Crash der Kryptowährung Bitcoin stürzt unter 20.000 US-Dollar

Der Preisverfall am Kryptomarkt kennt kein Halten mehr: Am Samstag ist die Kryptowährung Bitcoin zweistellig eingebrochen und auf den niedrigsten Stand seit 18 Monaten gefallen. Am Sonntag stabilisierte sich die Lage wieder.
Kryptowährungen unter Druck: Seit Mai dieses Jahres fällt der Kurs des Bitcoins immer weiter ab

Kryptowährungen unter Druck: Seit Mai dieses Jahres fällt der Kurs des Bitcoins immer weiter ab

Foto: Jerome Favre / epa

Die weltweit bekannteste Digitalwährung Bitcoin ist am Samstag mit 17.599 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren gefallen. Am Sonntag erholte sich die Cyberdevise wieder leicht und notierte auf der Handelsplattform Bitstamp  bei 19.650 US-Dollar und damit 1,5 Prozent höher als am Samstag.

Die Nummer zwei am Markt, Ether, sank unter die Schwelle von 1000 US-Dollar. Das Marktvolumen aller derzeit existierenden Kryptowährungen fiel laut der Plattform Coinmarketcap auf 832 Milliarden Dollar. Das ist weniger als ein Drittel des im November markierten Rekords von fast drei Billionen Dollar.

Der Bitcoin war zuletzt im Dezember 2020 über die Marke von 20.000 US-Dollar gestiegen und hatte seinen Höhenflug bis zum Rekordhoch von knapp 69.000 US-Dollar im November 2021 fortgesetzt. Inzwischen notiert die Kryptowährung wieder auf dem niedrigsten Niveau seit 18 Monaten und hat seit ihrem Rekordhoch mehr als 60 Prozent an Wert verloren.

Die Kryptomärkte waren durch den Kollaps des angeblichen Stablecoins TerraUSD im vergangenen Monat unter Druck geraten. Die Kurse der sogenannten Stablecoins sind an andere Werte wie den US-Dollar oder Gold gebunden. Damit sollen extreme Schwankungen, wie sie bei Bitcoin oder Ethereum an der Tagesordnung sind, vermieden werden. Bei TerraUSD versagte der Stabilitätsmechanismus, als Investoren das Vertrauen in die frei handelbare Cyberdevise Luna verloren.

Hedgefonds erwägt Notverkauf

Anfang dieser Woche hatten dann die Turbulenzen um die Kryptofirma Celsius Network den Verkaufsdruck am Kryptomarkt verstärkt. Wegen "extremer Marktbedingungen" hat der Bitcoin-Verleiher Celsius Abhebungen und Überweisungen zwischen Konten pausiert. Mit anderen Worten: Celsius-Kunden ist der Zugang zu ihren Geldern verwehrt. Angesichts des starken Preisverfalls haben diese Woche zudem Krypto-Firmen wie Coinbase, Gemini und BlockFi Massenentlassungen angekündigt.

Zudem belasten Zins- und Inflationssorgen die Anleger. Die US-Notenbank Fed hat angesichts der hohen Inflation diese Woche den größten Zinssprung seit 1994 gewagt und den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte erhöht. Riskante Anlagen wie Digitalwährungen werden durch die entschlossene Zinswende belastet, weil sie keine laufenden Erträge abwerfen. Festverzinsliche Wertpapiere werden dagegen lukrativer.

Wegen des Preisverfalls an den Kryptomärkten erwägt der milliardenschwere, in Singapur ansässige Hedgefonds Three Arrows Capital inzwischen die Veräußerung von Unternehmensanteilen oder einen Notverkauf. Der vor zehn Jahren gegründete Fonds habe bereits Finanzberater engagiert, die eine Lösung für Investoren und Geldgeber finden sollten, berichtet das "Wall Street Journal" (WSJ) am Freitag. Auch andere Optionen würden geprüft.

mg
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