Börse Dax und Dow Jones zwischen grün und rot

Wenig los: An der Wall Street machen die Kurse am Dienstag eine Pause von der Rekordjagd
Foto: John Angelillo / imago images/UPI PhotoDer Dax hat am Dienstag im späten Handel noch einmal etwas Auftrieb bekommen und gerade so im Plus geschlossen. Eine positive Nachricht zum Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca half dem deutschen Leitindex zunächst auf sein Tageshoch bei knapp unter 13.300 Punkten, ins Ziel ging der Dax dann mit 13.278,5 Punkten und plus 0,06 Prozent.
Dax
Der MDax der mittelgroßen Werte lief dem Dax einmal mehr den Rang ab. Er stieg im späten Handel auf ein weiteres Rekordhoch und schloss mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent auf 29.653,9 Punkten. Während der Dax schon seit rund vier Wochen um die 13 300er-Marke pendelt, legte der MDax in dieser Zeit kontinuierlich zu. Dies gilt auch für den Nebenwerteindex SDax, der an diesem Dienstag mit plus 0,5 Prozent auf einem Rekordhoch von 14.034,4 Zählern den Tag beendete.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank am zweiten Handelstag der Woche um 0,1 Prozent auf 3525,9 Punkte.
Unter den Einzelwerten nahmen die Aktien von RWE mit plus 1,4 Prozent die Dax-Spitze ein. Sie profitierten von einer Kurszielanhebung durch Goldman Sachs. BASF stiegen um 1,3 Prozent. Der Chemiekonzern darf sein auf Farbpigmente spezialisiertes Tochterunternehmen Colors & Effects unter Auflagen an den japanischen Konzern DIC verkaufen. Zudem gab es eine positive UBS-Studie.
Die Anteile der Munich Re zeigten sich nach einer kurzen Berg- und Talfahrt zuletzt mit 0,2 Prozent im Plus. Wie die Münchener mitteilten, wollen sie den Gewinn nach den herben Belastungen durch die Corona-Krise in den nächsten fünf Jahren merklich steigern.
Dax, Dow und Aktien auf einen Blick: Hier geht es zur Börsenseite
Belastungsfaktoren, die aktuell weiter im Blick bleiben, sind an der Börse zum einen der starke Euro, zum anderen die Gespräche über den Brexit-Handelspakt. Zudem bleiben auch Nachrichten rund um das Coronavirus im Zentrum der Aufmerksamkeit. Bei den Brexit-Verhandlungen ruhen die Hoffnungen nun auf einem Treffen in den nächsten Tagen, nachdem zwei Telefonate zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen keinen Durchbruch brachten. Was die Viruskrise anbelangt, so bleibt die Zahl der Neuinfektionen hierzulande auf hohem Niveau und auch die Zahl der Todesfälle ist wieder gestiegen.
Wall Street leicht im Plus
An der Wall Street fehlt inzwischen ebenfalls der ganz große Schwung. Der Leitindex Dow Jones lag zum Handelsschluss in Europa mit 0,3 Prozent leicht im Plus. Der Dow war am Vortag auf ein weiteres Rekordhoch gestiegen.
Der marktbreite S&P 500 legte um 0,2 Prozent auf 3698 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,1 Prozent auf 12.583 Punkte, er hatte am Montag wie der Dow ein Rekordhoch erklommen.
Euro kaum verändert
Der Kurs des Euro hat sich am Dienstag nur wenig bewegt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2119 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,2128 Dollar festgesetzt.
EUR/USD
Im weiteren Handelsverlauf dürften Konjunkturdaten stärker in den Fokus rücken und könnten für neue Impulse sorgen. Auf dem Programm stehen Kennzahlen zu den Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten, die vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelt werden, und eine weitere Schätzung zur Wirtschaftsleistung der Eurozone im dritten Quartal.
Ölpreise geben nach
Die Ölpreise sind am Dienstag gesunken. Im frühen Handel hielten sich die Verluste aber in Grenzen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete am Morgen 48,45 US-Dollar. Das waren 34 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 26 Cent auf 45,50 Dollar.
Brent
Marktbeobachter erklärten den Preisrückgang mit der weiter hohen Zahl an Neuinfektionen in der Corona-Pandemie in führenden Industriestaaten. Zuletzt hatte sich die Lage in den USA wieder verschärft. Auch in Deutschland bleibt die Zahl der Neuinfektionen auf einem hohen Niveau. Hier wird auch über weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Kampf gegen die Pandemie diskutiert.
Gestützt wurden die Ölpreise hingegen durch Meldungen über ein neues Konjunkturpaket in Japan. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt will mit einem weiteren Konjunkturpaket die coronageplagte Wirtschaft ankurbeln. Ministerpräsident Yoshihide Suga kündigte ein Hilfspaket im Gesamtvolumen von 73,6 Billionen Yen (583 Milliarden Euro) an, das sein Kabinett im Laufe des Tages verabschieden wolle.