Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Herr Grüner!

Facebook - trotz Aufschwungs immer noch am Anfang
Trotz der relativ kurzen Börsenzugehörigkeit blickt die Facebook-Aktie auf eine turbulente und ereignisreiche Vergangenheit zurück. Von der überschwänglichen Euphorie, die sich im Vorfeld des Börsengangs ausgebildet hatte, war bereits nach wenigen Handelstagen nichts mehr übrig. Schnell hatte die Mehrheit der Marktteilnehmer die Aktie als "Flop" abgestempelt. Die Aufnahme in die Portfolios unserer Kunden - nahe am Tief - wurde von heftigen Diskussionen begleitet.
Diese Fehleinschätzung hat sich nach der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen schlagartig aufgelöst. Nur so erscheint es überhaupt erklärbar, dass ein Unternehmen dieser Größenordnung an einem Handelstag rund 30 Prozent zulegen kann.
Ein wichtiger Schritt - und doch steht Facebook erst am Anfang.
Amazon - enorm hohes KGV ist noch kein Problem

Amazon-Aktionäre haben sich mittlerweile an "fehlende" Gewinne gewöhnt. Kein Problem - befindet sich die Aktie doch schon seit langem im Aufwind. Seit Jahren wird bei Amazon ein konsequenter Expansionskurs gefahren, der die Erwirtschaftung von Gewinnen hinten anstellt. Das Konzept geht bisher prächtig auf: Mittlerweile ist die Vormachtstellung im globalen Wettkampf um Marktanteile mehr als gefestigt, die Marktkapitalisierung beträgt rund 137 Milliarden US-Dollar.
Im zweiten Quartal 2013 steht zwar unter dem Strich ein kleiner Verlust von rund sieben Millionen Dollar zu Buche, der Umsatz stieg allerdings um 22 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar an. Obwohl die Analysten mehr erwartet hatten, steckte der Aktienkurs diesen Verlust relativ klaglos ein. Ein KGV im dreistelligen Bereich? Noch ist das kein Problem. Die Erwartungshaltung an zukünftige Gewinne ist jedoch hoch. In der Zukunft muss Amazon also im wahrsten Sinne des Wortes "liefern".
Microsoft - langfristig weiter gute Perspektive

Sinnbildlich für die Nervosität, die momentan unter vielen Marktteilnehmern herrscht: Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen - welche die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnten - stürzte die Microsoft-Aktie an einem Handelstag um über 10 Prozent ab. Eine enorme Bewegung für ein derartiges "Schwergewicht".
Auch wenn Microsoft weiterhin Milliardengewinne einstreicht und in den Bereichen Cloud Computing und im Lizenzgeschäft seine starke Marktstellung untermauert hat - die Sorgen um die anhaltenden Probleme im Tablet- und PC-Markt überwiegen. Eine heftige Reaktion - mit lediglich kurzfristigen Auswirkungen.
Langfristig betrachtet gilt es, diesen Absturz zu relativieren: Per Saldo ist bereits das Jahr 2013 für die Aktionäre immer noch deutlich positiv. Die überzogene Erwartungshaltung der Analysten wurde schlagartig abgebaut, Nachzügler erhalten eine erneute Einstiegschance. Der Erfolg des Unternehmens steht weiterhin auf einem sehr breiten Fundament.
Siemens - gefühlte Volatilität versus tatsächliche

Ein weiteres Beispiel für nervös reagierende Anleger in der laufenden Berichtssaison. Die Gewinnwarnung von Siemens sorgte in der vergangenen Woche für einen Einbruch der Aktie um mehr als 6 Prozent. Dabei ist 2013 ohnehin schon ein bewegtes Jahr für den global agierenden Mischkonzern: Die Abspaltung von Osram sorgte für zusätzliche Dynamik, das Ende der Ära Peter Löscher ist besiegelt.
Betrachtet man die absoluten Kursbewegungen im Jahr 2013 bleibt allerdings festzustellen: Die Schwankungsbreite ist im Vergleich zu vorangegangenen Jahren keinesfalls erhöht. Damit steht die Siemens-Aktie sinnbildlich für den gesamten deutschen Aktienindex Dax : Die gefühlte Volatilität ist auch in 2013 höher als die tatsächliche.
BASF - weiterhin Grund zum Optimismus

Die nächste Aktie im Kreuzfeuer der Analysten: Nach der Veröffentlichung "überraschend schwacher Zahlen" musste die Aktie des Chemiekonzerns an einem Handelstag fast 5 Prozent abgeben. In der Folge fällt der Blick in die Zukunft verhaltener aus: BASF rechnet vorläufig nicht mit einer Belebung der Weltwirtschaftswachstums und einer gesteigerten Chemienachfrage im zweiten Halbjahr 2013.
Auch wenn dieses Vorhaben sehr ambitioniert erscheint: BASF rückt nicht von seinen Jahreszielen ab. Die Entwicklung einiger Sparten ist weiterhin äußerst positiv und lässt einige Analysten trotz des schwächeren Quartals optimistisch in die Zukunft blicken. Die breite Diversifikation des Konzerns und die gefestigte Marktstellung werden es dem Konzern immer wieder ermöglichen, kurzfristige Unruhen schadlos zu überstehen.
Starbucks - hohe Erwartungen sind gerechtfertigt

Die weltweit größte Kaffeehauskette glänzte in der vergangenen Woche mit hervorragenden Quartalszahlen und konnte die Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen. Starbucks setzt seinen weltweiten Expansionskurs fort - und etabliert sich speziell auch in Deutschland. Die Strategie ist einfach aber effizient: Ein verständliches Geschäftsmodell, verbunden mit einer Hochpreisstrategie und dem Fokus auf "Markenimage" bescheren dem Unternehmen seit Jahren gesundes Wachstum und ordentliche Gewinne - Aktionäre freuen sich über die anhaltende Kursrally.
Die günstigen Einkaufspreise von Kaffeebohnen, die seit ihrem Hoch Mitte 2011 um rund 60 Prozent eingebrochen sind, tragen ebenfalls zum derzeitigen Erfolg bei. Die Erwartungshaltung der Analysten wird zunehmend höher, ist aber momentan ohne Zweifel gerechtfertigt. Zudem werden Anlegern weiterhin steigende Dividenden in Aussicht gestellt.
Qualcomm - gute Chancen auf steigende Marktanteile

Hervorragende Zahlen auch beim US-Technologiekonzern Qualcomm - ein Titel, der eher selten auf der Einkaufsliste deutscher Anleger zu finden ist. Die Ziele für das laufende Geschäftsjahr wurden nach den letzten Quartalszahlen angehoben. Der Weltmarktführer im Bereich Mobilfunkchips profitiert vor allem von steigenden Preisen und Absatzzahlen bei Mobiltelefonen. Die Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt enorme 35 Prozent auf mittlerweile 6,24 Milliarden US-Dollar. Auch der bereinigte Gewinn von 1,82 Milliarden US-Dollar konnte die Erwartungen der Analysten übertreffen.
Die Chancen des innovativen Unternehmens auf eine weitere Vergrößerung der Marktanteile stehen gut, der technische Vorsprung gegenüber anderen Chipspezialisten soll weiter ausgebaut werden. Die Marktkapitalisierung beträgt mittlerweile mehr als 110 Milliarden US-Dollar.