Börsenkenner zum Kurs-Crash "Ich sehe noch keine Kaufkurse"

Aktienhändler an der Wall Street: Trotz der jüngsten Erholung bleibt die Lage an der Börse äußerst angespannt
Foto: Wang Ying/ dpamanager magazin: Herr Streibel, Sie sind seit dem 1. Juli Chef-Aktienstratege der DZ Bank, einen unruhigeren Zeitpunkt für den Jobeinstieg hätten Sie wohl kaum erwischen können. Wie viele Überstunden waren es in der ersten Woche im Job?
Sven Streibel: (Lacht) Sie haben recht, da war eine Menge Trubel, nicht nur wegen der Jobübergabe. Der Markt hält mich in Atem. Daher, danke der Nachfrage, da waren tatsächlich einige Überstunden dabei.
Was hat Sie in den ersten Tagen am meisten beschäftigt?
Da gab es positive und negative Aspekte. Negativ ist natürlich, dass die Lage in Europa mit Russlands Angriffskrieg in der Ukraine und einem möglichen Gaslieferstopp sehr angespannt ist. Auf der anderen Seite – und das ist für uns ein wenig Glück im Unglück – hatten wir die aktuelle Verschlechterung der Gemengelage in einem Risikoszenario schon eingeplant. Demzufolge konnte der Dax bis 12.500 Punkte fallen, und genau dieses Szenario ist in der laufenden Woche eingetreten.
Am Jahresanfang hatte die DZ Bank dem Dax für das Jahr 2022 allerdings noch einen Anstieg auf 18.000 Punkte prognostiziert. Nach den Verlusten der vergangenen Wochen dümpelt der Index derzeit bei deutlich unter 13.000 Punkten. Glauben Sie noch an den neuen Dax-Rekord in diesem Jahr?
(Lacht) Nein, das ist sehr optimistisch. Wir haben die Aussage mittlerweile angepasst. Wir sind jetzt nur noch bei 14.500 Punkten bis Jahresende. Dennoch sage ich: Sobald sich die Konjunktursorgen und Belastungen auflösen oder zumindest entspannen, wird eine bessere Stimmung die Börsen auch wieder in Richtung dieser hohen Kurse und Rekordstände treiben können.
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