Börsenprofi Markus Zschaber zeigt 5 starke Aktien im schwierigen Umfeld
Continental - heimlicher Riese am Automarkt

Den Namen Continental verbinden die meisten Menschen wohl mit den klassischen Autoreifen. Doch hinter Continental steckt viel mehr als man auf den ersten Blick meinen könnte. Das in Hannover ansässige Unternehmen hat sich zum zweitgrößten Automobilzulieferer der Welt entwickelt. Zur Produktpalette gehören unter anderem auch Bremssysteme, Fahrassistenzsysteme, Antriebsstränge, digitale Vernetzungslösungen und vieles mehr.

Markus Zschaber ist Gründer der Vermögens-verwaltung V.M.Z. (www.zschaber.de) und Leiter des Instituts für Kapitalmarkt-Analyse (www.kapitalmarktanalyse.com).Bitte beachten Sie die wichtigen Hinweise und den Haftungsausschluss hinter diesem Link.
Die jahrelange Wandlung des Unternehmens wird auch an einer bestimmten Zahl sehr deutlich: Im Continental-Konzern arbeiten insgesamt rund 11.000 Fachkräfte allein im Bereich der Softwareentwicklung.
Das Umsatz- und Ergebniswachstum von Continental hat sich auch im ersten Halbjahr 2016 weiter fortgesetzt, wenn auch in geringerer Dynamik. So stieg der bereinigte Umsatz um 1,2 Prozent auf 19,84 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT konnte hingegen um rund 6,9 Prozent knapp 2,4 Milliarden Euro zulegen. Auch wenn die Wachstumsdynamik sich zuletzt etwas verlangsamt hat, so bin ich weiterhin davon überzeugt, mit Continental einen wirklich sehr soliden und gut positionierten Konzern vorzufinden. Für die Aktie bleibe ich weiterhin sehr positiv gestimmt. Nähere Informationen zu Analyse- und Auswahlprozessen finden Sie auch hier.
Merck - neue Aktienhochs erwartet

Eine moderne Welt sowohl ohne chemische als auch biotechnologische Lösungen ist heute kaum noch vorstellbar. Das Darmstädter Unternehmen Merck KGaA vereint diese beiden Komponenten in perfekter Art und Weise. Mit seinen drei großen Sparten, Healthcare, Life Sciene und Performance Materials verfügt die Merck KGaA über ein sehr breites Produktportfolio, welches im vergangenen Jahr durch die Übernahme des Forschungsmaterialherstellers Sigma-Aldrich noch einmal erweitert wurde.
Die größte Übernahme der Unternehmensgeschichte macht sich auch in den Zahlen des ersten Halbjahres bemerkbar. Der Umsatz legte in den ersten sechs Monaten um 19,3 Prozent zu, das operative Ergebnis stieg sogar um 42,6 Prozent. Auch ohne die Übernahme konnte in den zwei größten Sparten des Unternehmens, Healthcare und Life-Science, ein hohes einstelliges Wachstum erzielt werden.
Trotz der großen Übernahme steht Merck KGaA mit einer Eigenkapitalquote von rund 34,7 Prozent und einem soliden Cash-Flow finanziell weiterhin gut dar. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Merck KGaA auch zukünftig an den Erfolg der Vergangenheit anknüpfen wird und dann werden wir auch sicherlich neue Höchststände der Aktie sehen.
Fresenius Medical Care - Ausnahmestellung bei der Dialysebehandlung

Das in Hof an der Saale ansässige Unternehmen Fresenius Medical Care ist der weltweit führende Anbieter von Produkten zur Dialysebehandlung, die bei chronischem Nierenversagen eingesetzt werden, um das Blutreinigungsverfahren zu ersetzen. Die Hauptursachen für Nierenversagen sind Diabetes und Bluthochdruck, also jene Krankheitsbilder, die mit fortscheitender Urbanisierung und wachsendem Wohlstand vermehrt auftreten. Ein Trend der mittlerweile auch in Asien erkennbar ist.
Weltweit betreibt Fresenius Medical Care ein Netz von über 3400 Dialysekliniken, in denen 2016 erstmals mehr als 300.000 Patienten behandelt wurden. Im ersten Halbjahr 2016 lag der Umsatz bei rund 8,62 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von 6 Prozent. Noch stärker wuchs das operative Ergebnis, welches um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen konnte.
Von 2011 bis 2015 stieg der Umsatz konstant um rund 33 Prozent und dieses wird auch in Zukunft so sein, denn der Bedarf an Dialysebehandlungen wird nicht nachlassen, im Gegenteil, er wird sich in den nächsten Jahren noch einmal dramatisch erhöhen. Anleger finden hier ein wirklich hoch interessantes Unternehmen vor, von dem langfristig orientierte Anleger sicher profitieren werden und das in vielen unserer Kundendepots wieder zu finden ist.
Gea - Outperformer im MDax

Die im MDax gelistete GEA Group gehört zu den absoluten Perlen des deutschen Mittelstandes. Das Unternehmen zählt zu den weltweit wichtigsten Systemanbietern für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie. Gea bietet seinen Kunden eine Vielzahl von Speziallösungen, die beispielsweise einen wichtigen Bestandteil bei der Produktion, Verarbeitung und Verpackung von Milch bilden.
Des Weiteren bietet GEA mit seinen rund 250 Tochterunternehmen wichtige Technologien, die beispielsweise bei der Bierbrauerei oder der Weiterverarbeitung von Lebensmitteln wichtige Schlüsselrollen spielen. Mit seinen Produkten deckt GEA damit einen uns oftmals wenig bekannten, aber unerlässlichen Teil unseres täglichen Lebensmittelbedarfs ab.
Mit rund 17.000 Mitarbeitern erwirtschaftete das Düsseldorfer Unternehmen im ersten Halbjahr 2016 einen Umsatz von rund 2,1 Milliarden Euro, welches einen Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Sehr erfreulich hingegen war die Entwicklung des Geschäftsergebnisses, denn das EBIT, also das Ergebnis vor Steuern und Zinsen, lag im ersten Halbjahr 2016 bei 167,2 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum lag das EBIT nur bei 46,6 Millionen Euro.
Hier kann man die Wirkung des Spar- und Strategieprogramms "Fit für 2020" gut erkennen. Dieses war notwendig geworden, um die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit in einem teils schwierigen Marktumfeld zu halten. Diese Entwicklung würdigten auch die Anleger, denn seit Jahresbeginn liegt die Aktie rund 33 Prozent im Plus und zählt damit zu den großen Outperformern im MDax.
Ich bin zuversichtlich, dass GEA auch in den kommenden Jahren, besonders wenn man die globalen Trends einer stetig wachsenden Weltbevölkerung und damit verbunden einem steigenden Bedarf an Lebensmitteln berücksichtigt, gute Performancechancen mit sich bringt. Für langfristige Anleger sicherlich ein lohnenswertes Investment, wir haben die Quote der Aktie erneut innerhalb unserer Fonds erhöht.
Lockheed Martin - Kursgewinne mit moralischem Makel

GRAFIK Börsenkurse der Woche / 2015 / KW 36 / Lockheed
Foto: manager magazin onlineKrieg ist so alt wie die Menschheit selbst. In Zeiten, in denen Konflikte wie in der Ukraine ungelöst bleiben, Terrorgruppen wie der IS die Nachrichten bestimmen und China sehr aggressiv Territorialansprüche durchsetzt, ist militärische Aufrüstung trotz teils knapper Staatskassen weltweit weiterhin voll im Trend. Auch wenn die weltweiten Rüstungsausgaben zuletzt leicht zurückgingen, lagen sie 2015 immer noch 55 Prozent über dem Niveau von 2000. Von dieser steilen Entwicklung profitiert auch das US-Unternehmen Lockheed Martin, welches als größter Produzent von Rüstungsgütern weltweit gilt.
Dabei bietet Lockheed Martin eine Vielzahl an militärischen Lösungen. Zur Produktpalette gehören unter anderem Mehrzweckkampfflugzeuge, Raketen, Radar- und Flugabwehrsysteme und eine Vielzahl von militärischen Fahrzeugen, darunter beispielsweise mobile Artillerieraketensysteme.
2015 erwirtschaftete Lockheed Martin insgesamt einen Gesamtumsatz von 46,1 Milliarden Dollar. Und auch das erste Halbjahr 2016 gestaltete sich sehr positiv, der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten um rund 13 Prozent auf 24,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn lag mit 2,86 Milliarden Dollar um 6 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.
Diese positive Entwicklung ist auch gut am Aktienkurs abzulesen. Auf Sicht von drei Jahren liegt die Aktie fast 100 Prozent im Plus. Lockheed Martin zählt als zentraler Anbieter von Rüstungsgütern zu den absoluten Basisinvestments mit einer sehr stabilen Marktstellung. Wer die moralischen Kritikpunkte mit sich selbst vereinbaren kann, wird auch in Zukunft mit diesem Unternehmen sicher eine gute Performance erzielen.