Turbulente Börse Dow Jones taucht erneut ab - Dax fällt und fällt

Dow Jones: Erholung nach Kurssturz
Foto: BRENDAN MCDERMID/ REUTERSAn der Börse setzt sich die Talfahrt nahezu ungebremst fort. Der Dax sackte am Donnerstag zeitweise mehr als 3 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 10.280 Punkten ab. Zum Handelsschluss stand der deutsche Leitindex mit 2,4 Prozent im Minus bei 10.381 Punkten. Der Index der mittelgroßen Werte MDax fiel um 1,4 Prozent auf 21.204 Punkte. Der EuroStoxx 50 verlor 1,3 Prozent auf 2916 Zähler. "Man darf nicht außer Acht lassen, wie schlecht die US-Börsen vor den Feiertagen gelaufen sind", sagte ein Händler. "Außerdem wollen viele jetzt noch kurz vor Jahresende ihre Portfolien bereinigen." Das Handelsvolumen war vergleichsweise gering, weshalb die Schwankungen in der Regel größer ausfallen.
Für zusätzlichen Abwärtsdruck sorgte der enttäuschende Handelsstart in den USA am Donnerstag, wo sich die wilde weihnachtliche Berg- und Talfahrt mit deutlichen Verlusten fortsetzte. Nachdem der Dow Jones hatte am Heiligabend mit einem satten Minus von fast 3 Prozent geendet und war am Vortag um rund 5 Prozent nach oben geschnellt.
Am Donnerstag notierte der Dow im frühen Handel wiederum 1,8 Prozent tiefer bei 22.462,7 Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um 1,8 Prozent auf 2424,1 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 1,9 Prozent auf 6145,3 Zähler.
Händler machten den feiertagsbedingt dünnen Handel für die rasanten Kurssprünge mitverantwortlich. Zudem misstrauten die Anleger dem höchsten Tagesgewinn des Dow seit mehreren Jahren zur Wochenmitte, hieß es. Ferner hätten die gefallenen Ölpreise für Belastung gesorgt.
Unter den größten Verlierern an der deutschen Börse waren am Donnerstag die Versorger RWE und Eon mit Abschlägen von 3,8 und 2,9 Prozent. Händler konnten dafür aber keinen konkreten Grund ausmachen. Die ebenfalls im Dax notierten Aktien des Darmstädter Pharmakonzerns Merck büßten 1,6 Prozent ein. Merck stellte eine Medikamentenstudie für das Mittel Bavencio zur Behandlung von Eierstock-Krebs ein, weil sie nicht das erhoffte Ergebnis gebracht hatte.
Börsen in Asien erholen sich ebenfalls vom Kurssturz
Nach der Rally an der New Yorker Börse hat am Donnerstag auch der japanische Aktienmarkt kräftige Gewinne verzeichnet. Der 225 Werte umfassende Nikkei In Tokio schloss der Nikkei-Index am Donnerstag mit mehr als 3,8 Prozent im Plus. Auch dort hatte zuletzt vor allem der Haushaltsstreit in den USA die Aktienkurse auf Talfahrt geschickt.
Japanische Analysten zeigten sich im Handelsverlauf skeptisch. "Die japanischen Aktien mögen heute höher notieren, aber angesichts der großen Volatilität am Markt, kann es morgen schon wieder ganz anders aussehen", sagte Soichiro Monji von Daiwa SB Investments. Zudem verwies der Ökonom auf die großen Ausschläge angesichts des durch die Feiertage ausgedünnten Handels.
Der Kurs des Euro legte am Donnerstag etwas zu. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1391 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Zwischenzeitlich war der Kurs über 1,14 Dollargeklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs feiertagsbedingt zuletzt am Montag auf 1,1408 Dollar festgesetzt.