Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Herr Harms!

Nicht nur der Vorstand der TAG, sondern auch die Immobilienmesse Expo Real lenkte diese Woche die Aufmerksamkeit der Anleger auf den Immobiliensektor. Der ist in Deutschland durchaus als gesund zu bezeichnen, denn die Preisentwicklungen der Immobilien sind solide und die Vermietungs- und Verpachtungsperspektiven bessern sich weiter.
Auch bei den Immobilienaktiengesellschaften ist Bewegung zu beobachten, wie die geplante Übernahme der GSW durch die Deutsche Wohnen zeigt. Grund und Basis genug für die Kurse des Sektors, sich weiter aufzuschwingen. Damit ergeben sich nach der jüngsten Abwärtskorrektur innerhalb des langen Trends nun wieder Einstiegsmöglichkeiten.
US-Etatstreit: Wiederholungssendung mit einem Unterschied

Die Zeit wird langsam knapp für die US-amerikanischen Streithähne. Es ist wie eine Wiederholungssendung aus dem letzten Jahr. Republikaner und Demokraten können sich weder auf ein Haushaltsgesetz einigen, noch signalisieren sie Bereitschaft, die Schuldengrenze rechtzeitig zu erhöhen. Dennoch gibt es einen Qualitätsunterschied zum Vorjahr - der Finanzminister hat kaum noch geheime Kassen und Buchungstricks offen.
Also kam erst die Haushaltssperre und nun geht es um die generelle Zahlungsfähigkeit der USA. Die Aktieninvestoren zeigen sich dennoch nur wenig beeindruckt. Der Aufwärtstrend des S&P 500 ist vollständig intakt, die Korrekturen nur gering. Eine Lösung sollte es schon geben, daher bleibt der Anleger im US-Markt positioniert. Einige Gewinnmitnahmen schaden dabei auf dem erreichten Niveau aber nie.
Euro Stoxx 50: Der Weg heraus aus der Rezession

Der Sentix-Index für Oktober fiel um 0,4 auf 6,1 Punkte, so die Investmentberatung Sentix. Befragt werden dafür Anleger, Portfoliomanager und Analysten. Damit spiegelt der Indikator wider, wie institutionelle Anleger die europäische Konjunkturentwicklung einstufen. Und das liest sich eher verhalten: Zwar beurteilen die Investoren die Lage so gut wie seit Oktober 2011 nicht mehr, schätzten aber die Aussichten für die kommenden sechs Monate etwas trüber ein.
Den Aktieninvestor sollte das aber gar nicht beunruhigen. Die Überwindung der Rezession in Europa geht ihren Gang, auch wenn der Rückschritte beinhalten wird. Daher ist es gut, sich rechtzeitig am europäischen Aktienmarkt zu positionieren, bevor sich die Wachstumsraten stabilisiert haben und damit auch die Kurse bereits deutlicher angezogen sein werden.
Versicherungen Deutschland: Mehr Wetterextreme

Die Hagelunwetter, die im Juli und August Deutschland heimsuchten, kosten die Versicherer nach Angaben des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft 2,7 Milliarden Euro. Zusätzlich wird die Branche durch Flutschäden in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euri belastet. Die Versicherungswirtschaft führt die Häufung solcher Naturkatastrophen in Mitteleuropa auf den Klimawandel zurück.
Laut einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, der FU Berlin und der Universität Köln muss in den kommenden Jahrzehnten mit mehr Wetterextremen gerechnet werden. Zunehmende Großschäden und die anhaltenden Schwierigkeiten durch die niedrigen Zinsen lassen erwarten, dass der Aufwärtstrend für Versicherungswerte zunächst einmal zum Halten gekommen sein könnte.
Chemie Deutschland: Chancen für den "Querschnittslieferanten"

Die deutsche Industrie hat, wie diese Woche bekannt wurde, ein Auftragsproblem, nämlich zu geringe Nachfrage aus dem Ausland und vor allem aus Übersee. Kein Wunder, dass auch die Industrieproduktion dem Auftragsverlauf folgend gedrosselt wurde. Quer durch die Branchen zieht sich diese Auswirkung der Wachstumsschwäche in den USA und in Asien. Aber es gibt sie doch, die glückliche Ausnahme.
Die Chemiker, vor allem die Spezialchemiekonzerne, die wichtig Vorprodukte für viele Verarbeitungsbereiche zur Verfügung stellen, erfreuen sich ungebrochen reger Nachfrage aus den großen Schwellenländern Asiens. Ein recht stetiges Wachstum, dass von vielen Abnehmerbranchen, wie Automobilherstellern, Bauindustrie, Elektronik, Textil- oder auch Nahrungsmittelindustrie stammt.
Die Chemie als "Querschnittslieferant" profitiert auch von noch so leichtem Wachstum der Weltwirtschaft überproportional. Und das lässt ein Investment sehr lohnenswert erscheinen.
Versorger Deutschland: Druck auf die Margen

Schon länger stehen die Energieversorgungskonzerne unter Druck. Die "Liberalisierung" der Strommärkte durch die EU machte den Anfang. Dann folgten Eingriffe in die Preisbildung, teure umweltpolitische Maßnahmen, Emissionsrechte und schließlich die Energiewende. Und gerade die letztgenannte hat einen sehr starken Druck auf die Margen der Unternehmen aufgebaut.
In dieser Woche nun wurde bekannt, dass angesichts der anhaltend hohen Einspeisung erneuerbarer Energien in die Netze die großen deutschen Versorger die Stilllegung umfangreicher konventioneller Kraftwerkskapazitäten planen. Ob diese Stilllegungen genehmigt werden ist fraglich, denn die Versorgungssicherheit auch in Spitzenzeiten hat Vorrang vor dem Aktionärsinteresse. Auch unrentable Kraftwerke müssen wohl weiter betrieben werden und die Entschädigung deckt potentielle Verluste nur teilweise. Versorgertitel bleiben also weiter vor allem eines - recht uninteressant.
Stahl Global: Hoffnungsschimmer inmitten der Krise

Die Stahlindustrie erwartet im kommenden Jahr anziehende Geschäfte. 2014 soll die Nachfrage in Deutschland gemäß den Prognosen der Wirtschaftsvereinigung Stahl um 3 Prozent steigen. Die Hersteller profitieren unter anderem davon, dass Kunden ihre Lager wieder auffüllten. Ein echter Hoffnungsschimmer - denn in Europa steckt die Schwerindustrie seit mehr als zwei Jahren in einer Krise.
Die eingebrochene Stahlnachfrage in den Peripheriestaaten und Überkapazitäten machen vielen Unternehmen das Überleben schwer. In Europa liegt die Nachfrage derzeit knapp 30 Prozent unter dem Niveau von 2006. In Italien und Spanien beträgt das Minus sogar mehr als 50 Prozent. Dabei ist die Nachfrage weltweit sogar gestiegen. Dem Weltstahlverband zufolge wird die Nachfrage in diesem Jahr global um 3,1 Prozent auf 1,48 Milliarden Tonnen zulegen. Im kommenden Jahr erwartet die Branche ein Plus von 3,3 Prozent auf 1,52 Milliarden Tonnen. Die Aussichten für Stahltitel hellen sich also auf.