
Erholung an der Börse Dow Jones zieht Dax nach oben
Rauf, runter, rauf: Am großen Verfallstag an den Terminmärkten schwankte der deutsche Leitindex Dax am Freitag stark. Zuletzt drehte der Dax wieder in die Gewinnzone und lugte über die Marke von 12.400 Zählern, da auch die US-Börsen mit Gewinnen in den Handel starteten.
Anlass für die Erholung: Der Dow Jones Industrial hat zum Wochenschluss an seine Vortageserholung angeknüpft. Der US-Leitindex legte am Freitag im frühen Handel um 0,3 Prozent auf 24 960 Punkte zu.
Der breiter gefasste S&P 500 gewann am Freitag 0,36 Prozent auf 2757,20 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,4 Prozent auf 7058,21 Punkte.
Überwiegend gute US-Konjunkturdaten stützten erneut die Kurse an der Wall Street. So hatte die Industrieproduktion im Februar überraschend stark zugelegt.
Auf Wochensicht deutet sich im Dow Jones gleichwohl ein Minus von rund 1,5 Prozent an. Damit wirkt der Rauswurf von Rex Tillerson und die gleichzeitige Ernennung des stramm konservativen CIA-Direktors Mike Pompeo zum neuen US-Außenminister noch negativ nach.
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Siemens bringt Healthineers erfolgreich an die Börse
Zumindest Siemens konnte durchatmen. Der Börsengang der Siemens-Gesundheitssparte Healthineers war ein Erfolg. Angeboten werden 150 Millionen Aktien, der Platzierungspreis lag bei 28 Euro pro Aktie. Der erste Kurs lag auf Xetra bei 29,10 Euro und damit rund 4 Prozent über dem Ausgabekurs. Die Emission war mehrfach überzeichnet. Dies stützte auch die Aktie von Siemens, die im Dax rund 1 Prozent zulegte. Siemens will 15 Prozent seiner Anteile abgeben, dem Mutterkonzern würden durch den Börsengang damit 4,2 Milliarden Euro zufließen. Der Börsengang von Healthineers ist einer der größten in Deutschland.
Xetra-Panne in Frankfurt am "Tag der Aktie"
Der Xetra-Handel begann am Freitag erst mit einer Verspätung von rund 40 Minuten. Verzögert wurde der Börsentag durch ein Problem mit Xetra, dem elektronischen Handelssystem der Börse. Für die Frankfurter Börse ist das eine peinliche Panne: Am heutigen "Tag der Aktie" wollte der Handelsbetreiber mit Handelsrabatten eigentlich für neue Aktionäre in Deutschland werben. Außerdem stand mit dem Börsengang von Siemens Healthineers einer der größten Börsengänge der vergangenen Jahre an.
Chaos im Weißen Haus verunsichert Anleger - auch McMaster auf der Kippe
Die Wall Street hatte am Donnerstag uneinheitlich geschlossen. Der Dow Jones gewann 0,5 Prozent auf 24.874 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab dagegen 0,1 Prozent nach, der Technologie-Index Nasdaq verlor 0,2 Prozent. Am Freitag dürften die Indizes kaum verändert in den Handel starten.
Donald Trump sorgt weiter für Verunsicherung unter Anlegern. Neben dem drohenden Handelskrieg zwischen den USA und China treibt Anleger die anhaltende Personalrochade im Weißen Haus um. US-Präsident Donald Trump will einem Medienbericht zufolge auch seinen Nationalen Sicherheitsberater H.R. McMaster austauschen.
An den asiatischen Börsen ging es am Freitag deswegen abwärts. Der Nikkei schloss in Japan leicht im Minus.
Was twittert Trump als nächstes? Über diese Frage dürften sich Anleger auch in der kommenden Woche die Köpfe zerbrechen, wenn sie wissen wollen, wohin die Reise an den Börsen geht. Berechenbar scheint derzeit nur die Unberechenbarkeit zu sein.
Am Dienstag entließ der US-Präsident für viele Marktakteure zu einem überraschenden Zeitpunkt seinen Außenminister Rex Tillerson. Dieser hatte unter anderem vehement für eine diplomatische Lösung der Nordkorea-Krise plädiert, während Trump immer wieder mit militärischen Schritten gedroht hatte.
Anleger fürchten Handelskrieg zwischen USA und China
Die Gefahren eines drohenden Handelskriegs werden Experten zufolge auch in der neuen Woche das Geschehen an den Börsen prägen. Von diesen Ängsten sei aber schon recht viel in den Kursen enthalten, betont Anlagestratege Tobias Basse von der NordLB. "Außerdem ist Donald Trumps neuer Wirtschaftsberater Larry Kudlow ein Anhänger des Freihandels." Dies schüre Hoffnungen auf einen weniger rabiaten Kurs des US-Präsidenten.
Eastman Kodak und Adobe nach Zahlen gefragt
Unter den Einzelwerten ziehen einige Unternehmen mit Zahlen und Ausblicken Aufmerksamkeit auf sich. So steigerte der US-Softwarehersteller Adobe dank höherer Nutzerzahlen im ersten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn deutlich. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie (EPS) wurden die Erwartungen übertroffen und auch die Konzernprognosen für Umsatz und EPS im zweiten Quartal überraschten positiv. Vorbörslich gewann die Aktie 4 Prozent.
Um satte 14 Prozent sprangen die Papiere von Eastman Kodak vor dem Handelsstart nach oben und profitierten ebenfalls von vorgelegten Quartalszahlen und Aussagen zum laufenden Jahr. Der Ausrüster der Fotoindustrie rechnet 2018 mit einem Anstieg sowohl des Umsatzes als auch des operativen Ergebnisses.
Warten auf Zinserhöhung durch die Fed

Börsianer warten nun auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch. Es ist die erste unter dem neuen Fed-Chef Jerome Powell. Die Anhebung des Schlüsselsatzes um einen Viertelprozentpunkt gilt als sicher. Wichtiger seien daher Äußerungen zur Entwicklung von Konjunktur und Inflation, betont Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner. "Der Zinsausblick für 2018 könnte dabei von drei auf vier Zinsschritte angepasst werden." Spannend sei außerdem, ob Powell auf die Gefahren eines Handelskrieges eingehen werde, sagt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

Börsenschreck: Donald Trump weiß heute noch nicht, wen er morgen feuern wird
Foto: AFPNeben der Fed berät auch die Bank von England (BoE) über ihre Geldpolitik. Zwar gehen Börsianer fest davon aus, dass sie den Schlüsselsatz am Donnerstag nicht antasten wird. Die britischen Notenbanker könnten allerdings den Boden für eine Anhebung im Mai bereiten.
Mögliche Sanktionen gegen Russland
Parallel dazu beraten die Staats- und Regierungschefs der EU am Donnerstag und Freitag über die künftigen Beziehungen zu Großbritannien. Zuvor sollten sich die Parteien Experten zufolge auf die Bedingungen für die Übergangsfristen nach dem geplanten Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der Staatengemeinschaft im März 2019 einigen.
Euro zum Dollar kaum verändert
Der Kurs des Euro hat sich am Freitag nach den Kursverlusten vom Vortag vorerst stabilisiert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2313 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,2341 Dollar festgesetzt.
Am Vortag hatte eine breitangelegte Dollarstärke den Euro deutlich belastet. Ausschlaggebend waren positive US-Konjunkturdaten. So hatte sich ein Konjunkturbarometer für die Region New York spürbar aufgehellt, während die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt abermals robust ausfielen.