Anleger von Bayer entzückt Neue Arzneien und starker Dollar treiben Bayer-Gewinn

Vor allem mit Arzneien und Chemikalien machte Bayer im dritten Quartal gute Geschäfte
Foto: Michael Sohn/ APEin Gewinnsprung im dritten Quartal hat die Bayer-Anleger am Donnerstag überzeugt. Die Aktien des Pharmakonzerns kletterten in der Spitze um 2,1 Prozent auf rund 121 Euro und waren damit stärkster Dax-Wert am Vormittag.
DZ-Bank-Analyst Peter Spengler bezeichnete die Quartalszahlen als herausragend. Equinet-Analystin Marietta Miemietz monierte allerdings, dass Bayer die Erwartungen für das Agrarchemiegeschäft aufgrund eines abgeschwächten Marktumfeldes gedämpft habe.
Vor allem ein starkes Geschäft mit Arzneimitteln und Chemikalien hat den Gewinn von Bayer angekurbelt. Der Betriebsgewinn (Ebitda) vor Sondereinflüssen kletterte um fast 28 Prozent auf gut 2,5 Milliarden Euro. Analysten hatten 2,31 Milliarden erwartet. Der Umsatz erhöhte sich binnen Jahresfrist um knapp 11 Prozent auf rund 11 Milliarden Euro. Dazu trugen auch Wechselkurseffekte bei, wobei der Konzern vor allem vom starken Dollar profitiert. Währungsbereinigt legte Bayer knapp 2 Prozent zu. Unter dem Strich schnellte der Gewinn um mehr als 20 Prozent auf 999 Millionen Euro hoch.
10 Prozent plus X - operativer Jahresgewinn soll zweistellig steigen
Im Gesamtjahr erwartet Bayer zwar unverändert einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im unteren einstelligen Prozentbereich. Heraus kommen werden aber nun wohl noch etwa 46 Milliarden Euro statt der bislang prognostizierten 47 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn soll weiter im oberen Zehner-Prozentbereich zulegen.
Im Gesundheitsgeschäft konnte Bayer seinen Betriebsgewinn im vergangenen Quartal mit einem Plus von fast 23 Prozent auf 1,67 Milliarden Euro deutlich ausbauen. Bayer profitiert vor allem von fünf neueren Arzneien: das Schlaganfallmittel Xarelto, das Augenpräparat Eylea, die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo sowie die Lungenhochdruckarznei Adempas. Im dritten Quartal steuerten diese Mittel einen Umsatz von 1,08 Milliarden Euro bei, ein Plus von gut 44 Prozent.
Im Agrarchemiegeschäft CropScience mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut erhöhte sich das Ergebnis um gut 11 Prozent auf 309 Millionen Euro. Dazu trugen vorwiegend Währungseffekte bei, ohne diese wäre der Gewinn kaum vom Fleck gekommen. Für das Gesamtjahr dämpfte der Vorstand die Erwartungen. Bayer kann sich damit dennoch von der Konkurrenz absetzen, die im vergangenen Quartal mit deutlichen Ergebnisrückgängen wegen der Marktschwäche in Lateinamerika kämpfte. Erst kürzlich hatten die Rivalen DuPont und Syngenta ihre Ergebnisprognosen gesenkt. BASF wies einen Gewinneinbruch im Agrarchemiegeschäft aus und Dow Chemical stellte die Sparte nach einem erneut schwachen Quartal sogar auf den Prüfstand.