Börse Dax legt weiter zu, Dow Jones tritt auf der Stelle
Der Dax hat seine Vortagesgewinne am Freitag etwas ausgebaut. Die Anleger setzen weiter auf eine Einigung zwischen den USA und der Europäischen Union im Handelskonflikt, was schon tags zuvor eine Erleichterungsrally ausgelöst hatte. Unterstützung erhält der deutsche Leitindex charttechnisch, da er am Donnerstag die 200-Tage-Linie zurückerobert hatte. Diese gilt als wichtiges Signal für den längerfristigen Trend.
Am Nachmittag rückte der Dax um 0,4 Prozent auf 12.863 Punkte vor, was auf Wochensicht aktuell ein Plus von 2,2 Prozent bedeutet. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen sowie den Technologiewerte-Index TecDax ging es ebenfalls aufwärts. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um 0,2 Prozent auf 3516,99 Punkte
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Angesichts durchwachsener Unternehmenszahlen hat sich die Wall Street am Freitag kaum von der Stelle bewegt. Der Dow Jones rückte um 0,1 Prozent auf 25.553,9 Punkte vor. Auf Wochensicht winkt dem US-Leitindex damit ein Plus von knapp 2 Prozent. Zuletzt hatte vor allem die Entspannung im amerikanisch-europäischen Handelsstreit für Kauflaune gesorgt. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag hingegen leicht nach unten.
Am Donnerstag hatte Optimismus die Börsen Kontinentaleuropas erfasst, da US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Gespräche über die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter aufnehmen wollen. Zudem sind mögliche hohe Sonderzölle für Autos vorerst vom Tisch. "Diese Absichten verhalfen dem Dax zu einem ordentlichen Kursplus", sagte Helaba-Analyst Christian Schmidt. Von Euphorie sei aber keine Rede gewesen, denn mit Blick auf Trump und dessen Schlingerkurs-Politik herrsche auch Vorsicht. Es gelte abzuwarten, was tatsächlich auf der Habenseite verbucht werden könne.
Titel von BASF gaben 3,2 Prozent nach. Der Chemiekonzern steigerte zwar dank eines Öl- und Gasgeschäfts seinen operativen Quartalsgewinn um fünf Prozent auf 2,35 Milliarden Euro. Die Zahlen blieben aber hinter den Erwartungen zurück, urteilte Analyst Markus Mayer von Baader Helvea Bank. Außerdem könnten einige Anleger enttäuscht sein, dass der Ausblick nicht angehoben worden sei.
Gefragt waren dagegen die Papiere von Axel Springer, die sich um 2,4 Prozent verteuerten. Ein boomendes Digitalgeschäft verhalf dem Verlagshaus zu einem Umsatz- und Gewinnplus im Halbjahr.
Euro bleibt unter Druck
Der Kurs des Euro in Dollar (Kurswerte anzeigen) hat sich am Freitag im frühen Handel nicht von seinen Vortagesverlusten erholen können. Am Morgen verharrte die Gemeinschaftswährung bei 1,1644 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1716 (Mittwoch: 1,1690) Dollar festgesetzt.
Am Vortag hatten Aussagen von Mario Draghi den Euro unter Druck gebracht. Der EZB-Präsident betonte, dass die Zinsen noch lange Zeit auf einem sehr niedrigen Niveau verharren würden. Außerdem begrüßte er die jüngsten Verabredungen zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zur Beilegung des Handelsstreits.