Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Herr Grüner!

IBM vs. Nasdaq - Kurskorrektur statt Höhenflug
Wer in den US-Aktienindex Nasdaq 100 investiert hat, kann sich zu den großen Profiteuren des laufenden Bullenmarkts zählen. Auch im Jahr 2013 ist der Technologie-Index mit einem Zuwachs von 28,6 Prozent ganz vorne mit dabei. Google , Facebook , Amazon und Co. sorgen für positive Schlagzeilen. Doch nicht alle großen Technologie-Aktien ziehen an der Wall Street mit. Einer dieser Titel, der im "Schatten" der Entwicklung des Index steht, ist IBM .
Der jüngste Kurssturz auf rund 173 US-Dollar bedeutete ein neues Jahrestief. Die Aktie aus dem Dow Jones Index ist mit der jetzigen Korrektur auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen und hat damit über 38 Prozent des Anstiegs seit Mai 2010 korrigiert. Mit einem KGV von rund 12 und einer Dividende von über 2 Prozent ist "big blue" jetzt recht günstig bewertet. Ein aussichtsreiches Chance-Risiko-Verhältnis und ein schönes Gegenbeispiel für diejenigen, die Aktien in der aktuellen Hochphase pauschal als "überbewertet" bezeichnen.
S&P 500 - künftig enormes Aufwärtspotenzial

"The Big Picture" - Bei Aktienmärkten lohnt sich stets der Blick auf die langfristige Entwicklung: "Gefährliche" Schwankungen werden relativiert, übergeordnete Trends treten in den Vordergrund. So ist zwischen 1965 bis 1980 im S&P 500 zwar eine zähe Seitwärtsphase zu beobachten, innerhalb der einzelnen Jahre kann man jedoch keinesfalls von "ruhigen Zeiten" sprechen.
Vom Tief des Jahres 1970 bis zum Hoch des Jahres 1973 stieg der Index um 73,5 Prozent an, um bis zum nächsten Zwischentief des Jahres 1974 wieder knapp 50 Prozent zu verlieren. Doch der Rückblick verklärt Vieles! Überträgt man dieses Szenario auf die "zähe Seitwärtsphase mit enormen Turbulenzen" der letzten 15 Jahre, so werden die Aktienmärkte auch diese Schwankungen in der Zukunft mit Sicherheit relativieren können. Die Märkte bieten in unmittelbarer Zukunft unbeachtetes und enormes Aufwärtspotential - es kommt auf den Blickwinkel an!
Google - trotz 1000 Dollar pro Aktie kein Ende in Sicht

Erneut hervorragende Zahlen beim Internet-Giganten: Vergangenen Freitag legte die Google-Aktie um rund 123 US-Dollar oder fast 14 Prozent zu. Zum Vergleich: Der Börsengang im Jahr 2004 erfolgte zu 85 US-Dollar pro Aktie. Die hervorragende Kursentwicklung der letzten Jahre belegt das Wachstum, die Innovationskraft und die Wandlungsfähigkeit des US-Konzerns.
Doch ebenso wird die Wichtigkeit von langfristigen Engagements unterstrichen. Gelegenheiten, die Aufwärtsbewegung aufgrund von zwischenzeitlichen Korrekturen zu verlassen, gab es zuhauf. Sei es aus Sorge um die Zukunftsaussichten, dem Drang "Gewinne zu realisieren" oder durch sinnlose "Absicherungen" mit Stop-Loss-Limits. Gelegenheiten genug, um sich über verpasste Aufwärtsbewegungen zu ärgern. Die psychologische Marke von 1000 US-Dollar ist nun geknackt - und es besteht bisher kein Anlass zu glauben, dass diese Erfolgsgeschichte in naher Zukunft zu Ende geht.
Dax-Volatilität - neue Rekorde nicht ungewöhnlich

"Dax bei 9000 Punkten!" Eine Prognose, die noch vor wenigen Jahren als reißerisch und unglaubwürdig eingeschätzt wurde - und die in den letzten Tagen zur Realität geworden ist. Dabei ist die Kursentwicklung insbesondere im laufenden Jahr alles andere als spektakulär. Bereits zu Jahresbeginn schrieben wir: "Um neue Rekordmarken im Dax zu erreichen, genügt bereits die Ausnutzung der normalen Schwankungsbreite".
Was in Punkten ausgedrückt spektakulär anmutet, ist prozentual betrachtet eher Durchschnitt. Aktuell notiert der deutsche Leitindex knapp 18 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Wenn der Dax steigt, dann steigt er kräftig - in positiven Jahren seit 1980 im Durchschnitt um 25 Prozent! Die Schwankungsbreite ist trotz des neuen Rekordniveaus im Vergleich zu vorangegangenen Jahren immer noch auf einem moderaten Niveau.
S&P 500 Kurs vs. S&P 500 KGV - noch keine Überbewertung bei US-Aktien

Zahlreiche Anleger sorgen sich darum, dass die Aktienmärkte nach der Aufwärtsbewegung der letzten Jahre mittlerweile "überbewertet" sein könnten. Insbesondere der US-Aktienmarkt wird kritisch betrachtet: Das KGV des S&P 500 liegt mit 19,7 bereits über dem historischen Mittel von 16. Zu hoch, zu weit, zu schnell? Keinesfalls!
Das enorm hohe KGV zu vorangegangenen Index-Höchstständen zeigt: Von einer Überbewertung kann im historischen Vergleich keine Rede sein. Zudem sollte ein weiterer fundamentaler Faktor nicht aus dem Fokus gerückt werden: Solange die Schere zu den KGVs der Anleihemärkte so groß ist, ist ein gewaltiges "Nachholpotential" an den Aktienmärkten gegeben.
EM vs. S&P - Schwellenländer ja, aber nur als Beimischung

Während die Emerging Markets von 2002 bis zum absoluten Hochpunkt vom 29.Oktober 2007 die absoluten Überflieger waren, erwiesen sie sich in den letzten Jahren eher als Bremsklotz in den Portfolios. Durch Medien und "Spezialisten" wurden sie jahrelang hochgepriesen und jede Korrektur wurde zur "Nachkaufchance" erklärt. Entsprechende Übergewichtungen in den Portfolios zahlreicher Anleger waren die Folge.
Der S&P 500 - einer der am breitesten aufgestellten Indizes - konnte die Emerging Markets in den letzten drei Jahren klar abhängen und ist auch auf lange Sicht gesehen deutlich weniger volatil. Sollte man die Emerging Markets deshalb komplett vernachlässigen? Auf keinen Fall! Als Beimischung sind die Emerging Markets in einem global aufgestellten Portfolio unersetzlich - auch wenn die Einschätzungen der Medien derzeit eher von Sorgen um das "abgeschwächte" Wachstum geprägt sind.
EuroStoxx 50 vs. Dax - weiterhin intaktes Aufwärtspotenzial

Während diverse europäische Länderindizes neue Allzeithochs markieren, müsste der EuroStoxx 50 noch immer rund 80 Prozent zulegen, um seine alte Höchstmarke zu erreichen. Umso erstaunlicher, da der EuroStoxx 50 lediglich eine Auswahl bedeutender Titel dieser europäischen Länderindizes vereint. Erschwerend für die Entwicklung kommt allerdings hinzu, dass der EuroStoxx 50 als Kursindex ohne Dividenden dargestellt wird - bei einer Dividendenrendite von über 4 Prozent ein signifikanter Nachteil.
Doch die derzeitigen Kennzahlen stimmen weiterhin positiv, dass der intakte Aufwärtstrend weitergeht. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat der EuroStoxx 50 rund 15 Prozent zugelegt. Eine fortgesetzte Stabilisierung der Euro-Zone würde weiteres Aufwärtspotential freisetzen - und die Schere zum Dax und weiteren Länderindizes wieder etwas schließen.