Börse Dax startet mit leichten Gewinnen in den April, Ölpreise stabil

Händlerin an der Deutschen Börse in Frankfurt am Main: Der Dax legt in dieser Woche um 0,98 Prozent zu
Foto: Boris Roessler / dpaTrotz düsterer Konjunkturprognosen sind Europas Börsen stabil in das neue Quartal gestartet. Auch ein etwas schwächer als erwartet ausgefallener Stellenaufbau in den USA konnte am Freitag daran nichts ändern. Der Dax schloss 0,22 Prozent im Plus auf 14.446 Zähler – nach kräftigen Aufschlägen zum Wochenanfang und anschließenden Verlusten bedeutet das für den deutschen Leitindex in dieser Woche ein Plus von knapp einem Prozent.
Dax
Der EuroStoxx 50 rückte um 0,41 Prozent auf 3919 Zähler vor. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel legte um 0,58 Prozent auf 31.193 Zähler zu.
Im März entstanden zwar mit 431.000 neuen Jobs weniger neue Jobs in den USA als erwartet. Doch wurden die Februar-Zahlen deutlich nach oben korrigiert. Zudem fiel die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent von 3,8 im Februar. Damit dürfte annähernd Vollbeschäftigung erreicht sein.
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Neben der hohen Inflation bleiben die Folgen des Krieges in der Ukraine der zentrale Faktor für die Märkte. "Die Tage, in denen die deutsche Wirtschaft mit russischem Gas die Wertschöpfungsketten für viele Produkte aufrecht halten kann, könnten gezählt sein", warnte Marktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Experten prognostizierten einen negativen Domino-Effekt für die deutsche Wirtschaft, der nicht mehr aufzuhalten und nur schwer reparabel wäre.
Allianz und Bankenaktien gefragt
Bei den Einzelwerten am deutschen Markt sorgten Analystenkommentare für Bewegung. Aktien von Allianz gewannen 0,7 Prozent, nachdem sich die Bank Citigroup positiv zu den Papieren des Versicherers geäußert hatte.
Die Anteilscheine der Deutschen Bank stiegen um 2,7 Prozent, hier hatten die Experten der US-Bank JPMorgan fast 30 Prozent Aufwärtspotenzial für den Kurs ausgemacht. Commerzbank-Papiere kletterten an der Spitze des MDax um 3,6 Prozent nach oben.
Am Index-Ende fielen die Aktien von Jungheinrich um fast 5 Prozent. Die Bank of America hatte ihr negatives Votum für den Logistikspezialisten bekräftigt und das mit Lieferengpässen begründet.
Stratec-Papiere schnellten an der Spitze des Nebenwerteindex SDax um fast 22 Prozent nach oben. Informierten Personen zufolge sind mehrere Finanzinvestoren an dem In-vitro-Diagnostiker interessiert.
KKR steigt komplett bei Hensoldt aus
Aktien von Hensoldt fielen dagegen um rund 5 Prozent. Der Großaktionär KKR hatte 8,8 Millionen Anteilscheine platziert. Damit ist der Finanzinvestor nun komplett aus dem Rüstungskonzern ausgestiegen. Die Titel hatten zuletzt deutlich von den geplanten Investitionen der Bundeswehr profitiert.
US-Börsen kraftlos
Positiv gewertete Signale vom US-Arbeitsmarkt schüren an der Wall Street Spekulationen auf größere Zinsanhebungen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Freitag 0,2 Prozent tiefer bei 34.604 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 4513 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,5 Prozent auf 14.145 Punkte nach.
Asiatische Börsen überwiegend im Minus
Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag mehrheitlich erneut etwas nachgegeben. Der japanische Nikkei-Index sank um 0,56 Prozent auf 27.665 Punkte. Die Verluste begründeten die Marktstrategen der Deutschen Bank neben den internationalen Vorgaben auch mit der Quartalsumfrage ("Tankan") der Notenbank. Der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen ging zum März zurück. Auch der Stimmungsindex für die großen, nicht produzierenden Unternehmen sank. Es hätte allerdings schlimmer kommen können: Ökonomen hatten mit einer noch deutlicheren Verschlechterung der Stimmung gerechnet.
Bitcoin erholt sich von Kursrutsch
Die weltweit bekannteste Digitalwährung Bitcoin hatte am Freitag zunächst wieder deutlich nachgegeben. Auf der Handelsplattform Bitstamp notierte die Cyberdevise zwischenzeitlich 4 Prozent schwächer bei rund 45.000 US-Dollar, konnte sich im Tagesverlauf aber wieder auf 46.400 US-Dollar erholen. Im November 2021 hatte der Bitcoin ein Rekordhoch von 69.000 US-Dollar erreicht und war bis Ende Januar dann auf 35.000 US-Dollar abgestürzt. Seitdem hat sich die Cyberwährung wieder deutlich erholt. Sie spielt auch als Fluchtwährung für russische Oligarchen eine Rolle.
Bitcoin
Euro in der Verlustzone
Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1052 (Donnerstag: 1,1101) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9048 (0,9008) Euro.
Ölpreise stoppen Kursverluste
Die Ölpreise haben sich am Freitag kaum verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 104,96 Dollar, nahezu unverändert zum Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 31 Cent auf 99,97 Dollar. Zuvor hatte die Freigabe strategischer Ölreserven der USA die Preise noch belastet.
Brent
Am Donnerstag hatte die US-Regierung bekannt gegeben, über sechs Monate etwa eine Million Barrel Erdöl je Tag aus ihrer strategischen Reserve freizugeben. Die Gesamtmenge beläuft sich damit auf rund 180 Millionen Barrel. Die Ölpreise reagierten auf die Ankündigung mit deutlichen Abschlägen, allerdings auf hohem Niveau. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die Rohölpreise stark steigen lassen.