Börsenkurse der Woche Überraschen Sie uns, Herr Grüner!

Ein Luxusriese, ein Brauereigigant, ein Investmentschwergewicht und andere - die Kurskorrekturen der vergangenen Wochen bieten Einstiegschancen bei starken Werten. Die wöchentliche Show der markantesten Börsenkurse auf manager magazin online - heute von Börsenprofi Thomas Grüner
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Anheuser-Busch - Phantasie nach Kurskorrektur

Im reiferen Stadium des Bullenmarktes sind vor allem global aufgestellte Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung, hohen Marktanteilen und solider Dividende gefragt. Der international aufgestellte Brauereikonzern mit belgischem Hauptsitz erfüllt diese Kriterien. Das Produktportfolio umfasst namhafte Marken wie Budweiser, Löwenbräu, Stella Artois und Beck's.

Im Zusammenhang mit Qualitätswerten, die einen nachhaltigen Aufwärtstrend verfolgen, erweisen sich Korrekturen als außerordentlich nützlich: Den Anlegern bieten sich immer wieder attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Aktuell notiert die Aktie rund 10 Prozent unter ihrem Allzeithoch im April 2013. Die Kursfantasie ist trotz dem hervorragenden Verlauf der letzten Jahre noch nicht ausgeschöpft.

LVMH - Ausnahmeanbieter im Luxusmarkt

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Louis Vuitton Moet Hennessy - diese Aktie steht für Luxus. Das Portfolio des Unternehmens besteht aus mehr als 60 Prestige-Marken aus den Bereichen Weine und Spirituosen, Mode und Lederwaren, Parfüm und Kosmetik sowie Uhren und Schmuck, die weltweit in eigenen Geschäften vertrieben werden. Der Umsatzerlös stieg 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf über 28 Milliarden Euro - insbesondere durch die immer stärker werdende Marktstellung in China.

Zum Allzeithoch des Jahres 2013 hat die Aktie um mehr als 10 Prozent konsolidiert. Die Dividendenrendite liegt beim derzeitigen Kursniveau bei 2,5 Prozent. Zu beachten ist, dass LVMH  seit 2003 jedes Jahr außer in den Jahren 2008/2009 seine Dividende erhöht hat. Die Exklusivität der Markennamen und die globale Ausrichtung stellen ein Alleinstellungsmerkmal dar - dies spricht für ein nachhaltig wachsendes und solides Geschäft auch in der Zukunft.

Blackrock - Attraktive Dividendenrendite

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Unter deutschen Anlegern nicht gerade einer der bekanntesten und beliebtesten Titel - und dennoch eines der größten Investmentunternehmen der Welt. Zum Produktportfolio gehören unter anderem die ETFs der iShares-Plattform. Das Unternehmen verwaltet rund drei Billionen Euro an Kundengeldern. Zum Kundenkreis zählen unter anderem Versicherungen, Staatsfonds und Banken, aber auch Finanzberater und Privatpersonen.

Der Umsatzerlös konnte sich im Zeitraum von 2009 bis 2012 nahezu verdoppeln und stieg von 4,7 Milliarden Euro auf 9,3 Milliarden Euro an. Im Mai 2013 wurde ein neues Allzeithoch erreicht, seitdem hat die Aktie um mehr als 10 Prozent korrigiert. Zusätzliche Attraktivität verspricht die Dividendenrendite von über 2 Prozent zum derzeitigen Kursniveau.

AT&T - Schwergewichts-Aktie mit Anleihecharakter

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Mit knapp 400.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 160 Miliarden US-Dollar zählt AT&T zu den weltweit größten Telekommunikationsunternehmen - in über 220 Ländern ist telefonieren mit AT&T möglich. Das Unternehmen hat eine lange Dividendenhistorie, die derzeitige Dividendenrendite liegt bei über 5 Prozent. Eine äußerst attraktive Aktie mit "Anleihecharakter" - insbesondere nach der jüngsten Kurskorrektur.

Mit einer Marktkapitalisierung von 194 Milliarden US-Dollar gehört AT&T zu den absoluten Schwergewichten am Aktienmarkt - und ist auch zukünftig bestrebt, seine starke Marktposition weiter auszubauen: Die Presse berichtet regelmäßig von Übernahmeplänen konkurrierender Unternehmen wie Telefonica  oder Vodafone .

MSCI World - weltweiter Bullenmarkt seit 2009

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Weltweit haben sich die Aktienmärkte seit dem Tiefpunkt im März 2009 mehr als verdoppelt - von Optimismus war während der gesamten Aufwärtsbewegung jedoch nahezu nie etwas zu spüren. Korrekturen wurden in diesem "ungeliebten" Bullenmarkt stärker und einflussreicher wahrgenommen als der tatsächlich dominierende Trend - dieser ist äußerst positiv!

Die aktuelle Korrektur wird stets als die Schlimmste überhaupt wahrgenommen - so auch die temporäre Abwärtsbewegung im Anschluss an das Erreichen neuer Rekordstände im Mai 2013. Die Presse sprach von einem wahren "Absturz" der Börse. Hebt man den Blick, ist die jüngste Korrektur allerdings geradezu unerheblich - der laufende Bullenmarkt hat seine Robustheit schon in weitaus kritischeren Phasen mehrfach bewiesen.

Nikkei 225 - hohe Volatilität bei japanischen Aktien

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Der Kursverlauf des Nikkei 225 im Jahr 2013 gleicht einer Achterbahnfahrt. Dem spektakulären Anstieg der ersten Monate folgte eine kräftige Korrektur. Am 23. Mai erreicht der Index im Tagesverlauf fast 16.000 Punkte - im Vergleich dazu korrigierte der Nikkei  innerhalb kurzer Zeit um mehr als 20 Prozent - genug, um per Definition von einem Bärenmarkt zu sprechen.

In einem Land, das jahrzehntelang durch Überschuldung und Deflation "gelähmt" wurde, erscheinen radikale Schritte irgendwann unumgänglich. Die Aufnahme weiterer Schulden zu Gunsten milliardenschwerer Konjunkturpakete soll den Weg aus der Misere ebnen. Der japanische Aktienmarkt reagiert mit gesteigerter Volatilität. Ministerpräsident Shinzo Abe ist jedenfalls bereit, dieses heikle "Experiment" konsequent zu verfolgen.

Nikkei 225 - Wechselkursschwankungen drücken die Rendite

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Durch den Begriff "Währungskrieg" in der Presse dramatisiert, sind kurzfristig betrachtet in der Tat erhebliche Währungseffekte zu beobachten. Die Ankündigung der Japaner, die Geldmenge signifikant zu erhöhen, sorgte für einen erheblichen Einbruch des japanischen Yen  im Vergleich zu anderen Weltwährungen. Die Abwertung des Yen zum US-Dollar erreichte teilweise 25 Prozent.

Paradiesische Verhältnisse für global orientierte japanische Anleger - im Gegenzug ist die Rendite am japanischen Aktienmarkt für ausländische Investoren weit weniger spektakulär. Genug Anlass für die Presse, die Situation durch den Begriff "Währungskrieg" zu dramatisieren. Langfristig orientierte Investoren lassen diese Kapriolen dagegen eher kalt.

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