Börse Dax stürzt unter 11.600 Punkte

Kursrutsch im Dax: Der Dax ist unter die Marke von 11.600 Punkten gefallen
Foto: PAWEL KOPCZYNSKI/ REUTERSDer Kursrutsch geht weiter: Nach den massiven Kursverlusten der vergangenen Tage hat der Dax am Dienstag einen zaghaften Erholungsversuch gestartet, diesen am Nachmittag jedoch wieder abgebrochen. Nach Handelsstart in den USA fiel der deutsche Leitindex zurück ins Minus und fiel bis zum Handelsschluss auf Xetra (17.30 Uhr) sogar unter die Marke von 11.600 Zählern. Damit hat der deutsche Leitindex binnen zwei Wochen um rund 1000 Punkte (8 Prozent) nachgegeben. Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählten am Dienstag die Aktien von Deutsche Post, Beiersdorf, Wirecard und RWE, die zwischen 2 und 5 Prozent zulegten.
Anleger bleiben nach den starken Verlusten der vergangenen Tage vorsichtig. "Einige Schnäppchenjäger wagen sich vor - doch sie agieren auf dünnem Eis", sagte ein Händler in Frankfurt. Groß sei auch die Zahl derjenigen, die durch den Kursrutsch der vergangenen Tage aufgeschreckt sei und nun versuche, einen Teil der Gewinne der vergangenen Monate noch in Sicherheit zu bringen.
Wall Street: Dow Jones gibt Gewinne wieder ab
Anleger an der Wall Street gehen ebenfalls auf Nummer sicher und nehmen Geld vom Tisch. Der Dow Jones notierte am Dienstag nach knapp 2 Stunden Handel kaum verändert bei 25.720 Punkten und gab damit seine Anfangsgewinne zum großen Teil wieder ab. In den vergangenen vier Sitzungen hatte er vor allem wegen der Zuspitzung im Handelsstreit fast fünfeinhalb Prozent eingebüßt und allein am Montag den größten Tagesverlust des Jahres 2018 erlitten.
Auch die US-Technologiewerte kamen nach dem jüngsten Kursrutsch nicht recht vom Fleck. Der Nasdaq Stock Market legte am Dienstag im frühen US-Handel um 0,8 Prozent zu, gab dann aber einen Großteil seiner Gewinne wieder ab. Zu den wenigen Gewinnern an der US-Börse zählten die Aktien von Apple und Microsoft mit Gewinnen zwischen 1,5 und 2 Prozent.
Die jüngste Entscheidung von Chinas Währungshütern solle womöglich eher die eigene Währung nach dem jüngsten Kollaps stabilisieren und sei weniger eine Reaktion auf amerikanische Rhetorik und Maßnahmen, glaubt Moyes. US-Präsident Donald Trump hatte China wegen der deutlichen Yuan-Abwertung offiziell als Währungsmanipulator gebrandmarkt.
China lässt Yuan wieder leicht aufwerten
Für leichte Entspannung sorgte Händlern zufolge der Umstand, dass China seine Währung am Dienstag wieder etwas aufwerten ließ. Zuvor hatte die US-Regierung China beschuldigt, den Kurs seiner Valuta zu manipulieren, um sich unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb zu sichern. China hatte am Montag den Yuan abgewertet. "Die Tatsache, dass China die abrupte Abwertung am Montag überhaupt genehmigte, ist kein gutes Zeichen", kommentierte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Peking rechne wohl nicht mit einem baldigen Ende des Handelsstreits und gehe langsam in die Offensive. Insofern bleibe die Stimmung auf dem Börsenparkett angespannt.
Deutsche Post hebt Ziele an
Unter den Einzelwerten standen die Aktien der Deutschen Post mit einem Kursanstieg von 4,3 Prozent an der Dax-Spitze. Der Brief- und Paketzusteller hob seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr etwas an. Zudem fielen die Zahlen für das zweite Quartal ordentlich aus. Analyst Daniel Roeska von Bernstein merkte an, dass sich die Post in einem schwierigen Markt erstaunlich gut geschlagen habe.
Beiersdorf-Papiere drehten nach einem schwachen Handelsauftakt ins Plus und verbuchten zuletzt einen Gewinn von 3,9 Prozent. Das Umsatzwachstum des Konsumgüterkonzerns schwächte sich im zweiten Quartal wie erwartet ab. Das Konsumentengeschäft mit der Marke Nivea legte dabei deutlich stärker zu als die Klebstoffsparte Tesa. Die Jahresprognose wurde bestätigt.
Metro-Aktie knickt ein - Kretinsky dürfte Ziel verfehlen
Metro-Aktien verloren als MDax-Schlusslicht 7,4 Prozent. Wie bereits am Montag belasteten mangelnde Aussichten auf ein höheres Übernahmeangebot des Bieterkonsortiums EPGC um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky. "EPGC bestätigt, dass weder der Angebotspreis erhöht noch die Mindestannahmeschwelle abgesenkt noch das Angebot anderweitig geändert wird."
Varta erhöht Prognose erneut
Der Batteriekonzern Varta hob nach einem starken ersten Halbjahr seine Prognosen erneut an. Varta-Papiere waren mit einem Kursplus von 6,5 Prozent ganz oben im SDax zu finden.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite mit minus 0,55 Prozent erneut auf ein Rekordtief. Damit wurde der jüngste Rekord von minus 0,54 Prozent vom Montag leicht unterboten. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 146,15 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,12 Prozent auf 176,58 Punkte zu.
Der Euro in Dollar notierte zuletzt bei 1,1184 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1182 (Freitag: 1,1106) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8943 (0,9004) Euro gekostet