Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Mr. Dax!

EADS - das Rüstungsgeschäft bleibt
Der auf die Luft- und Raumfahrt spezialisierte Konzern hat gerade bekannt gegeben, sich in den nächsten drei Jahren von 5800 Mitarbeitern trennen zu müssen. Der Konzern hat erst kürzlich sehr gute Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres präsentiert. So ist der Gewinn um 36 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro angestiegen. Nicht alle Konzernsparten laufen reibungslos und sollen einer Rosskur unterzogen werden.
Wer nun aber hofft, das Unternehmen werde sich von seiner Rüstungssparte trennen, der wird beim Lesen zwischen den Zeilen enttäuscht. EADS möchte das Rüstungsgeschäft nicht aufgeben sondern wettbewerbsfähiger gestalten.
Dax - Jahresendrally wohl abgeblasen

Nachdem sich Anfang Dezember viele Marktteilnehmer auf die "ganz Gewiss" aufkommende Jahresendrally gefreut haben und den Dax bereits bei 10.000 Punkten gesehen haben, wurden doch scheinbar einige auf dem falschen Fuß erwischt. Erstens kommt es anders und zweitens als "die Masse" denkt. Direkt zu Beginn der Weihnachtszeit bekommt das Börsenbarometer einen Schnupfen und fällt innerhalb von zwei Tagen um mehr als 300 Punkte.
Wenn wir uns das langfristige Bild anschauen, ist dieser kleine Kursrutsch aber überhaupt nicht beunruhigend und könnte dem Gesamtmarkt für einen langfristigen Anstieg sehr gut tun. Schließlich hat der Dax in diesem Jahr die wichtige Widerstandsmarke bei 8100 Punkten mit Bravour überboten. Bevor der Dax jetzt aber zu neuen Höhen aufbricht, hat die Vergangenheit schon allzu oft gezeigt, dass das Ausbruchsniveau noch einmal angetastet wird. Also selbst bei 8100 Punkten ist die langfristige Bullenwelt noch in bester Ordnung.
Mastercard - profitieren vom Siegeszug des Plastikgeldes

Die seit vielen Jahren kontinuierlich steigenden Umsätze bei den Kreditkartenunternehmen zeigen ihn an, den Siegeszug des Plastikgeldes. Noch vor einigen Jahren hat man es noch ganz gut geschafft, ein Leben ohne diese Plastikkarten zu führen. Doch mit der rasenden Verbreitung des Internets und den sich dadurch eröffneten Möglichkeiten beim globalen Shopping, hat sich das Konsumbild nachhaltig verändert.
"Nur Bares ist Wahres" scheint, zum Glück für Mastercard, der Vergangenheit anzugehören. Dass man sich den Service des Bargeldlosen Zahlungsverkehrs etwas kosten lässt, zeigt sich in den Bilanzen des Unternehmens. So steigert Mastercard wiederum zur Freude der Aktionäre die Quartalsdividende um über 80 Prozent. Neben einem Aktienrückkaufprogramm soll es im nächsten Jahr einen Aktiensplit im Verhältnis zehn zu eins geben.
Deutsche Post - Kurs auf Drohnenflug

Zuerst überrascht der Online Marktplatz Amazon damit, seine Pakete in der Zukunft nicht mehr per Postboten zu verschicken sondern mit einer kleinen Drohne. Einen solchen Eingriff in das eigene Geschäftsfeld kann die Deutsche Post natürlich nicht auf sich sitzen lassen und kontert direkt mit dem eigenen "Paketkopter". Für konkrete Einsatzpläne ist es aber sowohl bei Amazon als auch bei der Post noch zu früh.
Dass unsere geschätzten Paketzusteller auch ohne die Drohne kein leichtes Leben haben, sieht man in den vielen Reportagen über die Subunternehmer in der Paketzustellung. Jetzt bekommt das schwächste Glied der Kette auch noch Konkurrenz von oben. Der Kursverlauf des gelben Paketzustellers gleicht bislang einem Drohnenflug. Seit Oktober 2011 wurden der "Aktie Gelb" Flügel verliehen. Aktuell ist allerdings zur Vorsicht geraten. Wir befinden uns am Hochpunkt von 2007 und bilden bereits erste Anzeichen von Schwäche aus.
Merck - Hoffen auf das große Smartphone- und Tabletgeschäft

Der Darmstädter Pharma-, Chemie- und Live Science-Konzern greift in seine prall gefüllte Kriegskasse und unterbreitet den Aktionären der britischen "AZ Electronic Materials" ein Übernahmeangebot. Merck ist sogar bereit, den Kaufpreis in Höhe von 1,9 Milliarden Euro in bar auf den Tisch zu legen. Damit können sich die Aktionäre von AZ über eine Prämie von über 40 Prozent gegenüber dem Durchschnittspreis der letzten drei Monate freuen.
Für die Darmstädter macht der Deal durchaus Sinn. Die Beute ist nicht nur sehr profitabel sondern würde dem deutschen Traditionsunternehmen als wichtigen Zulieferer der Elektronikbranche weiter den Rücken stärken. Durch die Übernahme verspricht man sich noch mehr Geschäfte mit den Big Playern wie Apple und Samsung. Merck produziert die Flüssigkristalle, die in Flachbildschirmen, Laptops und Smart-Phones zum Einsatz kommen. Weitere Zukäufe für das Spezialchemiegeschäft könnten in der Zukunft folgen.
Celesio - das gefährliche Spiel des Paul Singer

Der US-Pharmagroßhändler McKesson hat bereits vor einigen Wochen die Fühler in Richtung der in Stuttgart ansässigen Celesio AG gestreckt und sich vom hochverschuldeten Duisburger Mischkonzern Haniel ein Aktienpaket über 50 Prozent gesichert. Die Führungsriege des deutschen Pharmahändlers hat von Anfang an den Zusammenschluss der beiden Konzerne unterstützt. Insgesamt bieten die Amerikaner 23 Euro je Celesio-Aktie.
Übernahmen wecken aber nicht nur das Interesse von Kleinaktionären sondern rufen auch die großen Spieler auf den Plan. So hat sich der Großinvestor Paul Singer mit seinem US-Hedgefonds ebenfalls ins Spiel gebracht und verfügt über etwas mehr als 25 Prozent der Stimmrechte. Großherzig möchte man für die Aktionäre ein verbessertes Angebot von McKesson erreichen. Man bewegt sich hier auf dünnem Eis. Denn wenn durch diese Aktion der US-Pharmagroßhändler ein Übernahmeangebot zurückzieht, droht dem Aktienkurs der Stuttgarter Ungemach.
C.A.T. Oil - Großaktionäre lassen Kleinanleger alt aussehen

In dieser Woche erschütterte eine Nachricht des im SDax notierten Unternehmens die bislang erfolgsverwöhnten Aktionäre. Die Anteilsscheine verloren am Dienstag in der Spitze über 17 Prozent ihres Wertes. So etwas passiert, wenn der Großaktionär eines Unternehmens seine Schäfchen ins trockene bringen möchte und Kasse macht. Die Unternehmensgründerin und ein weiterer Großaktionär haben sich von sechs Millionen Aktien getrennt.
Auch wenn es das gute Recht und durchaus sinnvoll für einen Aktionär ist, auch einmal Teilgewinne auf seine Position zu realisieren, hat es doch ein leichtes "Geschmäckle", wenn die Verkäufe aus der Unternehmenseigenen Führungsetage kommen.