Streit um Preise für Netzzugang Aktien von United Internet und 1&1 Drillisch erholen sich

Von United Internet gesponserte Segeljacht
Foto: Mike Hewitt/ Getty ImagesDie Aktienkurse von United Internet sowie 1&1 Drillisch stabilisieren sich am Dienstag nach dem Crash vom Vortag. Am Vormittag notierte United Internet dann etwa 5 Prozent im Plus, 1&1 Drillisch konnte knapp 4 Prozent hinzugewinnen. Am Montag waren beide Papiere wegen einer Gewinnwarnung infolge des Preisstreits um den Zugang zum O2-Netz von Telefonica Deutschland heftig eingebrochen - United Internet in der Spitze um 26,5 Prozent, Drillisch gar um 30 Prozent.
Inmitten des Konflikts legt der Mobilfunkanbieter 1&1 Drillisch offenbar Hoffnung in die Bundesnetzagentur. Die United-Internet-Tochter will die anderen deutschen Netzbetreiber Deutsche Telekom und Vodafone offenbar mithilfe der Regulierungsbehörden zu neuen Verhandlungen rund um die Mitnutzung von deren Netzen bewegen. Auch gegen Telefonica wird dieser Schritt erwogen, hier laufen aber noch Verhandlungen.
Derweil reagierten Analysten am Dienstag unterschiedlich auf die jüngsten Entwicklungen. Die Commerzbank nutzte den Moment, um United Internet wieder zum Kauf zu empfehlen. Analystin Heike Pauls argumentierte dabei, dass die aktuell auf dem Tisch liegenden Konditionen für einen Roaming-Vertrag mit Telefonica Deutschland bereits besser seien als jene, die am Vortag zur Senkung der Gewinnschätzungen und dem Kursrutsch geführt hätten.
1&1 Drillisch wurde dagegen vom Analysehaus Mainfirst infolge der gesenkten Gewinnziele auf "Hold" abgestuft. Laut Analyst Stephane Beyazian werde zwar ein besserer Roaming-Deal kommen, aber auch dieser garantiere kein operatives Ergebniswachstum, bis das Mobilfunkunternehmen 2024 über ein eigenes 5G-Netzwerk verfüge. Diverse Analysten kürzten unterdessen am Dienstag für die 1&1-Aktien ihre Kursziele.