiffskrediten.
Auf der Verliererseite standen Merck (Kurswerte anzeigen) mit einem Abschlag von rund 2 Prozent. Seit der Ankündigung einer Milliarden-Übernahme am vergangenen Donnerstag setzen Gewinnmitnahmen der Aktie zu. Seit Jahresbeginn kommen die Titel aber noch immer auf ein Plus von gut 25 Prozent.
Medienkonzerne im Rampenlicht
Im MDax (Kurswerte anzeigen) standen erneut die Medienkonzerne Axel Springer (Kurswerte anzeigen) und Sky Deutschland (Kurswerte anzeigen) im Rampenlicht - aber mit umgekehrten Vorzeichen. So setzten die Aktien des Berliner Verlagshauses ihren Höhenflug vom Vortag im Sog der Übernahme von N24 fort und legten um 2,5 Prozent zu. Bei Sky setzten dagegen Gewinnmitnahmen ein. Die Titel, die am Vortag vom Erwerb der Live-Übertragungsrechte der Champions League profitiert hatten, verbilligten sich um zwei Prozent. Dazu trug laut Händlern auch ein Kommentar von Goldman Sachs bei.
Auf der MDax-Gewinnerseite standen nach einem Großauftrag aus China die Aktien von Kuka mit einem Plus von 1,7 Prozent. Zu den größten Verlierern zählten ElringKlinger mit einem Abschlag von 1,8 Prozent. Anscheinend folgten die Anleger einer Verkaufsempfehlung der DZ Bank und trennten sich von den Aktien.
Schlusslicht im MDax waren aber die auch in Paris gelisteten EADS-Aktien. Sie verloren drei Prozent, womit sie im französischen Leitindex ebenfalls die rote Laterne trugen. Der Luft- und Raumfahrtkonzern plant wegen der schlechter laufenden Rüstungsgeschäfte größere Umstrukturierungen, die laut Analysten zunächst Kosten verursachen werden.
Zeitweise auf Talfahrt gingen die Aktien von Celesio, nachdem die Investmentfirma Elliott ihre Anteile nicht an den US-Konzern McKesson verkaufen will. In der Spitze brachen die Titel um 2,9 Prozent ein.
In Wien zogen nach einem kräftigen Anstieg des operativen Gewinns die Aktien des Leuchten-Herstellers Zumtobel (Kurswerte anzeigen) um 1,5 Prozent an. In Stockholm stand das Börsendebüt der Sanitätsfirma Sanitec im Fokus. Beim größten Gang aufs Stockholmer Parkett seit sieben Jahren verteuerten sich die Papiere am Dienstag um bis zu sechs Prozent auf 64,75 Schwedische Kronen. Der Ausgabepreis hatte bei 61 Kronen gelegen.