Bill Ackman: Als Herr über einen milliardenschweren Hedgefonds ist er sehr selbstbewusst - und traut sich eine mutige Prognose zu
Foto: REUTERSEr kenne das neue Berkshire Hathaway, sagte der Mann am Montag während einer Konferenz in New York. Berkshire Hathaway ist das mythenumflorte Investmentvehikel von Warren Buffett, das seit Jahrzehnten an Wert gewinnt. Eine Aktie also, die alle gern hätten. Prahlhans, möchte man dem Herrn also zurufen. Wenn es sich nicht gerade um Bill Ackman handeln würde, der diese Erkenntnis kundtat, wie CNN money berichtete.
Auf der "Sohn Conference" trifft sich seit 20 Jahren alles, was in der Anlagewelt Rang und Namen hat. Und Ackman zählt dazu - er ist ein erfolgreicher Hedgefondsmanager und Gründer von Pershing Square Capital Management. Allein im vergangenen Jahr hat Ackman 4,5 Milliarden Dollar für seine Anleger erwirtschaftet, schreibt Bloomberg.
Sein Wort hat also Gewicht. Was also soll Berkshire 2.0 sein?
Valeant heißt das Unternehmen: Ein Pharmaunternehmen, das in den vergangenen sieben Jahren mehr als hundert Akquisitionen getätigt habe. Ein Unternehmen, viele Beteiligungen - das riecht tatsächlich etwas nach Buffett. Ackmans Fonds, welch ein Zufall, ist zweitgrößter Valeant-Anteilseigner. Seiner Meinung nach sollte die Aktie bald bei 330 Dollar stehen - derzeit notiert sie etwas über 220 Dollar. Und Valeant habe reichlich Luft für weitere Übernahmen, findet Ackman. Genau wie Berkshire Hathaway.
Warum er dann nicht zum Original greift? Das sagte Ackman nicht. Jedenfalls nicht direkt. Nur so viel: "Valeant war bislang immer chronisch unterbewertet." Und deswegen sei es ein "earlystage-Berkshire."
Diese Meinung hat Valeant-Investor Ackman vermutlich exklusiv: In diesem Jahr legten die Aktien von Valeant bereits um mehr als 30 Prozent zu. Möglich machte das ein starkes Frühjahr, in dem die Aktie dem Original - Berkshire - davonzog.
Und die Marktkapitalisierung von Valeant liegt bei 73 Milliarden Dollar, die von Berkshire Hathaway mehr als viermal so hoch. Deswegen halten Kritiker das Original manchmal einfach für zu groß, um noch Zukäufe ohne Marktaufruhr zu tätigen. Immerhin, wohlwollende Worte für Altmeister Buffett hat auch Ackman - Berkshire sei "ewig unterbewertet".
Kenneth Griffin war laut dem Branchendienst "Institutional Investors Alpha" 2014 der Top-Verdiener unter den Hedgefonds-Managern. Der Gründer und Chef von Citadel verdiente demnach 2014 rund 1,3 Milliarden Dollar. Griffin steht zum 13. Mal auf der Liste und führt sie nun zum ersten Mal an.
Auf Platz zwei landet James Simons von Renaissance Technologies mit einem Jahresgehalt von 1,2 Milliarden Dollar. Er ist hier links auf dem Bild zu sehen, neben ihm steht Amazon-Gründer Jeff Bezos.
Raymond Dalio, Chef von Bridgewater Associates, landet mit 1,1 Milliarden Dollar Verdienst auf Platz drei. Der Manager ist auch öffentlich sehr umtriebig, so sprach er auf dem Weltwirtschaftsforum 2015 in Davos.
William Ackman verdiente 2014 rund 950 Millionen Dollar und sichert sich damit Platz vier. Zugleich gilt Ackman als der erfolgreichste Hedgefondsmanager des vergangenen Jahres. Trotz schlechter Rahmenbedingungen konnte er das Vermögen, das ihm anvertraut wurde, beinahe verdoppeln. Seine Strategie: Er steigt bei Firmen ein, sorgt für Unruhe und versucht Profit daraus zu schlagen.
Ein weiterer prominenter Name unter den Top Ten des Rankings ist der von Israel Englander, dem Chef von Millennium Square Capital Management. Englander verdiente 2014 950 Millionen Dollar.
Auf etwas weniger brachte es Larry Robbins von Glenview Capital Management: 900 Millionen Dollar.
John Paulson hat es diesmal nicht ins Ranking der Top-Verdiener geschafft. Er gilt als einer der Verlierer des vergangenen Jahres. Paulson hatte sich einen Ruf als Guru erarbeitet, weil er aus der Finanzkrise Profit geschlagen hatte. Doch 2014 schloss sein Fonds mit einem Minus ab.