Börse Dax verpasst 13.000-Punkte-Marke knapp

Kursgewinne im Dax: Der Bulle nimmt die Marke von 13.000 Zählern in den Blick, hat sie am Montag aber knapp verpasst
Foto: picture alliance/dpaKursrally an den Börsen: Signale der Hoffnung im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt haben dem Dax am Montag neuen Schwung verliehen. Die Lethargie im frühen Handel schüttelte der deutsche Leitindex rasch ab, setzte die Kursrally der vergangenen drei Wochen fort und stieg auf den höchsten Stand seit Juni vergangenen Jahres. Am Ende stand für den Dax ein Plus von 0,37 Prozent auf 12.941 Punkte zu Buche. Den Sprung über 13.000 Zähler verpasste er nur knapp. Der MDax gewann 0,45 Prozent auf 26.359 Punkte
US-Präsident Donald Trump glaubt im Handelsstreit mit China weiterhin an eine baldige Unterzeichnung eines Teilabkommens. "Wir liegen, würde ich sagen, ein bisschen vor dem Zeitplan, vielleicht deutlich vor dem Zeitplan", sagte Trump am Montag auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews außerhalb von Washington. "Wahrscheinlich werden wir es unterzeichnen."
Unendliche Brexit-Story trübt die Stimmung
Getrübt wurde die Stimmung vom anhaltenden Brexit-Hickhack. Die EU gewährte Großbritannien wie gewünscht einen Aufschub für den Ausstieg aus der Staatengemeinschaft bis Ende Januar. Premierminister Boris Johnson strebt für Dezember Neuwahlen an, noch am Montag sollte das britische Unterhaus darüber abstimmen. Das Pfund Sterling legte zu. Die Währung kostete 1,2856 Dollar und 1,1586 Euro. "Eine Neuwahl könnte dazu führen, dass das Pfund stärker schwankt, auch wenn wir glauben, dass das Risiko eines ungeregelten Brexit weiterhin niedrig bleibt", schrieben die Experten der UBS.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat mit einem Plus von 0,03 Prozent auf 3625 Zähler auf der Stelle. Die Leitindizes in Paris und London legten leicht zu. Der US-Leitindex Dow Jones stand zum europäischen Börsenschluss mit knapp einem halben Prozent in der Gewinnzone.
Hierzulande machte der Kunststoffspezialist Covestro den Auftakt zum Zahlenreigen der Dax-Konzerne in dieser Woche. Nach einer Achterbahnfahrt des Aktienkurses schloss dieser am Indexende 2,9 Prozent schwächer. Analysten wiesen darauf hin, dass die Gewinnprognose für 2020 die Erwartungen verfehlt habe.
Gut kamen dagegen vorläufige Quartalszahlen der Commerzbank an. Dank des Verkaufs der Tochter Ebase, gesunkener Kosten und weniger Vorsorge für faule Kredite war der Gewinn überraschend stark gestiegen. Der Kurs legte um 2,3 Prozent zu.
Profiteure einer etwaigen Annäherung der USA und Chinas waren die Automobilhersteller und deren Zulieferer. Für BMW , Daimler und Volkswagen (Kurswerte anzeigen) reichten die Kursgewinne von 0,7 bis 2,2 Prozent. Continental rückten um 2,4 Prozent vor und Infineon an der Spitze des Dax um 3 Prozent.
Im Nebenwerte-Index SDax zählten die Aktien des Immobilienkonzerns TLG mit einem Plus von 3,9 Prozent zu den größten Gewinnern. Konkurrent Aroundtown will noch vor Jahresende ein Übernahmeangebot für TLG vorlegen. Beide Unternehmen hatten sich auf Eckpunkte für ihr Zusammengehen geeinigt. Die Aroundtown-Titel gaben im MDax moderat nach.
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Anleger spekulieren bei Tiffany offenbar auf besseres Angebot von LVMH
Die Papiere von LVMHverteuerten sich zeitweise um bis zu 1,5 Prozent, drehten zum Handelsschluss aber leicht ins Minus. Der französische Anbieter von "Louis Vuitton"-Taschen will den US-Juwelier Tiffany übernehmen. Insidern zufolge bietet LVMH 14,5 Milliarden Dollar oder 120 Dollar je Aktie. Tiffany-Titel legten um ein Drittel auf gut 130 Dollar zu. Anleger spekulierten offenbar darauf, dass das Angebot noch nachgebessert wird.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,39 Prozent am Freitag auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,16 Prozent auf 144,63 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,34 Prozent auf 170,69 Punkte. Der Euro notierte zuletzt mit 1,1069 US-Dollar wenig bewegt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1087 (Freitag: 1,1107) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9020 (0,9003) Euro gekostet.