Kryptowährung steigt auf 23.000 Dollar
Bitcoin steigt um 3000 Dollar binnen weniger Stunden
Der Bitcoin hebt ab: Die wichtigste Kryptowährung Bitcoin hat zunächst die Marke von 20.000 US-Dollar und wenige Stunden später die Marke von 23.000 US-Dollar geknackt. Anschließend nahmen Zocker Geld vom Tisch.
Bitcoin-Rekord: Die Kryptowährung kletterte kurzzeitig auf ein Rekordhoch von 23.200 US-Dollar - dann setzten Gewinnmitnahmen ein
Foto: JIM URQUHART/ REUTERS
Die Kryptowährung Bitcoin ist so teuer wie nie zuvor. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise übersprang am Mittwoch die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Dollar - und kletterte dann in der Nacht zum Donnerstag auf der Handelsplattform Bitstamp zeitweise über die Marke von 23.000 US-Dollar. Seit Wochenbeginn hat der Bitcoin bereits rund 5000 US-Dollar oder 25 Prozent zugelegt. Nach dem Überwinden der Marke von 23.000 US-Dollar setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein: Der Bitcoin fiel binnen einer Stunde um knapp 1000 Dollar auf 22.200 Dollar zurück.
Ende 2017 war der Bitcoin ebenfalls steil angestiegen, war an der Marke von 20.000 US-Dollar jedoch knapp gescheitert. Nachdem nun am Mittwoch die drei Jahre alte Rekordmarkt geknackt worden war, beschleunigte der Bitcoin noch einmal seinen Kursanstieg: Beobachter warnen davor, dass der Kurs nun jederzeit kräftig einbrechen kann, sobald die Gewinnmitnahmen einsetzen.
Generell ist das Interesse professioneller Investoren jedoch größer geworden, nachdem sich lange Zeit vor allem Privatanleger mit kleinerer Kasse für digitale Währungen interessiert haben. Ein wichtiger Treiber des Bitcoin-Kurses ist das wachsende Misstrauen vieler Anleger gegenüber Dollar und Euro.
Zweifel an Dollar und Euro - bietet Bitcoin einen Schutz vor Inflation?
Die Corona-Pandemie und die zahlreichen Rettungsprogramme der weltweiten Notenbanken sorgen für eine Geldflut und stärken damit das Interesse an der Alternativ-Währung Bitcoin: Aufgrund der extrem lockeren Geldpolitik vieler Notenbanken und der immensen Staatshilfen dürften sich einige Anleger in ihrer kritischen Haltung gegenüber traditionellen Währungen bestätigt sehen. Ob die neuartigen Digitalwährungen einen nachhaltigen Schutz gegen hohe Inflationsraten bieten, ist aufgrund ihrer hohen Kursschwankungen zwar zweifelhaft.
Die nach Marktvolumen wichtigste Digitalwährung hatte in den vergangenen Wochen heftig geschwankt (siehe Bitcoin-Chart). Bereits Ende 2017 hatte es eine wilde Rekordjagd gegeben. Damals folgte auf den drastischen Kursanstieg ein ebenso drastischer Kursverfall. Bitcoin-Befürworter nennen nun einige Gründe für ihre Hoffnung auf mehr Stabilität. So hatte der Bezahldienst Paypal Bitcoin eine Art Ritterschlag erteilt, indem er die Bezahlung mit Bitcoin und Co ankündigte. Auch wird angeführt, es interessierten sich zunehmend professionelle Anleger wie Vermögensverwalter für Kryptowährungen, was kurzfristige Kurskapriolen zumindest unwahrscheinlicher mache. Allein seit Anfang Oktober hat sich sein Wert fast verdoppelt.
Viele Bitcoin-Fans sind jedoch der Meinung, dass sich Digitalwährungen zunehmend als ernst zu nehmende Alternative zu herkömmlichen Währungen durchsetzen könnten. Ein Grund dafür ist das hohe allgemeine Interesse an Kryptowährungen, das nicht zuletzt durch Digitalgeld-Bestrebungen großer Notenbanken wie der Europäischen Zentralbank (EZB) getrieben ist. Gegen eine Verstetigung der Kursentwicklung könnte dagegen der abermals raketenhafte Kursanstieg sprechen: Noch im März war der Bitcoin gerade Mal 4000 Dollar wert gewesen.