Kursgewinne an der Börse Dax steigt über 13.100 Punkte, Kurssprung bei Merck und FMC

Der Dax steigt wieder über die Marke von 13.100 Punkten und damit auf den höchsten Stand seit Ende Januar. Der schwache Euro stützt den Index. Vor allem Merck und Fresenius Medical Care sind gefragt.

Der Dax ist am Donnerstag wieder über die Marke von 13.100 Punkten gestiegen. Der Index legte bis zum Handelsschluss auf Xetra (17.30 Uhr) um 0,8 Prozent auf 13.106 Punkte zu. Auch die Nebenwerte-Indizes MDax und TecDax bauten ihre Gewinne im späten Handel aus.

Während der schwache Euro den Dax stützt, gibt es Gegenwind durch politische Risiken sowie die steigenden Anleiherenditen in den USA.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten am Nachmittag die Aktien von Merck  und Fresenius Medical Care , die zwischen 3,5 und 6 Prozent zulegten. Die von der Merck KGaA  für die anstehende Krebskonferenz ASCO angekündigten Studiendaten für ein mögliches neues Krebsmedikament kamen bei Anlegern gut an. Auch die Aktie von Continental, die von einer Empfehlung von Goldman Sachs profitierte, legte rund 2 Prozent zu.

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Merck nach Studiendaten gefragt

Die Aktien des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns stiegen am Donnerstag um rund 6 Prozent und waren damit Spitzenreiter im Dax. Die Medikamenten-Pipeline sorge endlich für positive Aufregung, schrieb Analyst Wimal Kapadia von Bernstein Research in einem ersten Kommentar. Die ersten Aussagen zu den Studiendaten seien sehr positiv. Die Aktie von Merck hatte in den vergangenen 12 Monaten rund 30 Prozent an Wert verloren.

Auch Continental  gehörte zu den Gewinnern im Dax. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Continental auf "Buy" belassen. Der Reifenabsatz von Michelin im April lasse positive Rückschlüsse auf den Wettbewerber Conti zu, schrieb Analyst Stefan Burgstaller in einer Studie.

MDax: Trainer-Entlassung mindert Gewinn bei RTL

Aus dem MDax  der mittelgroßen Unternehmen berichtete RTL über ein zum Jahresauftakt halbwegs rund laufendes Fernsehgeschäft. Derweil sorgte die teure Trainerentlassung beim über den Sender M6 zum Konzern gehörenden Fußballclub Girondins Bordeaux für einen leichten Rückgang des operativen Gewinns. Auf der Handelsplattform Tradegate verloren die RTL-Aktien vorbörslich rund 3 Prozent.

Ceconomy nach Zahlen gefragt

Für Ceconomy-Titel ging es hingegen um knapp dreieinhalb Prozent bergauf. Der Elektronikhändler machte im zweiten Geschäftsquartal operativ weitere Fortschritte: Nachdem im Weihnachtsgeschäft noch Rabattschlachten und hohe Kosten belastet hatten, wirkten sich nun die eingeleiteten Sparmaßnahmen sowie höhere Service-Erträge und wegfallende Einmaleffekte positiv aus. Die Zahlen seien angesichts etlicher Sondereffekte schwer einzuschätzen, sähen auf den ersten Blick aber besser als vorher befürchtet aus, sagte ein Händler.

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Wall Street: Cisco enttäuscht Anleger, doch Dow dreht ins Plus

An der Wall Street bleiben Anleger vorsichtig. Der Dow Jones  hat ebenso mit leichten Verlusten eröffnet wie der Technologie-Index Nasdaq Composite  . Im weiteren Handelsverlauf drehten die Indizes jedoch ins Plus.

Grund für die Zurückhaltung der Anleger: Der Netzwerkausrüster Cisco hat Anleger mit seinem Zahlenwerk enttäuscht. Die Aktie gab um knapp 4 Prozent nach.

Die Augen richteten sich weiterhin auf den Anleihenmarkt, sagten Börsianer. Dort verharrte die Verzinsung der zehnjährigen US-Staatsanleihen über drei Prozent, nachdem sie am Mittwoch bis auf 3,09 Prozent - so hoch wie seit Juli 2011 nicht mehr - geklettert war.

Die Geldpolitik habe die Aktienmärkte wieder voll im Griff, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Nur sei es nicht wie in den vergangenen Jahren die Hoffnung auf noch mehr billiges Geld oder weitere Zinssenkungen. "Die große Frage, die zurzeit auf dem Parkett diskutiert wird, ist jene danach, was noch ein gesunder Zinsanstieg ist und ab wann sich steigende Zinsen negativ auf das Wirtschaftswachstum auswirken."

Walmart erhöht den Umsatz

Der US-Händler Walmart startete mit mehr Umsatz in das neue Geschäftsjahr und wurde dabei auch von günstigen Währungseffekten gestützt. Vorbörslich brachte das den im Dow notierten Aktien ein Plus von 1 Prozent ein.

Bewegung dürfte zudem in die Chipwerte kommen. Laut einem Insider erfolgte nun die Genehmigung Chinas für den milliardenschwere Verkauf der Speicherchipsparte des japanischen Technologiekonzerns Toshiba . Das trieb vorbörslich die NXP-Aktien hoch.

Nikkei schließt mit Gewinnen

Positive Vorgaben von der Wall Street haben den japanischen Aktienmarkt am Donnerstag gestützt. Der Nikkei-Index gewann 0,5 Prozent auf 22.838 Punkte. Der breiter angelegte Topix-Index stieg um 0,5 Prozent auf 1808 Zähler.

Gefragt waren in Japan Finanzwerte. So legten die Papiere von Mitsubishi UFJ Financial Group 1,2 Prozent und die von Sumitomo Mitsui Financial Group 1,4 Prozent zu

Euro unter 1,19 US-Dollar

Der Euro  hat am Donnerstag im frühen Handel zunächst nicht an die Vortagesverluste angeknüpft. Am Morgen lag der Kurs der Gemeinschaftswährung bei 1,1824 US-Dollar und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1784 (Dienstag: 1,1883) Dollar festgesetzt.

Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung. Am Vortag hatte die laut Medienberichten wahrscheinlicher werdende Bildung einer eurokritischen neuen italienischen Regierung den Euro  unter Druck gesetzt und auf den tiefsten Stand in diesem Jahr bei 1,1764 Dollar getrieben. Die mögliche Regierung zwischen Fünf Sterne und Lega plant enorme Ausgabensteigerungen und Steuerkürzungen. Vor allem ein sehr eurofeindlicher Entwurf des Koalitionsvertrages zwischen den beiden Parteien sorgte für Turbulenzen.

Im weiteren Tagesverlauf stehen erst am Nachmittag Konjunkturdaten an, die für Bewegung sorgen könnten. In den USA werden Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, der Sammelindex der Frühindikatoren sowie der Phily-Fed-Index veröffentlicht, der die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia misst.

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